ully hat geschrieben:
Ist es sooo sinnlos über den Motoröldruck der DRZ informiert zu sein ?
Hi Ully,
Nabend Knacker
bisher habe ich einen Öldruckschalter bei der DR-Z 400 S noch nicht vermisst - und anscheinend auch sonst niemand hier im Forum, sonst würdest du über die Nachrüstung mehr Inhalt im Forum finden oder hättest mehr Rückmeldung bekommen. Hast du mal in der Suche nachgeschaut, ob es dazu Beiträge gibt? Vermutlich ja, sonst könntest du nicht auf den Beitrag von "Idler" verweisen.
Stimmt alles ! Viel findet man wirklich nicht, nur einen kurzen Verlauf.
Es wundert mich, dass dies nicht mehr beachtet wird. Ich dachte sämtliche Motorräder hätten Öl Kontrollleuchten, aber vielleicht verwechsle ich das auch mit der Ladekontrolle..
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Ich habe mich gefragt woher das kommt und bin in einem anderen Forum evtl auf eine Antwort gestossen.
Der Öldruck ist absolut wichtig bei der sog. Druckumlaufschmierung. Die findet man überwiegend bei gleitgelagerten Motoren. Die Lagerungen sind auf 10tel Millimeter gepasst und leben nur durch einen stabilen Ölfilm. Dafür brauchts einen konstanten Öldruck durch eine gesunde Ölpumpe. Verschleiss an der Pumpe oder an den Gleitlagern und anderen Schmierstellen und Lagerungen macht sich durch sinkenden Öldruck bemerkbar, der wiederum durch die Ölkontrollleuchte angezeigt wird.
DRZ Motore sind Kugel/ Rollengelagert und brauchen lediglich Öl "Durchsatz" Vermutlich sind die Pumpen daher auch garnicht auf Druckaufbau ausgelegt, Daher wäre es für mich nachvollziehbar, dass kein so großes Interesse am Öldruck besteht.
Das aber auch nur eine Vermutung.
Ich halte es so: Bevor ich losfahre - besonders, wenn ich für längere Zeit mit der DR-Z z.B. im Ausland unterwegs bin, stelle ich sicher, dass die Maschine in einwandfreiem Zustand ist. Der Ölstand muss eh regelmäßig kontrolliert werden, denn nicht jede DR-Z hat den gleichen Ölverbrauch (ich habe drei DR-Z, zwei davon zugelassen und im Einsatz). Also regelmäßig nach dem Ölstand schauen ist Pflicht.
Die Motoren der DR-Z sind sehr langlebig, robust gebaut und ausgereift. Wenn man bei höherer Laufleistung (ab 50.000 - 70.000 km Laufleistung geht man von Überprüfung / Austausch Ölpumpe und Wasserpumpe aus) beim regelmäßigen Service (Ölwechsel ...) auch den Öldruck kontrolliert, kann man davon ausgehen, dass der Öldruck auch nach ein paar Monaten oder ein paar tausend gefahrenen Kilometern noch in Ordnung ist. Wenn man sich nie um den technischen Zustand des Motors kümmert und dann darauf hofft, dass eine Öldruckkontrolllampe einen Motorschaden verhindert, wird das wohl eher ein riskantes Unterfangen.
Der Motor den ich verbaut habe hat eine Laufleistung von unter 8.000 original. Bei 7.600 habe ich auf E Nockenwellen, E CDI und E Vergaser umgebaut.
Ich habe mir daher schon vor vielen Jahren ein Set von Öldruckmanometern mit unterschiedlichen Messbereichen angeschafft und einen passenden Schlauchanschluss für die BMW R80 G/S angefertigt und dieses Testinstrument mit dem Kauf der ersten DR-Z 400 S im Jahr 2015 für die Überprüfung des Öldrucks bei den Motoren der DR-Z angepasst (passenden Adapter für den Kontrollanschluss am DRZ-Motor gedreht). Damit kann man in allen Betriebszuständen des Motors (Kaltstart, Standgas, Warmlaufphase, Teil- und Volllast bei Nennöltemperatur) auch während der Fahrt den Öldruck kontrollieren. Dazu wird das jeweils passende Manometer mit dem Schlauch verbunden und mit einem Kabelbinder am Lenker befestigt, so dass man den Öldruck während der Fahrt überwachen kann. Liegt der Öldruck innerhalb der Spezifikation, baut man das Messinstrument ab und schraubt die originale Verschlussschraube in den Ölkanal (ist die in weiteren Antworten beschriebene Stelle rechts unten am Motor).
Beim nächsten Service oder nach einer Reparatur kann man das Prozedere wiederholen. Dann kann man sich darauf verlassen, dass der Motor ausreichend Öldruck aufbaut.
Ja das klingt einleuchtend. Also einfach in Intervallen die Funktion sicherstellen.
VG
Knacker
Danke Dir, sehr informativ Dein Beitrag.