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 Betreff des Beitrags: DRZ 4.0
BeitragVerfasst: 14.01.2021 19:26 
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Wenn ich mir die Gebrauchtpreise der DRZ’ten so anschaut, wird mir schwindlig. Noch erstaunlicher ist, dass Suzuki sich bedeckt hält wieder etwas vergleichbares anzubieten, wo die DRZ doch für den amerikanischen und australischen Markt noch gebaut wird. Problem ist sicher die aktuelle Zulassung. Um für Euro 5 zulassungsfähig zu sein, müsste man nachrüsten. Ich habe einfach mal abgeschätzt was das bedeuten könnte:

- ABS: Gewicht + 1kg, + 500 €
- Umstellung auf Einspritzung: kein Mehrgewicht, + 100 €
- Auspuff mit Kat und besserer Schalldämmung: + 1kg, + 300 €
- OBD II für Onboradiagnose: Mehrgewicht zu vernachlässigen, + 200 €
- Leistungsverlust: ohne, da leichte Hubraumerhöhung auf 450 ccm: + 1Kg, + 500 €
Die allgemeine Preissteigerung habe ich weggelassen, da weitgehend auf einer vorhandenen Konstruktion aufgebaut werden kann. Das macht in der Summe 3kg und 1.600 € mehr als heute.

Habe ich in meiner Liste was vergessen?

Laut unserer allwissenden Seiten zeichnete sich unsere DRZ durch folgende Daten aus.
- DRZ 400S, 40 PS, 400 ccm, Leergewicht vollgetankt 144 kg, UVP 6.345
- DRZ 400SM, 40 PS, 400 ccm, Leergewicht vollgetankt 146 kg, UVP 5.490

Nur mal zum Vergleich: Die aktuelle Ausgabe für 2021 für Australien ist unter ww.suzukimotorcycles.com.au zu finden:
- DR-Z 400EM, 400 ccm, Leergewicht wet (vermutlich vollgetankt) 138 kg, UVP 9.490 Au$ (umgerechnet 6.100 €) - entspricht eher einer „E“
- DR-Z 400SMM1, 400 ccm, Leergewicht wet 146 kg (vermutlich vollgetankt), UVP 10.490 Au$ (umgerechnet 6.700 €)

Damit sollte eine „new“ DRZ 4.0 mit folgenden Daten möglich sein:
- DRZ 450S, 40 PS, 450 ccm, Leergewicht vollgetankt 147 kg, UVP rund 8.000 €
- DRZ 450SM, 40 PS, 450 ccm, Leergewicht vollgetankt 149 kg, UVP 7.100 €

Als verfügbare Referenz fallen mit in der „kleinen“ Hubraumklasse nur zwei klassische Japaner ein:
- Honda CRF 300, 27 PS, 300 ccm, Leergewicht vollgetankt 142 kg, UVP 5.475
- Yamaha WR 250R, 31 PS, 250 ccm, Leergewicht vollgetankt, 136 kg, UVP 6.650 € ( Gibt es die überhaupt noch? Auf der Yamaha Website war die nicht mehr zu finden.)
Die neue CRF 450 L haben sie von ursprünglich über 10.000 € runtergesetzt auf rund 8.500 €, die ist mit 131 kg fast so leicht wie eine Sportenduro, hat auch schöne lange Wartungsintervalle, allerdings nur eingetragene 25 PS. KTM EXC; Beta und Co sind Sportenduros und nicht ganz so „Suzi sorglos“ und auch teurer. Die KTM 690 (Husky 701) spielen mit guten 70 PS, einem Gewicht von 158 kg (die KTM/ Husky Angabe 146kg trocken empfinde ich immer etwas als verarsche, wer fährt schon mit leerem Tank .…) und Preisen über 10.000 € in einer anderen Liga.

Die Nische für eine relativ leichte und nicht zu große Enduro / Supermoto mit voller Legalität für die Straße ist also nicht so stark besetzt.

Würde ich mir eine neue DRZ 450 für den Preis holen? Irgendwann mal als Ersatz für meine DRZ ja, aber das wäre irgendwann. Wenn es Suzuki gelingen würde bei nicht viel höherem Preis auf etwas über 40 PS zu kommen und unter 140 kg zu bleiben, würde ich wahrscheinlich direkt schwach werden.
Wenn ich in der Klasse der gebrauchten DRZ’ten suchen würde, würde ich die rund 3.000 € Mehrpreis (wenns geht) gegenüber den Gebrauchten ausgeben.

Marktchancen sind also da, ein Selbstläufer wie die GS von BMW würde es wohl nicht werden. Lange Rede, kurzer Sinn und nun habe ich es auch schwarz auf weiß vor mir: Kein Wunder das Suzuki sich kein Bein in dieser Klasse ausreißt….

PS: Ich muss Mopped fahren gehen - ich schreibe viel zu viel im Internetz :mrgreen:

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 Betreff des Beitrags: Re: DRZ 4.0
BeitragVerfasst: 15.01.2021 00:02 
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DRZ-Platinuser

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Hi Thale,

deine Überlegungen sind genau richtig.

Ähnliche Überlegungen habe ich auch schon angestellt und habe vor 6 Jahren mit dem ehemaligen Suzuki-Händler in Wuppertal, der 2007 die letzten DR-Z 400 wie Blei im Laden stehen hatte, über die Chancen einer "neuen" DR-Z 400 (also noch vor Euro 5 Zeiten) gesprochen. Er war damals der Meinung, dass eine nahezu unveränderte DR-Z Nachfolgerin ein Markterfolg werden würde. Suzuki hatte und hat im Gegensatz zu den anderen (nicht nur japanischen) Herstellern nichts in dieser Hubraumklasse im Endurobereich am Start.

Jetzt müssen Neumotorräder zwangsweise Euro 5 erfüllen, daher wird man bei gleicher Leistung nicht um eine geringe Hubraumerhöhung herum kommen, wie du schreibst wären das dann knapp 450 cm³.


Aktuell werden sich aber mit dem zunehmenden Umwelt-Wahnsinn ("hüpfende FFF-Kinder"), mit aller Gewalt Verbrennerantriebe und im schlimmsten Fall die Individualmobilität vollkommen zu verteufeln und über Kraftstoffpreise, Steuererhöhung oder Fahrverbote wegen welchen Emissionen auch immer, die Hersteller sehr gut überlegen, ob Sie für Europa überhaupt noch Fahrzeuge im Endurosegment anbieten werden. Schließlich werden Enduros als reine Spaß-Fahrzeuge immer mehr mit Fahrverboten und negativem Image zu kämpfen haben. Beispielsweise hat Rumänien 2020 generell das Fahren von jeglichen Offroadfahrzeugen (zumindest offroad) verboten.

Es könnte so weit kommen, dass wir in ein paar Jahren unsere derzeit noch sehr hochpreisigen gebrauchten DR-Z nicht mehr verkaufen können, wenn "Motorradfahren mit Verbrennern" als nächste Umweltsau durchs Dorf getrieben wird.


Hoffen wir (und sollten wir auch aktiv dafür sorgen), dass der Wahnsinn im Land verlangsamt wird! ; )

VG
Knacker


PS: Bei deiner Kalkulation fehlt die Lamda-Sonde im Auspuff samt Elektronik, ohne die eine Einspritzanlage nicht funktionieren kann.

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 Betreff des Beitrags: Re: DRZ 4.0
BeitragVerfasst: 15.01.2021 04:18 
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DRZ-Stamm-User

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Moin,
Ich spreche hier mal für die Gruppe der “jüngeren Fahrer”, die auch zu großen Teilen auf Drz setzen. Nicht nur wegen der Haltbarkeit und der Wertstabilität, denn als a2-Führerschein Inhaber mangelt es schlicht weg an Alternativen im Enduro und Supermoto Bereich:
1. Leistung und Leistungsgewicht Beschränkungen (48ps und 0,2kw/kg) sorgen dafür, dass Modelle wie lc4 und co. aus dem Schema fallen, denn legale Drosselung gibts meist nur auf 34ps und dafür mehr Gewicht in Kauf nehmen? Ne, danke.
2. Sportenduros wie eine Exc sind so oder so eigentlich nicht legal auf der Straße zu bewegen, und wir hängen an unseren Führerscheinen.
3. Modelle wie 690 und 701 sind für die meisten 18jährigen preislich einfach nicht realisierbar.
4. Die niedrigen Hubraum Segmente, in denen sich Yamaha Wr250 und ähnliches bewegen sind Leistungsmäßig einfach unattraktiv. Wer will sich schon mit 28ps zufrieden geben, wenn die Kumpels 48ps haben ?

So kommt es dann meist dazu, dass auch die jüngere Käuferschicht erstmal im Drz Bereich eintrudelt.
Oft geht die Reise dann natürlich irgendwann weiter, klar die Drz kann nach 2 Jahren wenn der offene Lappen winkt wieder wertstabil verkauft werden und da eine Suzi einen ja zumeist mit wenig Werkstatt Aufenthalten beglückt ist dann vielleicht auch genug Geld für eine 690 oder ähnliches im Sparschwein.
Nicht das ihr jetzt denkt, ich würde auch nur im Traum daran denken meine beiden Suzis zu verkaufen und einen Kürbis zu fahren :würg: .

Ich vermute also, dass die guten Gebrauchtpreise nur so lange anhalten werden, bis entweder etwas Neues auf den Markt kommt oder bis sich die Führerscheinklassen ändern.

Bis dahin erfreut euch an dem was ihr habt, 8)
mfg
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 Betreff des Beitrags: Re: DRZ 4.0
BeitragVerfasst: 18.01.2021 01:15 
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Zitat:
- ABS: Gewicht + 1kg, + 500 €


Enduros mit einer Sitzhöhe von über 900mm können weiterhin ohne ABS zugelassen werden. Ohne ABS ist die OBD auch nicht notwendig.
Die Tankentlüftung darf nicht mehr ins freie und muß der Verbrennung zugeführt werden.

Zitat:
PS: Bei deiner Kalkulation fehlt die Lamda-Sonde im Auspuff samt Elektronik, ohne die eine Einspritzanlage nicht funktionieren kann.


Lambdasonde, Drosselklappenpotentiometer, Saugrohrdrucksensor, Lufttemperatursensor, Kurbelwellensensor, Neigungssensor, Einspritzventil und Steuergerät mit Kennfeldzündung werden für die Einspritzanlage benötigt. Heutzutage ist der Elektronikkrempel relativ preiswert zubekommen, jedoch müßte jemand die Einhaltung der Abgasnorm bestätigen und da wird es dann wahrscheinlich bürokratisch-problematisch.


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 Betreff des Beitrags: Re: DRZ 4.0
BeitragVerfasst: 18.01.2021 18:31 
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Sobald die Fahrzeugtechnik in Großserie hergestellt wird, fallen die Kosten einzelner Komponenten, speziell für Sensoren, Kabel, Steckverbinder, Sonden ... nicht mehr ins Gewicht. Das sind Zukaufteile, die in Massen sehr preisgünstig in Asien gefertigt werden.

Hohe Kosten entstehen für Homologation und Gutachten (z.B. Reifenfreigaben, für die umfangreiche Tests nötig sind). Daher werden sicherlich nur Fahrzeuge in Serie gehen, bei denen sich die Hersteller halbwegs sicher sein können, jährliche Mindestkontingente absetzen zu können.


Wie schätzt ihr denn generell die Zukunft des Endurofahrens (in D , in Europa und außerhalb) ein? Wird Endurofahren mit E-Motoren auch in Deutschland möglich sein, z.B. in Form von Leicht-Motorrädern (schwereres Mountainbike mit leistungsfähigem E-Motor und z.B. 80 km/h Limit und 200 km Reichweite)? Gibt es bei der heutigen Jugend überhaupt Interesse?


VG
Knacker

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 Betreff des Beitrags: Re: DRZ 4.0
BeitragVerfasst: 18.01.2021 22:00 
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Wobei der Charme der DRZ die Ausrichtung auf Gelände und Straße ist - damit ergeben sich gleich deutlich breitere Möglichkeiten.

So pessimistisch sehe ich die Offroadzukunft auch nicht, es wird auch in ein paar Jahren noch Möglichkeiten zum Fahren geben.

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 Betreff des Beitrags: Re: DRZ 4.0
BeitragVerfasst: 18.01.2021 23:22 
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Wenn die Infrastruktur weiter zerfällt will bestimmt jeder eine Enduro haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: DRZ 4.0
BeitragVerfasst: 20.01.2021 01:43 
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Ich denke sogar, dass der Enduro Bereich durch E-Motorräder (egal ob Fahrrad mit Motor oder richtige enduro) wieder etwas wachsen wird.
Ein Haupt Kritik-Punkt an enduros im Wald ist immer der Lärm, und der würde ja dann deutlich abnehmen und die gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber enduros würde sich wieder etwas bessern.
Ich wäre bei entsprechender Technik und Infrastruktur auch gar nicht abgeneigt von einer E-Enduro, mir ist es so wie so lieber, im Wald wenn möglich gar nicht bemerkt zu werden.

Außerdem ermöglichen diverse Zwischenstufen, zwischen Fahrrad und Enduro einen deutlich besseren Übergang zum Motorrad fahren für die meisten Jugendlichen.

mfg
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 Betreff des Beitrags: Re: DRZ 4.0
BeitragVerfasst: 21.01.2021 05:27 
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DRZ-Platinuser

Registriert: 26.04.2010 15:00
Beiträge: 4095
Wohnort: Biggesee
Hallo,

Elektrofahrzeuge könnten dazu führen, dass Offroadpaks evtl. leichter genehmigt werden oder zumindest die Trainingszeiten bestehender Offroadstrecken verlängert werden weil die Belästigung durch Motorenlärm entfällt.

Freies Fahren in den Wäldern wird m.E. trotzdem nicht erlaubt werden. Selbst einfache Mountainbikefahrer waren Waldbesitzern und Jägern schon in der Vergangenheit ein Dorn im Auge, nicht nur wegen der Schäden die abseits der Wege verursacht werden, sondern auch weil das Wild die leisen Radfahrer angeblich erst spät bemerkt und dann noch panischer flieht als bei einem lauten Störenfried der aus größerer Entfernung wahrgenommen wird. Die rasante Vermehrung der E-Bikes führt auch zu mehr Betrieb in den Wäldern. Dies könnte durchaus ein Grund für Streckensperrungen sein und je stärker die Wälder frequentiert werden, desto größer ist die Anzahl der Idioten die da unterwegs sind. Wie hoch ist die Chance, dass dann auch noch E-Enduros dort legal fahren dürfen? Die Chance, dass mehr Gelände wie Bilstain, Area 39 usw. genehmigt werden dürfte gering sein? Vielleicht setzt man demnächst die VR-Brille auf und steigt auf den Simulator?

Gruss
Frido

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DRZ 400 E
Husky 455 Rancher

Ich möchte einmal wie mein Opa sterben, friedlich schlafend und nicht so laut kreischend wie sein Beifahrer!


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