Thale hat geschrieben:
Wie lief denn der HönneTrail?
Für mich - wie jedes Jahr - wunderbar!
Da ich als Tourguide mit der im Vergleich zu den Motorrädern der Teilnehmer sehr leichten DR-Z fahren darf, habe ich auch Freude an den witterungsbedingt sehr schweren Geländeverhältnissen. Es hat - wie Mitte März nicht anders zu erwarten - lange und ausgiebig vor dem HönneTrail im Sauerland geregnet, auch am Freitag und Samstag, den beiden Veranstaltungstagen.
Da alle Sektionen in einem sehr ausgedehnten ehemaligen Steinbruchgelände liegen, ist bei "normalem" Regen die Strecke auch gut für die "Dickschiffe" befahrbar, für die die Veranstaltung vorgesehen ist. Wir mussten aber in diesem Jahr auf eine sehr schöne und bei den langjähringen Teilnehmern beliebte Sektion verzichten (insgesamt fahren wir in drei Sektionen), weil sie vom Eigentümer anderweitig genutzt wurde, und dadurch kurzfristig eine "Ersatzsektion" anlegen. Allerdings war der Untergrund dieser neuen Sektion bei dem langen Regen nicht für schwere Reiseenduros gemacht, nachdem die erste Gruppe (40 der insgesamt ca. 120 Teilnehmer) am Freitag die Sektion "eingefahren" hatte, war sie für einen Großteil der Teilnehmer praktisch nicht mehr fahrbar. Stark ausgefahrene Rinnen und viel Schlamm machen mit einem knapp 300 kg schweren Eimer keinen Spaß - trotzdem sind ein paar Unerschrockene auch bei diesen Bedingungen in die Sektion reingefahren und mussten dann zwangsweise auch wieder raus. : )
Mit der DR-Z fräst du dich einfach durch die Rinne durch, kannst auf dem Matsch und dem losen Split schön Driftversuche starten und bist danach einfach von oben bis unten mit Mocke eingesaut - aber mit einem Grinsen im Gesicht. : )
Samstag kurz vor Ende der Veranstaltung gab es noch einen Zwischenfall, der wie vorab erwähnt auch in der lokalen Presse mit einem "Bericht" erwähnt wurde. Nachdem eine Teilnehmerin mit einer schwereren Maschine auf einer nassen und rutschigen Abfahrt gestürzt war, wurde nach ersten Untersuchungen von den "First Respondern" - ja, so nennt man heute Rettungssanitäter - wegen des Verdachts auf eine Beckenverletzung entschieden, den Transport in eine Unfallklinik nicht mit dem RTW über die holprigen Schotterstrecken aus dem Gelände durchzuführen, sondern einen Rettungshubschrauber anzufordern. Das Auftauchen eines Rettungshubschraubers sorgt natürlich im Umfeld immer für negative Resonanz, da die Gegner des Endurofahrens sich bestätigt fühlen.
Die Teilnehmerin konnte zum Glück kurz darauf die Klinik wieder verlassen, eine starke Prellung des Beckenknochens und ein gezerrter Finger werden trotzdem eine Zeit lang für Schmerzen sorgen.
Mein Fazit:
Fast alle Teilnehmer haben sich auch dieses Jahr von dem schlechten Wetter nicht davon abhalten lassen, ihre Maschinen im Gelände zu bewegen, sich abends ans Lagerfeuer zu setzen und zu einer rundherum gelungenen Veranstaltung beizutragen. Einige Hartgesottene reisen auch bei dieser Witterung auf eigener Achse an, übernachten in einem kleinen Einmannzelt und fahren nach der zweitägigen Veranstaltung auf eigener Achse wieder nach Hause. Respekt!
Ich reise mit der DR-Z im Transporter an, übernachte in diesem auf einer Federkernmatratze mit einem elektrischen Heizlüfter für den Kältefall - und muss mir über die Heimfahrt bei Regen keine Gedanken machen. Bin also ein Weichei. An beiden Tagen bin ich eine Gesamtstrecke von 140 km Gefahren, das ist sicher bei dem Wetter nicht für alle Teilnehmer möglich. ; )
Wir konnten dieses Jahr mit der karitativen Veranstaltung "HönneTrail" eine Spendensumme in Höhe von 11.252 Euro (!) zusammentragen.
VG
Knacker