Hallo,
das Budget, das du realistisch zur Verfügung hast (+ eine max. Schmerzgrenze darüber), dürfte bei dir die größte Rolle spielen (Schüler). Jemand, der nicht so aufs Geld schauen muss, kann sich etwas freier entscheiden, wenn es z.B. um Folgekosten, mögliche Reparaturen oer einfach nur nette Umbauten / Zubehörteile geht.
Auch die laufenden Kosten z.B. für neue Reifen bei ständigem Einsatz des Motorrads, Kosten für regelmäßige Wartung, Spritverbrauch, aber auch Kosten, um das Motorrad erstmal dahin zu befördern, wo man fahren will (Crossstrecke, SuMo-Rennstrecke) spielen bei der Überlegung eine Rolle, ob und welches Motorrad man sich leisten kann.
Für ein Gebrauchtmotorrad, das möglichst konventionell und einfach aufgebaut ist, spricht:- meist halbwegs gute Versorgung mit gebrauchten Ersatzteilen, je älter die Motorräder werden, umso mehr Teile tauchen günstig auf.
- einfacherer Aufbau: Bei der KTM sind Titanventile verbaut, die nach einer bestimmten Nutzungsdauer ERNEUERT werden müssen! Bei konventionellen Ventilen wie bei der DR-Z wird das in den meisten Fällen NIE NOTWENDIG WERDEN.
- keine Verpflichtung, Kundendienste aus Gründen der Gewährleistung in einer Werkstatt machen zu lassen (bei Neufahrzeug notwendig).
- bessere Möglichkeiten, mit einfachen Standardwerkzeugen die meisten Arbeiten selber erledigen zu können.
- sollte man selber nicht weiter kommen (fehlende Spezialwerkzeuge, Kenntnisse oder Diagnosecomputer), kann meist jede Werkstatt "an der Ecke" weiterhelfen. Je neuer / moderner / hochgezüchteter ein Motorrad ist, umso mehr ist man auf den Hersteller und dessen Werkstattnetz angewiesen.
- einen Vergaser kannst du mit ein paar Schraubendrehern und ein paar Schraubenschlüsseln selbst ausbauen, zerlegen, reinigen, neu bedüsen, abdichten, zusammenbauen und einbauen. Auch die Einstellung des Vergasers ist kein Hexenwerk.
- Eine Einspritzanlage setzt zwangsweise eine elektronische Steuerung und etliche Sensoren voraus. Ohne Testcomputer und die herstellereigene Software geht da gar nichts! Störungen oder Defekte sind mit einem Schraubendreher nicht zu diagnostizieren und auf keinen Fall selbst zu beheben - schon gar nicht, wenn du in den Pyräneen oder sonstwo im Hinterland stehen bleibst.
- Auch in vermeintlich gut ausgestatteten Fachwerkstätten gibt es keine Möglichkeit, an einer elektronischen Einspritzsteuerung irgendetwas zu reparieren oder zu basteln, so dass du weiter kommst: Die Mechatroniker dort werden darauf nicht geschult, eine Reparatur der Elektroniok ist nicht gewollt, hier geht nur noch der Austausch nach fest vorgegebenen Arbeitswerten. Wenn der Mitarbeiter anfangen würde, zu basteln, würde er eine Abmahnung bekommen!
Und ganz wichtig: Beim Gebrauchtkauf bekommst du in der Regel viele Teile und Sonderzubehör mit! Z.T. auch Motorradbekleidung und Helm (macht neu ganz schnell 1500 Euro aus!). Entweder kannst du es verwenden - oder durch Verkauf den Kaufpreis reduzieren. (Vergleiche dazu die aktuellen Angebote der letzten Zeit hier, ganz aktuell eine SuMo).
Für den Neukauf spricht:- Leute, die keine Zeit, keinen Stellplatz oder keine Fähigkeiten (Werkzeug, Knowhow) haben und nicht bereit sind, diesen Zustand zu ändern, können nur neu kaufen und hoffen, dass innerhalb der Garantiezeit Schäden vom Verkäufer behoben werden. Das kostet allerdings nach Ablauf der Garantiezeit wieder regulär. Garantiezeit bei einer Gelände-KTM: Sobald sie als Neufahrzeug im Gelände bewegt wurde, ist die Garantie erloschen !!!
- man bekommt "aktuelle" Technik (oder auch nicht, siehe VW)
- der Neidfaktor im Bekanntenkreis ist höher (hält aber nur wenige Minuten an) und bringt dir persönlich nichts!
Bei der DR-Z ist es (in deinem Fall leider) so, dass sie sehr wertstabil ist. Im Moment werden daher hohe Preise aufgerufen, die nicht zwangsweise auf dem Niveau bleiben werden.
Alternativ könntest du z.B. bei AJP fündig werden, hier gibt es einen Überblick:
http://www.crossover-cycles.de/Die P3 SuperMoto kostet neu 3.940 Euro, wenn du ein Vorjahresmodell nimmst, kannst du 400 Euro und ein paar Zubehörteile raushandeln. Um die Kundendienste während der Grantie kommst du dann aber auch nicht rum. Und 240 ccm bei 20 PS gegen eine gebrauchte DR-Z mit 400 ccm bei mind. 40 PS ...
Ich habe den Kauf der DR-Z nicht eine Sekunde bereut (hab gleich noch eine zweite gekauft!). Die Leute hier im Forum auch nicht!
Ein Freund von mir hat eine neue KTM beim Händler gekauft, nach einem vorgeschriebenen Kundendienst bei KTM (incl. Einstellen des Ventilspiels) ist ihm kurz danach ein Kipphebel gebrochen (Motorschaden). KTM hat jede Schadenregulierung abgelehnt - die Karre hat er mit enormem Wertverlust verkauft.
Danach eine Sherco 4-Takt gekauft (mit Einspritzung), beim Endurofahren in einer großen schlammigen Pfütze versenkt: Dem Motor ist nichts passiert, obwohl bis incl. Getriebe alles mit Wasser voll war (sofort noch vor Ort zerlegt, Wasser raus, mit Öl geflutet und zuhause am nächsten Tag zerlegt). ABER: Eletronik der Einspritzung ist beschädigt. Da kann man selber nichts mehr machen, das wird teuer. Die Karre ist bis heute nicht fahrfertig (fast 4 Monate her).
Schwierige Entscheidung! Oder doch nicht!
Überleg dir, was du selber machen kannst und welches Budget du hast - dann findest du das richtige Moped.
Viel Glück und halte uns auf dem Laufenden!
Peter