Hallo Zusammen,
so jetzt muß ich auch mal meinen Senf zum "Konstantfahrruckeln" geben:
Meinen Meinung nach hat das nichts mit dem Vergaser zu tun. Schaut mal beim dahinrollen auf eure Kette, bei mir schlägt das Lasttrum und zwar gewaltig. Fahre übrigens eine E.
Offensichtlich trifft der Motor eine Resonanzfrequenz vom Antriebstrang. Das Einzylinderlastprofil ist für die Straße extrem ungünstig und belastet Reifen und Antriebsstrang wesentlich höher als beim Mehrzylinder. Eine Halbe Kurbelwellenumdrehung reißt der Motor wie wild am Antriebsstrang, dann bremst er 1,5 Umdrehungen, dann reist er wieder eine halbe Umdrehung usw. "Straßentaugliche" Enduros haben deswegen eine ruckgedämpfte Hinterradnabe um die Belastung für den Antriebsstrang im erträglichen Rahmen zu halten und um Resonanz zu verhindern. Die DRZ hat eine ungedämpfte Nabe. Für's offroaden und Bahnfahren gut, weil direkter und vor allem leichter (rotierende Masse, die beschleunigt werden muß).
Spannen (also korrekt: Verringerung des Kettendurchhangs

) hilft nicht wirklich was. Die Ursache wird nicht beseitigt, nur die Amplitude etwas begrenzt. Und bei fast 30cm Federweg brauchts halt einen gewissen Kettendurchhang.
Ein bißchen besser ist es geworden, als ich hinten von 47 auf 44 Zähne gewechselt habe, dadurch ist der Radstand etwas größer geworden und die Resonanzfrequenz hat sich nach unten verschoben, wodurch das Schlagen bei höherer Drehzahl etwas nachgelassen hat.
Meine Kette hat sowieso fast fertig, danach kommt eine andere drauf. Mal schauen ... ein bißchen andere Masse, etwas andere Steifigkeit... vielleicht verschiebt sich die Resonanzfrequenz in einen günstigeren Bereich. M@tt hat ja auch berichtet, dass das Ruckeln bei ihm weg war, nachdem er die Kette gewechselt hat. Bin also guter Hoffnung
Das Problem tritt nur onroad auf, weil das System dann sehr steiff ist. Offroad hat der Reifen genug Schlupf, um die Lastspitzen "abzubauen".
Gruß
Theo
P.S.: Bei meiner letzten großen Motorradtour (mit KTM LC4 Adventure) konnte ich mich wieder von der Straßenüberlegenheit des Mehrzylinders überzeugen
War mit einem R100GS-Fahrer unterwegs und als der Offroad-Teil vorbei war, standen noch ca. 2.500km Abreise auf Asphalt an. Als wir losgefahren sind, hatten wir fast noch genau gleich viel Profil auf den Deserts. Als wir angekommen sind war mein Hinterreifen ein kompletter Slick, seiner war noch gut. Beim Vorderradreifen war's umgekehrt, da war meiner noch gut, bei der GS haben die ersten Nylonfäden durchgeleuchtet. Die KTM ist halt wesentlich leichter und hat deswegen weniger Reifenverschleiß ... zumindest vorne
