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Berlin 600 im September http://forum.drz400s.de/portal/viewtopic.php?f=29&t=13287 |
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Autor: | EnduroTom [ 21.11.2009 18:26 ] |
Betreff des Beitrags: | Berlin 600 im September |
Hallo Ich wollte euch mal von meinem Wochenende (18.9 – 20.9.09) erzählen. Hatte bei DvZ die Berlin 600 Tour gebucht. Nachdem Dirk letztes Jahr die Tour im Oktober kurzfristig absagen musste, war ich diesmal natürlich gespannt, ob es klappt. Diesmal hat er die Tour nur um 1 Woche vorverlegen müssen, allerdings rechtzeitig. Wuppenduro fiel damit zwar flach, aber egal, ich habe es nicht bereut. Nun aber los. Da ich immer Probleme mit Müdigkeit beim Auto fahren habe, und alleine unterwegs war, entschied ich mich Donnerstag Abend nach dem Aufladen dafür, erst noch eine Mütze Schlaf zu nehmen, und in der Nacht zu fahren. Also um kurz nach 22 Uhr in die Heia und Wecker auf 1 Uhr gestellt. Dann wieder das übliche Spiel, der Wecker klingelt, und ich überlege mir, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe. Sollte ich wirklich mitten in der Nacht aufstehen, und 600 km nach Berlin fahren, nur um ein wenig Motorrad zu fahren ? Das Bett ist so schön warm (ich liebe mein Wasserbett ) und meine Frau hat so schöne weiche Haut (jaaa, die liebe ich auch ) und es ist so wunderbar ruhig im Zimmer. Hmmm, jedes mal der Kampf gegen den inneren Schweinehund, wenn ich mal Nachts auf muss, oder will. Aber nein, ich habe bezahlt und freue mich nun schon seit mehreren Monaten auf dieses Wochenende. Also aufstehen. Das schlimmste ist überstanden. Noch die mit Liebe gemachten Brötchen von meiner Frau und Papiere, Geld und Navi geschnappt, meiner besseren Hälfte für die Freigabe gedankt, und rein ins kalte Auto (ach, im Bett war´s soo schön) Navi starten, Triebwerke starten und los geht’s um 1.45 Uhr. Kaum auf der Autobahn sind alle Bedenken um meinen Geisteszustand verschwunden. Ich freue mich wie ein kleiner Junge. Vor Aufregung hat die Müdigkeit auch noch keine Chance. Erst gegen Morgen, als die Dunkelheit schwindet, werden die Augenlieder wieder schwer wie Blei. Ich halte kurz an, schnappe etwas Luft und ess meine Brötchen, allerdings im Auto. 5 Grad zeigt das Thermometer an. Ganz schön frisch. 30 km vor Gross Dölln schickt mich mein Navi in eine Sackgasse, Navi ist aber unschuldig, da es sich um eine neue Baustelle handelt und ich das erste Sackgassen Schild einfach ignoriert habe. Nach einer Nachfrage bei einer Dorfbewohnerin, finde ich den weiteren Weg dann über einige Feldwege um die gesperrte Strasse herum und finde meinen Weg nach Gross Dölln. Dort angekommen suche ich die Einfahrt zum Michelin Driving Center. Ein kleines Schild mitten auf einer einsamen Strasse ( wenn man das als Strasse bezeichnen kann), die schon wieder auswärts führt, zeigt dann auf einen kleinen Waldweg. Eigentlich habe ich mir die Gegend hier um Berlin ganz anders vorgestellt. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Einsam fahre ich durch den Wald, und ich frage mich, ob ich hier denn richtig bin. Dann erkenne ich in der Ferne eine Blech Baracke mit der Aufschrift: Michelin Driving Center. Je näher ich komme, desto seltsamer wird die Gegend. Die Hütte ist verriegelt und verammelt. Kein Mensch weit und breit. Auch keine Hinweisschilder „DvZ“ wie in der Anmeldebestätigung beschrieben. Der Weg führt weiter gradeaus durch den Wald. Links und rechts erkenne ich einzelnde Häuser, bzw. Ruinen, und Bunker. Mitten im Wald dann Reste einer grossen Strasse. Wie sich später mal rausstellt, ist hier früher mal ein riesiger russischer geheimer Militär Flughafen gewesen. Am Ende der Strasse geht es nur noch links oder rechts. Ich steige kurz aus und sehe mich um, in beide Richtungen ist ausser einer langen Strasse nix zu sehen. Ich entscheide mich für rechts, da ich ein umgeklapptes Schild mit der Aufschrift „ Audi“ entdecke, das nach rechts zeigt. Noch immer bin ich Mutterseelenalleine am Arsch der Welt. Nach ca. 2km geht es scharf rechts rum und ich erkenne einen grossen freien Platz und mehrere Bunker. Und in der Ferne sehe ich ein Motorrad fahren. Na also, denke ich, bist wohl doch auf dem rechten Weg. Ich gebe dem „Ixi“ noch mal die Sporen und fahre Richtung Bunker. Am Ende der Graden steht ein gelbes Luder und am Rand des Trainingsplatzes fährt ein „älterer“ Herr ein paar Meter auf seiner 650 BMW. Ich fahre erst mal zum Eingang des Bunker´s, der als Empfangs- und Schulungsgebäude dient. Drinnen sitzen ein paar Leute und ich frage nach, ob ich hier richtig bin. Ja, ich bin richtig, Treffpunkt und Parkplatz sei dort, wo ich schon die SM gesehen habe. Inzwischen ist es 9.30 Uhr. Ich parke mein Gespann neben einem VW Bus und steige hundemüde aus und begrüsse den „älteren „ Herren. Nach einer Nachfrage stellt sich heraus, das er und sein Kumpel seit gestern hier sind, und auch an der Tour teilnehmen. Sein Kumpel kommt dann auch aus dem Bus. Auch er scheint etwas älter als ich zu sein. Da Dirk in seinem Brief geschrieben hatte, dass er oder sein Team ab ca. 12 Uhr vor Ort sein werden, entschliesse ich mich noch zu einem Nickerchen. Mehr als ein Nickerchen ist aber auch nicht drin, im Auto ist es einfach zu unbequem, ausserdem heizt die Sonne den Wagen schon ganz schön auf. Und wer will bei strahlend blauen Himmel schon schlafen. Bis ca. um 12 Uhr sind wir erst zu fünft. Ein WR 250 Fahren kommt noch mit zerstörter Heckscheibe an seinem Bus. Eines von unzähligen Schlaglöcher auf dem Weg durch den Wald hat die Yamaha mit einem kurzen seitlichen Nicken gegen die Scheibe quittiert . Soviel zum sicheren Transport auf einem Heckträger. Der andere Kollege kommt aus der Umgebung, und hat seinen Kürbis in einem Pferde Anhänger hier her gebracht. Gegen halb eins wird’s plötzlich voll am Treffpunkt und ein Tuareg mit grossem Anhänger nähert sich. Da müsste Dirk sein. Das Wolfsburger Nummernschild lässt mich erkennen, das es sich um Dirk´s Auto handelt, aber drin sitzen nur die Tourguides. Herman erklärt uns das, das Lars unterwegs nach Tegel ist, um Dirk ab zu holen, er ist noch mit dem Flieger im Anflug. Nachdem die Leihmoppets abgeladen sind und wir alle startklar sind, gibt es noch eine kurze Besprechung und die Aufteilung in 3 Gruppen. Gruppe 1 sind unsere Oldies, die ich zuerst kennengelernt habe. Bei den zweien handelt es sich um Wiederholungstäter, die es gemütlich angehen lassen wollen, und nach Roadbook fahren wollen. Mit Ende 60 und Anfang 70 haben die Zwei sich schon die Hörner abgestossen und wollen lieber die Landschaft geniessen. Gruppe 2 sind natürlich die KTM Crack´s. Als Erst-Täter schliesse ich mich Gruppe 3 an. Hier sind die Moppets gemischt, von allem etwas. Dann geht’s endlich los. Schon nach wenigen Minuten zieht es meine Mundwinkel in Richtung Ohren, ein Gesichtsausdruck, der sich die nächsten Tage festigen sollte. Es geht über Waldwege und abgeerntete Felder. Schotter, Lehmböden,.Wiesen und viel Sand. Dem ein oder anderen würde es bestimmt nicht gefallen, da hier alles seeeehr flach ist, aber zum Spass haben und erste Erfahrungen zu sammeln, ist es genial. Damit die kleinen Gruppen immer zusammen bleiben, haben wir ein System. Wenn der Tourguide irgenwo abbiegt, muss der 2teFahrer stoppen und den nachfolgenden die Richtung anzeigen. Erst wenn der letzte Mann auftaucht, darf der Wartende weiterfahren, und zwar vor dem letzten Mann. So kann die Kette nicht unterbrochen werden......in der Theorie. Das das System nicht jeder versteht, ist schon fast undenkbar...aber nicht unmöglich. Am Nachmittag warte ich ca.10 Minuten alleine im Wald und warte auf die Nachfolger. Schliesslich kommt einer alleine und ich frage ihn, wo der Rest bleibt. „ Tja, da kommt einfach keiner „ sagt der Kollege. Der Gute ist dann einfach weiter gefahren und somit war die Kette unterbrochen. Gott sei Dank hatte jeder von uns die Tel.Nr. vom Guide dabei und konnten ihn so benachrichtigen. Er fuhr dann zurück, um den Rest zu suchen. Schnell stellte sich dann raus, das unser bisheriger letzter Mann ein Problem mit dem Leihmotorrad hatte ![]() ![]() Als letzter Mann konnte ich gut sehen wie sich meine Vorderleute machten. Mehr recht oder schlecht kam jeder durch und ich wartete erst mal bis mein Vordermann etwas Vorsprung hatte, dann eierte ich los.....man ist das anstrengend. Ich dachte an die Tour am Harzring über die Eisenbahnschwellen und erinnerte mich wieder, dass es mit Gaaaas besser zu fahren war. Irgendwann besann ich mich und gab mal beherzt Gas.....und siehe da....es geht, bzw.fährt. Und plötzlich machte die ganze Sache richtig Laune. Ich wurde so mutig und überholte die Langsameren und vergass völlig, das ich doch letzter Mann bleiben sollte. In regelmässigen Abständen gab es immer wieder etwas, was mich störte..........Raucherpausen ! Herman, unser Guide war einer von der seeehr abhängigen Sorte ![]() ![]() ![]() ist der Kerl schnell, man könnte denken, dass er über eine Autobahn fährt, Kurven und Löcher gibt es nicht, die Reifen scheinen den Sand gar nicht zu berühren. Aber was solls, ich habe Spass und das alleine zählt ! Nach meiner 5ten Runde müssen wir leider weiter. Das Wetter ist nach wie vor einfach traumhaft. Nach ca. 300 Kilometer kommen wir gegen Abend an unserem 2ten Hotel an. Im Biergarten wird erst mal der Durst gestillt, einer unserer Oldies macht sich über ein „kleinen Eisbecher „ her. Vor dem Abendessen heisst es erst mal wieder einchecken und duschen. Ich bekomme erst mal wieder ein Einzelzimmer zugewiesen(ich liebe Einzelzimmer) und schleppe meine Tasche und Ausrüstung bis in die 3 Etage, und spring unter die Dusche. Das tut guuut. Kaum aus der Dusche raus, klopft Dirk an der Tür und erklärt mir, dass ich im falschen Zimmer bin. Ich packe also wieder meine Sachen und schlepp alles eine Etage tiefer in ein Doppelzimmer, welches aber schon mit 2 Mann belegt ist. Für mich bleibt eine zusätzlich aufgestellte Liege ![]() Aber egal.........dachte ich. Auch an diesem Abend werde ich nach dem sehr guten Essen früh müde. Die lange Anreise und bisherigen 450 Offroad-Kilometer fordern ihren Tribut. Um 23 Uhr liege ich in der Falle. Die beiden Zimmergenossen folgen kurz darauf......leider ![]() ![]() Ich hoffe, mein Bericht war nicht zuuu lang und ich habe euch nicht gelangweilt, in diesem Sinne viel Spass bei eueren Enduro Touren PS. Bilder folgen noch Gruß Thomas |
Autor: | Idler [ 22.11.2009 12:08 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Berlin 600 im September |
Fleißig,fleißig ![]() Den Text hast du bestimmt im Stau auf der Autobahn geschrieben... ![]() Ich sehe,ich hab es richtig gut,weil ich das jeden Tag machen könnte... ![]() Zutreffend für´s Land BRB: http://www.youtube.com/watch?v=uellmynA34U ![]() ![]() |
Autor: | EnduroTom [ 22.11.2009 16:18 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Berlin 600 im September |
so, hier sind ein paar Eindrücke http://web.mac.com/drz_tom/iWeb/Web-Sit ... -2009.html Gruss Thomas |
Autor: | Olli [ 22.11.2009 20:02 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Berlin 600 im September |
Moin Thomas, sehr anschaulicher und ausführlicher Bericht! Einzelzimmer sind toll! ![]() Sowas wäre für mich als Semi-Anfänger evtl. auch interessant! Wann sind für nächstes Jahr die Termine angesetzt? Gruß Olli |
Autor: | EnduroTom [ 22.11.2009 20:13 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Berlin 600 im September |
Olli hat geschrieben: Moin Thomas, sehr anschaulicher und ausführlicher Bericht! Einzelzimmer sind toll! ![]() Sowas wäre für mich als Semi-Anfänger evtl. auch interessant! Wann sind für nächstes Jahr die Termine angesetzt? Gruß Olli Guckst du hier, und sag Bescheid wenn du´s machst, wir nehmen dann ein Doppelzimmer ![]() http://zitzewitz.com/dakar/touren/deutschland Gruss Thomas |
Autor: | Olli [ 22.11.2009 20:27 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Berlin 600 im September |
Oh ja, mit Dir in einem Doppelzimmer! ![]() Was hältst Du von einem Saisonauftakt vom 16.04.10 - 18.04.10??? ![]() Gruß Olli |
Autor: | EnduroTom [ 27.11.2009 21:22 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Berlin 600 im September |
Olli hat geschrieben: Oh ja, mit Dir in einem Doppelzimmer! ![]() Was hältst Du von einem Saisonauftakt vom 16.04.10 - 18.04.10??? ![]() Gruß Olli Hi Olli April passt leeeeeeeiiiiiider nicht ![]() Eine kleine Chance besteht also doch noch für dich ![]() ![]() ![]() ![]() Gruss Thomas ![]() Gruss Thomas |
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