DRZ - Forum

Hallo!

Wie man sieht, bin ich neu hier und wende mich vertrauensvoll an euch, bevor ich meine neue susi auf der crossbahn quäle...

Und zwar: habe mir vor ein paar Wochen eine 400 S gekauft, 5 Jahre alt, fahre damit Straße und etwas Gelände und habe total Bock, mit ihr mal auf die Crossbahn zu fahren. Jetzt habe ich hier im Forum schon einiges zum Thema Fahrwerk, zuviel Gewicht und Leistung gelesen und frage mich, ob ich der armen Karre nicht zuviel zumute, wenn ich damit auf die Crossbahn fahre...Meint ihr, auch die S gibt es durchaus her, wenn man damit ab und zu mal ein paar Ründchen fährt? Oder ist es eine gänzlich schlechte Idee??

Liebste Grüße
Queenie

Hallo Queenie,

ich habe gleiches vor. Es gilt, alles abzubauen, was kaputt gehen kann und ansonsten spricht nicht viel dagegen.

Die Suzi wird es nicht gerade als Kur verstehen, aber Deine Kiste ist ähnlich wie meine nicht mehr die neuste!

Was ist die Alternative, ne Crossmaschine kaufen oder es ganz lassen? Da würde ich mich einfach fürs fahren entscheiden.

Viel Spaß dabei!

Carsten

Hi Carsten!
Danke für Deine Infos Ich kann halt nur nicht einschätzen, wieviel sie wegsteckt, will sie ja auch nicht zu Klump fahren..
Ich würde jetzt die Spiegel und das Nummernschild abmachen. Was genau kann/darf/sollte noch alles abgebaut werden?
Queenie****

Wirklich sturzgefährdet sind nur die hinteren Blinker und die Spiegel. Die Spiegel kannst Du vor Ort auf der Crosstrecke abschrauben. Bei den hinteren Blinkern löse ich immer nur die Befestigung auf der Innenseite des hinteren Schutzbleches. Dann klappe ich sie nach innen und klebe sie mit ein paar Lagen Gewebeband auf dem Schutzblech fest. Auf diese Weise kann ich mit der Maschine zur Crosstrecke fahren und brauche keinen Anhänger. Das ganze ist mit Bordwerkzeug jeweils in 5 Minuten gemacht.

Wenn Du das häufiger machst, solltest Du noch ein paar vernünftige Handprotektoren anbauen und wenn Du dich für geschlossene entscheidest, gleich die Hebel etwas kürzen, sonst übernimmt das der erste Sturz für Dich.

Die DRZ 400 S ist wirklich gut für so etwas geeignet und benötigt keine großen Schraubaktionen um sie für's Gelände fit zu machen. Weitergehende Maßnahmen lohnen sich eigentlich nur, wenn Du darauf verzichtest, mit der DRZ weiterhin auf der Straße zu fahren und hauptsächlich im Gelände fahren willst.

Falls Du primär Straße fährst, suchst Du Dir am besten eine Strecke, die zumindest trocken gut mit den Serienreifen fahrbar ist. Wenn Du dann noch Deine Fahrweise Deinem eigenen Fahrkönnen anpaßt und nicht versuchst, an den Crossern, die tagein tagaus diese Piste langbrettern, dranzubleiben, wirst Du viel Spaß haben. Empfehlen würde ich Dir auch einen Lehrgang, bei dem Du die Fahrtechnik lernst.

Affenschaukel

Kommt auf die Ansprüche und die Strecke an. Um einfach bisschen auf lockerer Erde rumzukurven kann man auch eine 1150er GS, eine Africa Twin oder eine Varadero spazieren fahren - wer die Kiste richtig fliegen lassen will oder gar Rennen ins Auge fasst, wird vermutlich um ein paar Änderungen nicht rum kommen (es sei denn man bekommt Ersatzteile extrem günstig).

Für Sprünge ist die -S- doch eher weich abgestimmt (ist nun mal ein Enduro-Fahrwerk). Die Dämpfung ist zwar seht gut, was ein rumgehüpfe nach der Landung meist unterbindet, aber die Federn selber sind halt eher weich geraten im Vergelich zu echten Cross-Maschinen. Vor allem schwerere Fahrer werden da bei unsauberen Landungen mit durchschlagenden Fahrwerken zu kämpfen haben. Etwas weniger Gas um Mensch und Maschine zu schonen ist nicht nur auf der Cross-Strecke eine allgemeine Empfehlung

Statt teure Umbauten (möglich ist vieles, von kompett gemachten Fahrwerken über spezielle Kupplungen bis zu Motortuning) nur um just for fun mal ein paar Runden am Wochenende zu drehen, würde ich eher zu vernünftigen Stollenreifen raten. Genial wäre natürlich ein zweiter Radsatz mit Cross-Reifen drauf, sonst muss man halt selber Hand anlegen und die günstigen Dinger selber aufziehen (übrigens sind Radsätze teilweise gar nicht so extrem teuer, in Ebay werden immer wieder Originalradsätze wegen Sumo-Umbauten verkauft). Wer selber zum Crossplatz fahren muss, hat leider die A...-Karte gezogen, denn Crossreifen mit Strassenzulassung sind bei den Reifenbidungen der -S- ein aussichtsloses Unterfangen. Allerdings gilt hier wie überall: der Fahrer macht den Unterschied - man kann sogar mit 17" Sumo Reifen im Gelände fahren! (und wenn man die Sumo-Profis auf den teilweise schmierigen und nassen Offroad-Sektoren die Powermaschinen fliegen lassen sieht, fragt man sich schon wieso man eigentlich Zentimeter hohe Stollen braucht).

Wer öfters Crossen geht, wird sich auch über die Übersetzung Gedanken machen müssen, denn eine Kiste welche auf den kurzen Geraden nur bis zum 3. Gang (wenn überhaupt) gefahren werden kann, bringt ja auch nicht viel. Und hier sieht man schon - Tüv und Cross bleiben zwei verschiedene paar Schuhe. Wer nicht ein Cross, Enduro, Reise, Strassen und Citybike zu Hause rumstehen haben will, muss sich nun mal für etwas entscheiden - und bei anderen Sachen Abstriche in Kauf nehmen. Und die sind bei der DRZ auf der Cross-Bahn gar nicht so enorm

Marc

Im Grunde hat Cat schon Recht. Wenn die andere Alternative heißt, überhaupt nicht zu fahren, dann kann man auch mit der S schon mal ein Ründchen wagen. Ein Crosser ist sie aber nicht und wird sie ohne große Investitionen auch nie werden. Man sollte also keine hohen Erwartungen haben.
Ich hatte selbst einige Zeit den direkten Vergleich Drz S, Y, E und Y mit abgestimmtem Fahrwerk. Außer der Y mit abgestimmtem Fahrwerk waren alle auf der Crossbahn grenzwertig gefährlich, da sie zum Lenkerschlagen neigen, fast immer durchschlagen, wenn es was zum Durchschlagen gibt und nach der Landung extrem nervös sind. Das soll jetzt keine S schlecht machen, sondern nur darauf hinweisen, dass es eben kein Crosser ist.
Motorleistung reicht vollkommen, Du wirst Dir am Anfang eher weniger wünschen. Von daher keine Bedenken.
Angemessene Schutzkleidung nicht vergessen und niemals vor dem Absprung das Gas wegnehmen. Man neigt am Anfang dazu, ich weiß, aber die folgenden Stürze oder Überschläge auf Grund von unkontrollierbaren Vorderradlandungen sollte man sich sparen.

Viel Spaß noch und schreib, wie es gegangen ist!

Wow! Danke für euer Feedback!

Also, einen zweiten Reifensatz habe ich schon, die Stollen habe ich von meinem Vorgänger übernommen und einen Original-Satz habe ich bei ebay bekommen Nun suche ich in der Tat einen zweiten Radsatz, um mir das umständliche montieren zu sparen...

Das mit den Blinkern hinten ist ein guter Tip, werde ich mal ausprobieren! Ebenso die Kürzung der Hebel, da ich Handprotektoren drauf habe...

Insgesamt machen mir eure Kommentare ja durchaus Mut, es mal zu probieren, und da ich Anfängerin bin, denke ich, dass die Susi genug Power hergeben wird. Fahrtraining ist eine super Sache, leider bieten die Vereine dies nur für Mitglieder an, und das bin ich (noch) nicht. Was den Lenker betrifft, werde ich eure Warnungen im Kopf behalten, und für den Anfang mal keine 15-Meter-Sprünge machen....

Also, Rennbericht folgt
Queenie****

Hallo Queenie,
die Trainings kannst Du bei diversen Anbieter buchen.
Habe selbst sehr gute Erfahrungen mit mobiketours gemacht.
Dort werden Wochenendkurse mit Unterkunft angeboten.Niemand wird über- oder unterfordert,und es macht 'ne Menge Spaß.
Solltes Du dich für Mobike entscheiden grüss den Frank schön von mir,war grad mit Ihm in Polen

Was die Nicht-Eintragungsfähigkeit von Stollenreifen angeht,
muß ich marc widersprechen.

Hab' mal bei Bridgestone nachgesehen.

Da gibt's 'ne Freigabe für den ED Gritty 660/661.

Hab' den auf meinem Kürbis gefahren und der is nicht schlecht.
Allerdings is so 'ne Stollenpelle bei Straßengebrauch immer ziemlich schnell auf

Daher geht der Trend schon zum Zweit-Radsatz

Gruß

MM

Zum Glück gibt's ja nicht nur einen einzigen Reifen mit Freigabe

Allerdings ist der 660er eben (wie der MT21 als sehr viel haltbareres Pendent mit verstärkter Karkasse) eher für härtere Böden gedacht und ist sogar im Strasseneinsatz recht gut fahrbar (was natürlich auf die Laufleistung geht). Das Problem kommt bei wirklich durchnässten Cross-Pisten wenn der Schlamm Knöchel- bis Knietief steht - da sind diese Reifen einfach überfordert.

Sehr gute Wahl ist da der S12 von Michelin, der MT 320 von Pirelli (auch M12 oder MT32 funktionieren auf schwereren Maschinen sehr gut), eine weitere Alternative (meine Empfehlung für sportliche Enduros) ist der Michelin EnduroComp wenn Enduro gefahren wird, also unterschiedlicher Untergrund vorhanden ist (eine Crosspiste besteht ja meist auf der gesamten Runde aus dem selben, oder zumindest sehr ähnlichem Material, bei Enduro gibt es von Strasse über Schotter zu Sand, Wasserdurchfahrt oder nassen Baumstämmen alles mögliche zu überfahren).

Wer mehr Laufleistung braucht (die Crossreifen halten meist keine 500 Kilometer - schonend gefahren), kann es auch mal mit dem Michelin Baja versuchen. Hatte den in einem Tunesienurlaub drauf - und war auf Schotter wirklich zufrieden (Laufleistung dürfte selbst sportlich gefahren gut 2000 Kilometer betragen). Im Sand war der MT21 allerdings besser zu fahren, allerdings können die langen Stollen vorne auf harten Schotterpassagen auch mal an- oder sogar ausreissen. Da sind wir aber wieder im Bereich Reisereifen - bei uns hat der MT21 problemlos 5000 Kilometer mit Gepäck gehalten und war somit mit dem Desert hinten der langlebiste Reifen überhaupt (vorne eiert der Desert recht schnell, zudem ist der harte Wüsterneifen generell auf allem was Nass ist eine Katastrophe).

Uuups - mal wieder in die Reifen abgedriftet - sorry

Ich würde mir keine grossen Sorgen machen. Einfach mal auf die Crosspiste gehen und es langsam angehen lassen - man merkt recht schnell wo die Probleme liegen. Und noch was: die meisten Unfälle passieren nach ein paar Runden - also nicht unvorsichtig werden.

Marc

Also bei den Reifen würde ich mir wenig Gedanken machen, von Mefo bis Pirelli MT 21 und andere gibt es ne ganze Menge, die man auch auf der Straße fahren kann.

Wichtig bei den Reifen ist der Luftdruck, den Du ruhig auf 1 bar runterpumpen kannst, dann solltest Du allerdings Reifenhalter auf den Felgen haben.

Trainings gibt es von den diversesten Anbietern auch ohne Mitgliedschaft. Sehr gut muß Dirk von Zitzewitz in Berlin sein, ich würde aber schauen, was es in der Nähe gibt.

Macht einfach viel mehr Spaß wenn man ungefähr weiß, wie man es anstellen soll. Probiere es aber trotzdem ruhig auch ohne Training.

Viel Spaß!

Carsten

Hallo Queenie,
also das geht schon ok mit der S und Endurofahren. Zumindest am Anfang.
Kann mich den anderen nur anschließen:
- Handschützer dran
- Motorblech dran
- grobstolige Reifern
- Überstetzung ändern auf 14:44 oder besser noch 14:47
- evtl. CaseSaver / Kühlerschutz
- evtl. vernünftigen Lenker
Vor dem fahren Spiegel Blinker (hier habe ich mir die kleinen von P*** geholt, sind bis jetzt noch nie abgebrochen, die orginal sind ja halbe Scheinwerfer..)
Damit kommt man (oder Frau ) schon prima überall hoch und runter.
Andere Sachen würde ich erst machen wenns nötig wird.
Enduro Training macht echt Sinn. Da lernt man sehr viel und viel schneller. Zumindest am Anfang.
Sonst hift nur fahren, fahren, fahren.

Viel Spass !

Gruß

Andi