Hallo Rockin'B,
Ob nach einem kleinem Sturz oder zur Aufwertung der Optik: Aufkleber und Design-Sets sind gefragtes Zubehör. Doch wie bekommt man Aufkleber auf den Lack?
Manchmal ist es nur eine kleine Schramme, manchmal schon ein größerer Kratzer als Ergebnis eines "Umfallers" oder sogar eines Sturzes. Wenn sich eine neue Lackierung nicht lohnt, kann der Makel leicht mit einem Aufkleber verdeckt werden. Auch die diversen Design-Sets sind gefragt, wenn es darum geht, das eigene Motorrad von der üblichen Massenware abzugrenzen - egal ob als Abrundung eines Komplettumbaus oder als alleinige Lösung. Doch wie bekommt man diese Aufkleber sauber und frei von den bekannten Blasen auf den Lack?
Eigentlich ist es nicht schwer. Bevor der teure Aufkleber-Satz auf das geliebte Zweirad kommt, empfehle ich, mit einfachen Werbeaufklebern an einem alten Stück lackierter Fläche zu üben. Die genannten Werbeaufkleber sind oft kostenlos in Geschäften zu haben. Man sollte sich möglichst große Aufkleber besorgen, da diese die größte Herausforderung darstellen. Beim Üben beginnt man am besten mit kleinen Aufklebern und arbeitet sich zu den großen vor. Dieser Artikel beschreibt gleich die Arbeit am Motorrad!
Am Beispiel eines Design-Set möchte ich Ihnen den Weg des Aufklebens erläutern. Diese Sets werden meist auf großen Bögen geliefert, daher muss zunächst der eigentliche Aufkleber sauber aus dem Bogen geschnitten werden. Man lässt dabei einen möglichst kleinen Rand von ca. einem halben Zentimeter neben dem Aufkleber überstehen. Um die Platzierung später vorzunehmen, ist schon hier genaues Arbeiten nötig. Besonders wichtig ist jetzt, dass der Aufkleber keinesfalls beschädigt wird!
Vorbereitungen
Sind alle Aufkleber sauber aus dem Bogen herausgetrennt, steht eine Motorradwäsche an. Zunächst wäscht man das Bike wie gewohnt mit Wasser und Schwamm und entfernt dabei den gröbsten Schmutz. Danach lässt man das Motorrad trocknen. Die Aufkleber haften am besten auf einer absolut fettfreien Oberfläche. Für die weitere Reinigung hat sich handelsüblicher Glasreiniger bewährt. Hier ist aber absolute Vorsicht geboten! Um Lackschädigungen auszuschließen, sollten Sie vorher an einer verdeckten Stelle ausprobieren, ob der Lack auch resistent gegen den Glasreiniger ist.
Um insbesondere bei Design-Sets, das spätere Erscheinungsbild zu prüfen und die Positionierung der Aufkleber herauszufinden, sollten alle Aufkleber zunächst mit Tesa-Krepp öder ähnlichem auf dem Motorrad verteilt und fixiert werden. Die Schutzfolie bleibt also noch auf dem Aufkleber und auch die Trägerfolie auf der Klebefläche bleibt noch unangetastet. Auf diese Weise sollen zunächst nur die Übergänge der einzelnen Aufkleber sichergestellt werden. Wenn die Positionierung und die Optik stimmen, wird es ernst.
Aufkleben
Für das Aufkleben sollte man einen warmen Tag wählen, die Aufkleber sind dann nicht so starr und besser zu verarbeiten. Aber stellen Sie nicht gleich das Motorrad mitsamt Aufkleber in die pralle Sonne, da eine leichte Erwärmung in den meisten Fällen völlig ausreicht. Wenn die Aufkleber zu warm werden, dehnen sie sich zu leicht und erschweren Ihnen die Arbeit.
Lösen Sie nun den fixierten Aufkleber und achten Sie dabei darauf, dass dieser an seiner Position bleibt. Jetzt kleben Sie den Aufkleber zunächst an einer gut zugänglichen Ecke an. Mit einer Hilfe die den Aufkleber fixiert geht es natürlich einfacher. Der Aufkleber ist jetzt wieder fixiert und kann in Ruhe mit der flachen Hand oder einem Finger langsam aufgeklebt werden. Das geht am besten, wenn man den Aufkleber Stück für Stück aber auf seiner ganzen Breite auf dem Lack bringt. Hier ist die Kunst gefragt, das Entstehen der gefürchteten Blasen zu verhindern. Diese entstehen, wenn der Aufkleber zu schnell aufgeklebt wird. Durch das Üben mit den Werbeaufklebern sollte es Ihnen aber gelingen, den Aufkleber blasenfrei aufzutragen. Ist der Aufkleber komplett auf dem Lack, ist es für eine Korrektur zu spät. Während des Aufklebens kann die Folie unter Umständen noch mal ein kleines Stückchen gelöst werden. Aber auch hier ist größte Vorsicht geboten, da manche Folien so dünn sind, dass diese reißen oder sich dehnen und dadurch die Form verlieren. Gehen Sie also am besten kein Risiko ein.
Mein Tipp: Die Bögen enthalten oft zusätzliche Aufkleber, die nicht benutzt werden, wie zum Beispiel die Nummerierung der Aufkleber oder Copyright-Vermerke. Mit diesen "Restklebern" lässt sich die Verarbeitung schon vorher bestens auf der Übungsfläche ausprobieren.
Schutzfolie abziehen
Sitzt der Aufkleber zur Zufriedenheit an der vorgesehenen Fläche, kann die Schutzfolie entfernt werden. Auch hier ist aber noch Vorsicht angesagt, da gerade die Kanten oft noch nicht fest genug sitzen und sich mit der Schutzfolie gleich wieder ablösen. Am besten beginnen Sie sehr vorsichtig an einer Ecke und drücken mit einem weichen Lappen den freigelegten Aufkleber sofort wieder an. Besonders die Aufkleberkanten sollten Sie mit Sorgfalt behandeln. Je nach Dicke der Schutzfolie sind jetzt doch Blasen zu erkennen die vorher unsichtbar waren. Wenn es sich um kleinste Bläschen handelt, kann die eingeschlossene Luft mittels Einstich mit einer sehr feinen Nadel befreit werden. Die Folie klebt danach bläschenfrei. Bei großen Blasen geht das nicht, da zu viel Folienmaterial für die beklebte Fläche vorhanden ist. Auch den Umgang mit Blasen können Sie schon vorab mit dem Versuchsmaterial üben.
Nachdem die Trägerfolie abgezogen ist, ist das Werk vollbracht. Wenn es nicht geklappt hat, kann der frisch angebrachte Aufkleber mit einem normalen Haarfön erwärmt und sauber abgezogen werden. Wer fleißig geübt hat, kann sich diese Enttäuschung aber ersparen und sich an seinem neu gestylten Motorrad erfreuen.
M.
_________________ Grüße aus Münster (der lebenswertesten Stadt der Welt, ... und seit kurzer Zeit: Bundeshauptstadt im Klimaschutz)
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