Wer die Überwachung seines Fahrstils zulässt, kann künftig bei der Kfz-Versicherung sparen. Besonnene Fahrer erhalten dafür einen Teil des Beitrags zurück. Sie zahlen mit ihren Daten.
Wer weniger Gas gibt, erhält mehr Rabatt - auf diese Formel lässt sich ein neues Angebot der Versicherungsmarke Sijoux bringen, die zum Unternehmen Signal Iduna gehört. Versicherungsnehmer, die es nutzen möchten, müssen einen so genannten Bluetooth-Dongle, also eine Art Mini-Sendestation, an die Diagnose-Schnittstelle ihres Autos anschließen. Das Gerät meldet dann Fahrzeugdaten via Bluetooth an eine Smartphone-App, die aus den Werten eine Kennzahl für den Fahrstil errechnet - die Versicherung nennt das "Score". Und nach dem bemisst sich die Beitragshöhe.
Was nach einem interessanten Angebot klingt, hat eine Kehrseite. Auch wenn keine GPS-Daten erfasst werden und sich allein aus den ermittelten Werten noch kein Bewegungsprofil erstellen lässt: Der Dongle-Stecker, der von der Firma TomTom stammt, fungiert nicht nur als Bluetooth-Sender, sondern auch als Zwischenspeicher. Nicht geklärt ist, wem eigentlich die dort gesammelten Daten gehören - zum Beispiel nach einem Unfall. Durch die zunehmende Vernetzung und Digitalisierung im Auto, fürchten Politiker und Datenschützer schon lange den gläsernen Autofahrer - aktuell bei der geplanten Erhebung der Pkw-Maut.
Was genau gemessen wird und den Score von 0 (grottenschlechter Fahrer) bis 100 (besser geht es nicht) bestimmt, ist recht simpel. "Erfasst wird jeweils die G-Kraft beim Beschleunigen, beim Bremsen und in Kurven", sagt John-Sebastian Komander, Leiter Kommunikation und Marketing Sijox. GPS-Daten werden nicht ermittelt. Es gehe darum, "einen gleichmäßigen und vorausschauenden Fahrstil zu belohnen".
Rückzahlung nur bei bravem Fahrverhalten
Das klingt gut, führt jedoch zum paradoxen Effekt, dass eine Vollbremsung, um beispielsweise einen Auffahrunfall zu vermeiden, zu deutlichem Punktabzug beim Score führt. "Übers Jahr gesehen ist der Einfluss von zwei oder drei Vollbremsungen jedoch kaum noch messbar", sagt Komander. Das System funktioniert nämlich so: Wer die Versicherung abschließt, zahlt erst einmal die volle Summe und erhält am Ende eines Jahres - je nach Fahrstil und Score - möglicherweise Geld zurück aufs Konto. "Ab einem Score von 90 Punkten wird der Maximalanteil von 25 Prozent zurückgezahlt", sagt Komander.
Das neue Versicherungs-Angebot gibt es ausschließlich für Autofahrerinnen und -fahrer unter 30. Wer es wählt, erhält kostenlos den Bluetooth-Dongle und die App und startet mit einem Rabatt von fünf Prozent. Die mögliche, vom Fahrstil abhängige Rückzahlung gibt es dann, je nach Score, am Jahresende.
Quelle:http://m.spiegel.de/auto/aktuell/a-1000311.html#ref=rss
Noch auf freiwilliger Basis, demnächst werden einfach die Prämien drastisch erhöht wenn man sich nicht "freiwillig" überwachen lässt. Dazu noch Geschwindigkeitserfassung per GPS, Übertretungen werden direkt der Polizei oder Bussgeldstelle gemeldet.
Unmöglich?
Ich kann mich noch an die Aufregung erinnern als der maschinenlesbare Personalausweis eingeführt worden ist.........heute werden alle möglichen Daten freiwillig preisgegeben.
Gruß Frido
_________________ DRZ 400 E Husky 455 Rancher
Ich möchte einmal wie mein Opa sterben, friedlich schlafend und nicht so laut kreischend wie sein Beifahrer!
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