Lieber Rainer und Forenvatta
jetzt mach ich mal das, was ich am liebsten mache: mich selbst zitieren
Theo hat geschrieben:
Bei Motorradketten ist folgendes genormt:
- Rollendurchmesser
- Pinabstand
- Abstand der Innenlaschen zueinander
z.B. unsere DRZ: die hat eine 520er Kette. Die Größenangaben 520 legt folgendes fest:
- Rollendurchmesser = 0,4 Zoll
- Pinabstand = 5/8 Zoll
- Abstand der Innenlaschen = 1/4Zoll
Nicht genormt ist z.B. die Dicke der Laschen oder der Bolzendurchmesser. Den kann der Hersteller (in gewissen Grenzen) wählen, wie er will. Und deshalb ist es
a) wichtig, dass Kettenschloß und Kette vom gleichen Hersteller sind.
Und b) muß das Kettenschloß die gleichen Spezifikationen haben, wie die Kette. Alleine von RK gibt es z.B. 7 verschiedene O-Ringketten in unserer DRZ-passenden Größe "520". Deshalb gibt es auch 7 verschiedene Kettenschlösser, siehe Eröffnungsbeitrag vom Olli.
Deswegen nochmal: die Enumakettenschlösser haben an einer RK-Kette nichts zu suchen! Es kann durchaus sein, dass auch ein Kettenschloss von einem anderen Hersteller "passt". Wenn z.B. der Bolzen vom Kettenschloß dünner ist, als die Bolzen der Kette, dann kannst du das Schloß durchstecken, es hat aber Spiel! Und es kann sein, dass sich das Schloß montieren lässt, obwohl die Außenbreite der Kette nicht zu der Bolzenlänge vom Schloß passt, weil durch die O-Ringe ja immer etwas "Spielraum" herrscht. So zu fahren ist aber grob fahrlässig, das fliegt einem früher oder später um die Ohren und dann sind hoffentlich keine Körperteile vom Fahrer im Weg. Was eine reissende Kette anrichten kann brauche ich dir, lieber Forenvatta bestimmt nicht zu erklären, ich tu's für die jungen Seucher unter den SM-Fahrern
- Im günstigsten Fall gleitet die Kette einfach ab und fällt zu Boden. Das ist mal einem Honda-Fahrer auf der Crosspiste direkt vor mir passiert: beim Gasstoß vor dem Table muß die Kette gerissen sein und im Sprung (er hat mich springend überholt
) ist die Kette "runtergefallen". So kann man mit der DRZ auch gewinnen
- Sehr oft passiert es, dass sich die Kette um das Ritzel wickelt oder zwischen Ritzel und Schwinge verklemmt. das sieht man bei der Dakar-rally sehr oft.
- Im ungünstigsten Fall kann die Motorkette sogar das Motorgehäuse durchschlagen. Wenn es für das Motorgehäuse nicht reicht - für den Luftfilterkasten reicht es.
- Der sogenannte Kettenschutz bringt in dem Fall überhaupt nichts, der wird durchschlagen wie Papier, auch wenn er aus Edelstahl ist. Der Kettenschutz soll nur verhindern, das der Fuß vom Fahrer oder eher vom Sozius nicht in die laufende Kette kommt.
Lange Rede. kurzer Sinn: Jede Kette hat ein passendes Kettenschloß. das Kettenschloß muß vom gleichen Hersteller der Kette sein und muß die gleiche Bezeichnung wie die Kette tragen.
Jetzt zum Schraubschloß von Enuma.
Bitte nicht glauben, dass man nachher mit diesen beiden Muttern an der kette rumfährt. Die beiden Muttern werden angezogen, wodurch die Vernietung erfolgt. Danach werden die Muttern wieder abgeschraubt und die Bolzen abgebrochen. Montiert sieht das ganze so aus:
Wayne's interessiert: hier ist die Montageanleitung:
Eigentlich ein ganz pfiffiges Patent, schade, dass es nicht von mir ist
Ob es funktioniert weiß ich nicht, hab's noch nie probiert ... und was dr bauer net kennt ...
Habe gute Erfahrungen mit einem normalen Clipschloß gemacht. Auf meiner Afrikatour hat das mit einem Schloß und ohne Schmierung fast 10.000km gehalten (und hält immer noch).
Alle Klarheiten beseitigt?
Gruß
Theo