Im Forum gibt es genügend Infos über die diversen Modelle, einfach mal die Suchfunktion bemühen
Die "Sportversionen" (Kickstarter, ich glaub die hiess DRZ-"Z"? und die DRZ-E) sind mit FCR-Vergaser ausgerüstet statt des Unterdruck-Mikunis. Dies mal, abgesehen von der Typenbezeichnung im Fahrzeugschein, eine der auffälligeren Änderungen. Weiter sind die Sportversionen wegen des Sportvergasers (Abgasverhalten) nur gedrosselt zulassungsfähig. Auch wenn einige es anscheinend geschafft haben: die Leistung ist brutal reduziert und keinesfalls Strassen-Kompatibel. Gerade mit den neuen Abgasuntersuchungen (HU) wird da sicher auch mal geprüft welche Vergaser verbaut wurden...
Weiter: die offiziell zugelassenen -S- Varianten haben den grossen Tripmaster im Cockpit (Bilder davon gibt es genug). Die Sportversionen haben je nach Händler der die Maschine zugelassen hat nur einen kleinen Sigma oder anderen (etwas besseren Fahrrad-)Tacho drin. Bei Selbstumbauten aufpassen: die Dinger müssen manipulationssicher und Hintergrundbeleuchtet sein damit sie der Tüv abnimmt.
Gibt noch viele andere Details, aber die sind für nicht-Kenner auch nicht immer einfach zu erkennen (z.B. andere Auspuffaufhängung, nötig wegen 2-Personen-Zulassung bei der -S-, die Sportversionen haben ein schwächeres, nicht abgestütztes Heck und, ausser wieder spezielle Umbauten, keine 2-Personen-Zulassung). Zubehör gibt es für Tourenfahrer hauptsächlich für die -S- Varianten (Gepäckträger, Kofferträger), die Sportvarianten sind, schon nur wegen der im Gegensatz zur -S- Version stark verkürzten Serviceintervallen, weniger Tourentauglich (wenn auch immer noch sehr gut, andere Marken wie beispielsweise meine WR haben 500 Kilometer Wartungsintervalle im Renneinsatz - bis zu 1000 im Strassen oder Rallyeeinsatz wenn sie nicht dauernd gefordert werden).
Weiter haben die -S- Versionen einen lackierten Stahltank und die Sportversionen einen durchgefärbten Plastiktank (sieht man zwar nicht, hört man aber beim draufklopfen). Tanks können jedoch ausgetauscht werden - bei heftigerem Geländeeinsatz kann sich das lohnen (die Stahltanks kosten ein Vermögen im Austausch wenn sie verbeult sind). Auch wenn die Tanks beim geringen Spritverbrauch der -S- durchaus akzeptabel sind - etwas grösser ist für Tourenfahrer immer gut. Hier dann ein weiterer Unterschied: die -S- Versionen haben ab Werk einen Lüfter verbaut, die Sportversionen nicht (andere Kühler, zu wenig Platz um zwischen Kühler und Tank vernünftige Lüfter reinzuquetschen). Lüfter können bei den Sportversionen zwar nachgerüstet werden - brauchen aber dann meist andere Tanks (PC-Lüfter könnten eventuell auch ohne passen, aber wie lange so was im harten Offroadbetrieb hält?)
Insgesamt: wer offizielle Zulassung haben will (keine Pseudo-Sache und dann doch offen rumfahren), dem sei dringend die -S- Version empfohlen! Sportfahrer welche bei Endurorennen eine Zulassung brauchen (sehr theoretische Regelung - wohl nur weil da auch mal Verbindungsetappen auf öffentlichen Strassen anstehen, Tüv-Konform ist das noch lange nicht), werden mit den offenen Sportversionen sicher glücklicher werden.
Leistung ist übrigens gut 38 PS für die -S- (schon mal alles andere als schlecht) gegen auf dem Papier rund 48 für die -E- (ob die jemand mit der lauten Originaltüte und wirklich passender Abstimmung fährt ist dann eben eine andere Frage). Allerdings kommt die Leistung eben bei höheren Drehzahlen (andere Nockenwellen) was das Drehmoment in tieferen Drehzahlen wieder sinken lässt. Das lässt Sportfahrer natürlich kühl weil die eh dauernd am Gas hängen, aber Durchschnittsfahrer welche sowieso keine Pokale gewinnen und mangels Resourcen und Versicherungsdeckung lieber mal etwas weniger Gas geben werden mit hochdrehenden Rennmotoren nicht immer glücklich (auch wenn, zugegeben, die -E- auch bei mittleren Drehzahlen ganz schön gut zieht).
Insgesamt gehen ausser für den Renneinsatz eigentlich alle Punke an die gutmütigere und günstigere -S- (Info ganz nebenbei von Suzuki Schweiz). Wer die dann doch vorzieht muss mit den verkürzten Wartungsintervallen, dem teureren Ankaufspreis und höheren Unterhaltskosten sowie fehlender Touringausstattung und ab und zu mal Sress mit der Zulassungsbehörde oder bei Kontrollen leben können. Das dazu die -S- Versionen mangels Ausquetschung der Leistung auch noch ganz schön lange leben (die meisten Dakar-Motoren sind auf Basis der -S- Version entstanden) dürfte da ein weiterer Anreiz sein sich noch mal zu überlegen welche Maschine denn die richtige sein könnte.
Marc
der die Wahl auch hatte - aber beim Preis meiner 426er (eingetragene Leistung auch 38 PS - ist bei rund 130 Kilo in Rallyeausstattung ganz schön heftig im Gelände) konnte ich nicht nein zur Yamsel sagen.
Und noch ganz nebenei und überhaupt nicht hierher gehörend: meine Rallye-WR wäre zu verkaufen (nicht dass ich sie nicht mag, das Teil geht tierisch in offener Version, aber mir fehlt wegen Nachdiplomstutium die Zeit um damit rumzufahren). Wenn Du Dich also wegen der Modellvielfalt bei den DRZ nicht entscheiden kannst
