schön geschrieben
- und entspricht auch meiner Erfahrung. Habe selber ja 2 Moppeds (hatte mal 3) und von 125er (Yamaha DT, Honda NSR) über 600er (XTZ660, Kawasaki GPZ) bis zu den neusten Errungensachaften (WR426, Honda VTR SP-1) so ziemlich alles mal gefahren - von nicht mal einer Hand voll PS bei einer 50ccm Suzuki "Monkey" mit Ballonrädern bis rund 150 PS bei einer CBR900 im Renntrimm. So waren auch meine lc4 und die WR laden-neu - und meine FZ750 hatte 18 Jahre treue Dienste hinter sich. Zudem wurden die Maschinen mal im Originaltrimm gefahren - und mal erkannnte man kaum mehr was es denn mal war (z.B. Rallyeumbau meiner XTZ).
Und für was die gesamte Geschichte? Um zu sagen das man eben mit jedem Bike seinen Spass haben kann - und kaum eines für sehr viele Sachen gut ist. Das Problem liegt leider darin, dass man nicht ewig am selben Ort wohnt, mal Gelände, mal Rennstrecke fahren will - oder sich irgendwann sogar zu Zweit in die Ferien aufmachen will. Und da sich mit dem Alter (und den Bussgeldtabellen
) auch die Präferenzen für die Strecken (und Längen) ändern und der Benzinpreis zumindest bei Familienvätern doch auch nicht mehr ganz ausser Acht zu lassen ist (ebensowenig die Steuern, Abgaben und Versicherungsprämien), wird wohl jeder sich mit diversen Motorrädern rumärgern müssen. Denn anfangs macht es unheimlich Spass damit rumzufahren - und irgendwann ärgert man sich schon wenn man nur daran denkt was für ne Kiste noch zu Hause in der Garage rumsteht. Und wer sich mal richtig fett ärgern will, kann ja versuchen eine schön gepflegte Maschine zu einem vernünftigen Preis weiter zu verkaufen
Somit kann man eigenltich kaum einen Tipp geben - es sei denn dieser: mal durchzurechnen was denn eine Maschine rein kostenmässig verschlingt (z.B. als Sumo-Umbau, Wertverlust, Sturzteile, übrige Fixkosten und Abschreibung bis zum Verkauf) und sich zu überlegen ob man sich das wirklich leisten will/kann. Und wer ehrlich rechnet wird in vielen Fällen feststellen müssen, dass eine 400er Enduro (auch als Sumo-Umbau) hier gegenüber anderen Maschinen nicht unbedingt gut abschneidet. Hat mit Spass überhaupt nichts zu tun - wer sich den Spass leisten will/kann, hat eben irgendwann mal mehrere Maschinen rumstehen.
Das ich noch nie Fan von Sumo war ist bekannt (ausser man fährt Cartstrecke, da müssen die Dinger echt Laune machen), noch viel weniger von Sumos mit kleinen Hubräumen. IMHO sind das Expertenmaschinen welche entweder ins Gelände oder eben auf eine Cartbahn gehören, da fährt man dann mal am Wochenende und freut sich monatelang darauf so ne Fahrt zu wiederholen. Wenn man die "kleinen" nun für den Landstrasseneinsatz noch tunen will, wird man nicht nur sehr viel Kohle los (Tuning ist echt teuer, die Zeiten sind lange vorbei wo die Hersteller absoluten Mist verkaufen den man mit kleinen Mitteln extrem verbessern kann), sondern auch die Strassenzulassung und im Falle eines Umfalles auch noch den Rest des Ersparten und den Führerschein mit dazu.
Für Einsteiger grösserer Maschinen hab ich schon immer die Alltagsenduros der 600er Klasse empfohlen (DR, XT, TT). Die Kisten gehen so schnell nicht kaputt, kosten somit kaum Unterhalt, sind einfach zu warten - und sind noch lange gut genug um auf der Landstrasse so schnell zu fahren das man nach Radarkontrollen ein paar Monate zu Fuss unterwegs ist. Wer sich im Unterhalt auskennt, weiss wie man Ventile einstellt, Ölwechsel macht, die Fahrwerke auf die Einsatzgebiete trimmt und eine gewisse Fahrpraxis hat, der kann sich dann mal mit den kleineren Sportmaschinen beschäftigen oder gar eine Wettkampfmaschine (wie die RM-Z) zulegen.
Aber eigentlich hat MudMonster ja schon gesagt; eine Probefahrt wird viele vom vermeidlichen Glücksgefühl auf einer Sportenduro heilen. Fahr mal auf dem Sattel 100 Kilometer gerade aus (egal welche Geschwindigkeit) - dann weisst Du was ich meine
Marc
nur als kleiner Hinweis in Sachen Nebenkosten: Lederkombis, hochwertige Helme, gute Handschuhe und Schuhe sind nicht nur da weils cool aussieht. Es gibt genug Bilder wie das aussieht wenn man ohne die teure Schutzausrüstung auf der Strasse abfliegt oder abgeschossen wird. Ob ein Lederkombi dann Alltagstauglich ist (z.B. um zur Arbeit zu fahren) ist dann wieder eine andere Frage. Mit etwas Glück ist die Schutzausrüstung bei einem RS-Fahrer ja immerhin vorhanden