Will keinem wiedersprechen der es selber versucht hat, aber auf den Prüfständen ist bei Original-Airbox und Standard-Setup der Schiebervergaser kaum messbar besser, als der Originalvergaser (bisschen Streueung gibt es immer, aber das sind eher Messdifferenzen). Unterschiede treten im Ansprechverhalten und beim Beschleunigen auf, da die Beschleunigerpumpe nun mal mehr Sprit reinblasen kann, als ein Unterdruck das hinbekommt.
Bisschen mehr PS sind IMHO eben nicht auf den Vergaser, sondern auf die Abstimmung (Topf/Krümmer/Bedüsung und mehr Luft) zurückzuführen. Mit einer anderen Düsennadel, passender Bedüsung und offenem Luftilter wie Tüte, dürfte der Unterschied bei der Spitzenleistung (und es geht ja hier insbesondere darum) nicht mehr messbar sein. Schlussendlich muss nur das passende Gemisch in den Motor rein - da kein Turbo vorhanden geht das nur über die Grösse der Ventile und deren Öffnungszeiten. Ob da eine Membran oder ein Schieber (egal ob Rund oder eckig) für das Gemisch zuständig ist, dürfte ziemlich egal sein
Übrigens: der Schiebervergaser kann magerer besüst werden, weil die Pumpe in kritischen Phasen Sprit reinbläst - so sind im sportlichen Reiseeinsatz bereits bis zu 1 Liter weniger Spritverbrauch gegenüber einem Unterdruckvergaser gemessen worden (Vergleich SXC 625 mit FCR und grossem Tank und Lc4 640), weil der Unterdruckvergaser im mittleren Bereich einfach immer zu fett läuft damit er beim Gasaufreissen nicht zu mager wird. Kann sich im sportlichen Crosseinsatz allerdings ganz schnell und ganz heftig auf die andere Seite bewegen, denn wer dauernd das Gas aufreisst, wird beim FCR mit heftigen Spritverbräuchen rechnen müssen weil bei jedem Gasgeben eben für rund 1 Sekunde einiges mehr an Sprit reingeblasen wird (was ganz nebenbei die Abstimmerei auch nicht so ganz einfach macht).
Beim Preis für den FCR (und die offensichtliche illegalität) muss man sich deshalb doch gut überlegen, ob die Investition Sinn macht (ich hab auch einen, aber noch nicht eingebaut
), oder ob man sich nicht doch lieber in technisch anspruchsvollere Gegenden des Motors vorwagen will (Zylinderkopf-Tuning, Nockenwellen, Verdichtung) welche bei entsprechender Bedüsung mehr bewirken, als nur ein anderes Vergasermodell.
Ausser den vielen Vorteilen den FCR, sollte man nicht vergessen, dass diese teuren Teile nicht nur beim Kauf, sondern auch im Unterhalt nicht ganz ohne sind. Keihin hat Ersatzteilpreise welche einem die Tränen in die Augen treiben (wenn man sie denn überhaupt bekommt!) und wer am Drosselklappensensor rumspielt, muss damit rechnen die Mühle nie mehr vernünftig zum laufen zu bringen. Einen Vergaser kurz mal zerlegen weil man verschmutzen Sprit getankt hat (z.B. Wüstenreisen) ist beim alten Delortho ein Kinderspiel, beim Mikuni Unterdruck noch machbar - und beim FCR mit dem Bordwerkzeug oder einem Taschemesser (bzw. Leatherman, oder wie die Dinger sich auch immer nennen mögen) so gut wie unmöglich.
Kenne zwar die Preise für die DRZ nicht, aber mein FCR für die KTM kostet mit allem drum und dran doch schon gegen 800 Euro (und das noch ohne Prüfstand-Abstimmungen). Dafür kann man sich dann doch schon wieder ziemlich viel andere Sachen leisten...
Marc
zugegeben: ich habe meinen FCR deshalb auch Occasion gekauft
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(was sich denn spätestens bei den aktuellen Spritpreisen doch auch wieder negativ auswirkt). Sportfahrern ist das natürlich egal, aber wer die DRZ wegen des übersichtlichen Budgets kauft, schaut halt auch mal auf solche Nebensächlichkeiten.