Skypatter hat geschrieben:
... dass das Federbein schon zu dem Zeitpunkt zu hart eingestellt war (über den maximalen wert der im Handbuch steht) Skypatter
Ich lese das so, dass die Feder des Federbeins mit Hilfe der Einstellmutter(n) so weit vorgespannt war, dass sie schon weiter komprimiert war, als vom Hersteller (Showa) vorgesehen. Richtig?
Deutet für mich darauf hin, dass der Vorbesitzer evtl. etwas schwerer war und auch gerne das Fahrzeugheck etwas höher einstellen wollte. Da spricht ja auch nichts dagegen, macht man ja auch so, wenn man mit viel Gepäck fährt, um das zusätzlich Gewicht am Heck auszugleichen. Bei BMW wurden die Federbeine teilweise ab Werk mit einem Handhebel ausgestattet, so dass man die Federvorspannung ohne Werkzeuig vornehmen konnte.
Das hat - wie schon von anderen Teilnehmern geschrieben - Grenzen. Die optimale Einstellung des Fahrwerks, in diesem Fall des hinteren Federbeins - wurde gut beschrieben.
Wenn man innerhalb der herstellerseitig vorgesehenen Verstellwege nicht zu einem guten Ergebnis kommt (Ausnutzung der Federwege, nicht zu tiefes Einsinken des Fahrwerks durch das Fahrergewicht, gute Federungs- und Dämpfungswirkung in Zug- und Druckstufe), bringt es nichts, die Feder NOCH WEITER vorzuspannen. Was kann passieren? Die einzelnen Windungen der Schraubenfeder sollen im Betrieb beim maximalen Einfedern (z.B. bei der Landung nach einem Sprung oder beim Durchfahren einer starken Bodenwelle) auf keinen Fall "auf Block" gehen, sie dürfen sich also nicht berühren. Folgen für den Fahrer: Schlag in die Wirbelsäule. Folgen für das Motorrad: Risse in Rahmen / Federbeinaufhängung oder Beschädigung Federbein.
Konstruktionsbedingt ist der maximale Federweg eines Federbeins begrenzt - logisch. Dieser Bereich lässt sich einfach ermitteln, wenn man die Feder ausbaut. Dann kann man (bei geöffneter Zug und Druckstufendämpfung) die Dämpferstange zwischen beiden Endlagen bewegen. Die Feder soll auch verhindern, dass die Endlagen unter Fahrzeuggewicht + Betriebsbedingungen erreicht werden. Wenn die Feder durch extreme Vorspannung schon so kurz ist, dass das Federbein unter Belastung in die obere Endlage der Kolbenstange einschlägt (Federung "schlägt durch"), stimmt etwas an der Auslegung nicht.
Es bringt also nichts, die Feder extrem vorzuspannen, hier muss dann eine andere Feder eingebaut werden, die auf das Fahrergewicht angepasst ist. Bei der Auslegung der Feder variiert man die Drahtstärke und die Windungszahl (die entspannte Federlänge bleibt dabei gleich!).
Viel Erfolg
Peter