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 Betreff des Beitrags: Westafrika Bilder - Anreise und Durchquerung der Ténéré
BeitragVerfasst: 26.05.2007 12:48 
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Ursprungsthread: http://forum.drz400s.de/portal/viewtopic.php?p=13096#13096

Teil 1 Anreise und Durchquerung der Ténéré

Zuerst geht es mit dem Transporter nach Genua. Ich weiß bis heute nicht, wie wir 2 fette BMWs, meine KTM, das ganze Gepäck, und dann noch 3 Reifensätze in den T4 (langer Radstand) gekriegt haben - aber es ging.


Das bleiche aufgeregte Ding hinter dem völlig überladenen Motorrad bin übrigens ich. In der Nacht vor der Abfahrt habe ich nochmal Panik wegen dem Gepäck gekriegt, hab mir statt zu schlafen die Küchenwaage geschnappt und Grammweise das Gepäck optimiert ;-)

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Das Wetter ist sch*** aber ich habe den doppelten Regenbogen mal als gutes Zeichen gedeutet ;-)

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Eigentlich sollte die Fähre um 17:00Uhr ablegen ... um 19:00Uhr ist sie dann in Genua eingelaufen ;-)
Aber die Carthage gibt mächtig Stoff gegeben und fast die gesamte Verspätung wieder reingeholt, Respekt!

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In Tunesien ist das Wetter genauso schlecht. Tunesien ist für uns auch nur Transitland, so schnell wie möglich auf Asphalt durch. Die einzige Offroadstrecke sind die 10m durch den Hof der Jugendherberge ;-)
Die Moppeds stehen die Nacht über sicher im Restaurant, wir sind die einzigen Gäste.

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Und dann sind wir auch schon in Libyen. Dort herrscht gesetzliche Führerpflicht. Für Moppedfahrer ohne Begleitfahrzeug heißt das, dass man einen Führer mit Fahrzeug anheuern muß. Das hat natürlich den Vorteil, dass wir ihm das Gepäck hintenreinwerfen können. Libyen ist für uns auch nur Transitland.

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150km vor Al Katrun ist es dann vorbei mit den sonst hervorragenden Libyschen Straßen. Der Asphalt ist so schlecht, dass wir daneben fahren „müssen“. Darüber sind wir natürlich sehr traurig ;-)

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In Al Katrun übernachten wir bei Mohammed Tahar in seinem hervorragend restaurierten und bestens verteidigten ;-) Fort.
Mohammed hat ein Abkommen mit den Grenzern, ohne ihn ist es sehr schwer, die Genehmigung für die Ausreise in den Niger zu erhalten.

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Der Hersteller der Kanonen ist übrigens ein Alter Bekannter: ;-)

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Für die Durchquerung der Tenere sind einmal 900 und dann noch mal 700 versorgungslose Kilometer zurückzulegen – das ganze bei Maximalverbrauch im Tiefsand. Dazu müsste ich 90L Sprit transportieren, die schweren BMWs noch mehr. Das traut sich keiner von uns zu, deshalb wollen wir bei Mohammed ein Begleitfahrzeug mieten. Die Preisverhandlungen ziehen sich den ganzen Tag über hin, es bleibt also Zeit für den ein oder anderen „Service“ ;-)

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Wir waren nicht sicher, ob es überhaupt möglich sein würde, in den Niger weiterzureisen. Dann wäre die Tour vorbeigewesen, bevor es überhaupt losgeht. Nachdem die Weiterreise gesichert ist, fällt eine riesige Anspannung von uns ab – der Urlaub kann beginnen ;-)

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Am nächsten Tag beladen wir das Fahrzeug. Das Gepäck muß auf’s Dach, weil im Wageninneren 400L Sprit für den Jeep transportiert werden, plus 220L für uns ;-)
Der Liter Sprit kostet übrigens 9 Cent ;-)

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Und dann endlich endlich ist es soweit: Tore auf und … Roll out ;-)

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Wir starten zum größten Abenteuer der Menschheit ;-)

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Die Durchquerung der Tenere!
Vor einer Woche gab es hier einen großen Sandsturm, sodass die meisten Spuren zugedeckt sind. Wir dürfen den Sand jetzt entjungfern. Das ist ein bisschen so wie durch unberührten Pulverschnee abzufahren zu dürfen ;-)

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Noch sind wir in Libyen. An der Grenze auf Libyscher Seite machen wir halt für die Nacht. Dort treffen wir auf die berühmten Grenz-LKWs: Flüchtling Import, Waren Export ;-)

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Dieser LKW ist nach 2 Wochen Beladen und Warten auf Mitfahrer voll und wird morgen in den Chad aufbrechen.

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Nachdem uns die Libyschen Grenzpolizisten ein hervorragendes Frühstück spendiert haben überqueren wir endlich die Grenze zum Niger. Landschaftlich ändert sich nix ;-)

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Wir folgen einer alten Karawanenroute, alle zweihundertmeter liegt ein Kamelskelett (korrekt Dromedar, aber jeder sagt Kamel) in unterschiedlichem Verfallsstadium. Dieses hier ist noch relativ frisch tot ;-)
Durch das fehlen von Bakterien und wegen der geringen Luftfeuchtigkeit dauert es lange, bis der Wind die Knochen freilegt und sandstrahlt.

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Die Todesursache ist klar erkennbar: erfroren ;-)

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Eines meiner Lieblingsbilder… Mensch Olli, lass doch mal größere Avatare zu - ach halt! Wir sind ja im DRZ-Forum ;-)

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Unendliche Breiten …

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Und dann – mitten im nirgendwo – treffen wir auf eine Karawane

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Das sind wahrscheinlich die einzigen Pflanzen im Umkreis von 300km. Den Kamelen ist das aber egal, die haben Hunger ;-)

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Die Hirten sind einfache aber sehr freundliche Menschen

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Die Kamele sind riesig. Sie werden nach Libyen zum Schlachten getrieben. Die Haut essen die Libyer nicht, wohl aber die wesentlich ärmeren Menschen im Niger. Wir haben sie auch mal probiert: sie war noch zäher als erwartet … ;-)

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Dieses Kameljunge wurde gestern geboren

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Das hier vor 2 Stunden. Ist grad am trocknen ;-)

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ohne Worte ;-)

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Da es hier keine Vegetation gibt kann’s ja auch keine Viecher geben, oder? Wozu also ein Zelt aufbauen, es gibt doch nichts Schöneres als vor dem Einschlafen noch mal zu denen Sternen hochzuschauen.
Am nächsten Morgen haben wir 20m weiter einige Schlangenspuren gefunden ;-)

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So tankt man in der Wüste:

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Und dann waren wir in Dirkou, der abgelegensten „Stadt“ der Welt ;-) Zum Glück haben wir unsere Satellitenschüssel dabei ;-)

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Dieses blöde Vieh hat mir den Thunfisch von der Gabel gestohlen, und das obwohl ich bei drei Geschwistern eigentlich gewohnt bin, auf mein Essen aufzupassen ;-)
Wir sind hier im Haus vom Bürgermeister. Er wird mit seinem Fahrer unser neuer Führer werden, Mohammed muß zurück nach Libyen, er darf ein wichtiges Muslimisches fest nicht verpassen. Im Niger ist die Religion zwar auch der Islam, es ist allerdings keine befohlene Religion. Es geht wesentlich entspannter und … afrikanischer zu ;-)



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Bevor die Sonne untergeht, schlendern wir noch kurz durch Dirkou

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… na gut, ok, um ehrlich zu sein sind wir nur auf der Suche nach Bier ;-)

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Am nächsten Tag … herrlich diese ganzen alten Toyotas

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Das leben spielt hier auf der Straße

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„He du!!! Nix kucken – nur kaufen!!!“ ;-)
Nene, Deutsch oder Englisch spricht hier keiner. Man verständigt sich auf Französisch oder eben mit Händen und Füßen.



Der Schlächter von Dirkou ;-)

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Dann geht’s weiter. Während wir auf den Bürgermeister warten bietet sich dieser Anblick:

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Dieser Truck musste anhalten, weil er Schieflage bekommen hat. Das gibt mir die Möglichkeit, mich mit dem Patron zu unterhalten: diesmal fahren 163 Personen mit, normal sind 100 – 200!

Weil der Bürgermeister zu lange mit seinem Kumpel dem Militärgouverneur gequatscht hat, müssen wir die 40km bis Bilma in der Dunkelheit zurücklegen. Auf der sandigen Piste gar nicht so leicht. Zur Wiedergutmachung bekommen wir für diese Nacht einen Raum im Haus der Zweitfrau (kein Witz) des Bürgermeisters. Tolle Farben ;-)

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Am nächsten Morgen warten bereits die Geier auf uns, denn sie wissen genauso gut wie wir, die eigentliche Teneredurchquerung steht erst heute bevor

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Vorher schauen wir uns aber noch die Salinen von Bilma an. Hier wird Salz im Verdunstungsverfahren gewonnen. Dieses Salz braucht man für die Viehzucht in Mali und im Osten und Süden vom Niger. Den Transport durch die Tenere erledigen wie vor hundert Jahren noch Kamelkarawanen.

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Jetzt aber: Saaaaaand … die Route durch das Sandgebirge ist stark verspurt. Schuld daran sind die Chinesen, die mitten in der Tenere nach Öl bohren und mit ihren Unimogkonvois den Sand umpflügen.

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Nach 90km ist der Hecktank (10L) leergesaugt. Das entspricht einem Verbrauch von 11Liter/100km! Straßenverbrauch liegt bei 5,5L, normaler Pistenverbrauch bei 7L.
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Stellenweise ist der Sand so weich, dass ich mit 1Bar Druck in den Reifen und bei Vollgas schlappe 90km/h schaffe und mich von der 1100GS versägen lassen muß – hier zählt nur Bower ;-)
Die BMWs sind tolle Moppeds, nur haben die Konstrukteure was vergessen: den Federweg ;-)
Und das sollte sich später bitter rächen

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Die Oase fachi kommt in Sicht:

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Weit nach vorne zu schauen ist beim Offroadfahren sehr wichtig. Zu weit ist aber auch nicht gut. Das war übrigens der einzige Umfaller in der Tenere. Es hat sich auch keiner eingesandet, wobei das losfahren schon immer eine Wahnsinnsqual war.

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Der Schatten riesiger Akazienbäume lädt zur Mittagsrast ein. Wir haben trotzdem in der prallen Sonne gegessen, weil es dem Herrn Bürgermeister und seinem Chauffeur bei 30 Grad im Schatten zu kalt war ;-)
Es gab übrigens einen schmackhaften Mix aus Sardinen und Kamelleber ;-)

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Was sagt eigentlich der Luftfilter zu soviel Sand? – Hören wir selbst:

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„Hör endlich auf mich so zu quälen, du Ar***!!!“ ;-)



Die Sonnenuntergänge sind schon fast unverschämt farbenfroh. Das liegt am vielen Staub in der Luft, auch in großen Höhen

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Am nächsten Tag …

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erreichen wir das Ziel, das wir uns vor der Tour so sehnlich herbeigewünscht haben:

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den Arbré de Ténéré!


An dieser Stelle will ich die Bedeutung und die „Legende“ des Arbre kurz erzählen.
Der Arbre war einst ein echter Baum, der letzte für viele hundert Kilometer von Westen her kommend und der erste für die Salzkarawanen die aus dem Osten, von Bilma her kommen. Es gibt nicht viele Bäume, die auf eine 1:10Mio Karte verzeichnet sind ;-)
Der Arbre hat aber eine viel wichtigere und wesentlich praktischere Bedeutung: er markiert einen für die Karawanen lebensnotwendigen Brunnen. Der Baum war jedoch schon vor vielen Jahren vertrocknet und abgestorben. Da in der Tenere nichts verrottet wäre er wohl ewig dort gestanden, wenn ihn nicht ein LKW-Fahrer umgefahren hätte. Man hat beschlossen, einen neuen Baum zu pflanzen und hat zwei Jungen dort postiert, die den Baum gießen sollen, bis er groß genug wäre, damit seine Wurzeln das Grundwasser erreichen. Doch dann ist der Brunnen versiegt. Der eine Junge ist losgezogen um Hilfe zu holen, er hat es nicht geschafft. Der Andere ist am Brunnen verdurstet. Heute ziert eine Blechkonstruktion, hergestellt von einem Japanischen Künstler, die Stelle, an der der Arbre einst gestanden hat.


Man hat einen neuen und tieferen Brunnen gebohrt, heute gibt es wieder Wasser am Arbre

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… allerdings in 45 Meter Tiefe ;-)
Es handelt sich um fossiles Grundwasser, das – wenn nicht irgendein Vieh reingefallen ist und gerade verweset – ohne Entkeimung trinkbar ist.



Westlich vom Arbre geht die Sahara langsam in die Dornenstrauchsavanne über. Wir befinden uns jetzt im Sahel.
Außerdem lebt hier Mobby Drom das weiße Dromedar ;-)

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Zwei Wüstenschiffe ;-)

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Hier treffen wir auf eine Nomadenfamilie. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Menschen vor 500 Jahren auch nicht anders gelebt haben. Ich kann keine Ausrüstung erkennen, die nicht aus Naturprodukten (z.B. Kamelhaut) gefertigt ist … bis auf die Plastikkanister, natürlich ;-)

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Trotzdem sind diese Menschen sehr stolz. Bisher wurden wir eigentlich bei jeder Gelegenheit angebettelt. Ich hab mich schon gefragt, wo die stolzen Touareg sind. Hier sind sie! Als ich den Kindern etwas von meinem Müsliriegel abgeben will – ohne dass diese gebettelt hätten – kommt der Vater vorbei und drückt ihnen Brot in die Hand, während er mir in die Augen schaut. Wortlos sagt er mir damit: „Ich kann meine Kinder selber ernähren und habe es nicht nötig zu betteln.“

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Die kilometerbreiten Spurenbündel laufen jetzt in wenigen tief versandeten Spuren zusammen. Zum Glück sind wir im Sandfahren mittlerweile sehr geübt ;-)
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Und dann plötzlich der Ayers Rock ;-)
Ne, das nicht, aber wir fahren jetzt am Südrand vom Air-Gebirge vorbei. Leider gilt diese Gegend als sehr unsicher und der Bürgermeister bittet uns, nicht anzuhalten. Ergo auch keine Möglichkeit für Fotos, dabei ist dieser Teil der Strecke der schönste :-(

[img:2409d85602]http://img208.imageshack.us/img208/1162/westafrika01973eb.th.jpg[/img:2409d85602]



Aber hier kann man doch nicht einfach vorbeirauschen, Banditen hin oder her ;-)
Diese Hütten gehören Nomaden und sind nicht ganzjährig bewohnt
Sieht aus wie vor 10.000 Jahren …

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Das passiert heute schon zum zweiten Mal: kollektiver Gruppenrausch, lassen jede Vernunft fahren und veranstalten Rennerles ;-)

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Soviel zu Risikobereitschaft in abgelegenen Regionen und Materialschonender Fahrweise ;-)
Kennt ihr das Phänomen des „Gruppenrauschs?“ Kam bei uns fast täglich vor ;-)



Und dann sind wir viel zu schnell in Agadez. Das erste Bier haut mächtig rein ;-)

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Hier endet der erste Teil meiner Erzählung. Ich hoffe du hattest Spaß und ich habe dich dicht mit zuviel Text gelangweilt. Falls ja, musst du doch nicht alles lesen, du Dummerle ;-)

Euer
spinneder Theo ;-)

P.S.: Werde das ganze irgendwann fortsetzen, aber das braucht ganz schön Zeit …

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BeitragVerfasst: 15.10.2007 07:02 
Beneide dich !
Super Fotos, tolle Reise.


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BeitragVerfasst: 15.10.2007 09:14 
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Hallo Max,

bevor ich's vergess' erstmal: Alles Gute zum Geburtstag! :D

Und dann natürlich Danke für's Lob.

Den Teil II gibt es hier: Westafrika Teil II: Die Wunder von Agadez
und den Teil III hier: Westafrika Teil III - von Agadez nach Mali

Am Teil IV arbeite ich immer noch :oops: - bin halt ne faule Sau und fahr lieber Motorrad ;-)

Gruß
Theo

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BeitragVerfasst: 16.10.2007 12:36 
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Hai Theo,

dann mach mal hinnne, sonst ist unser Bericht vor Dir fetich...
:D
Gruß,

Patrick

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BeitragVerfasst: 16.10.2007 15:28 
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:shock: Aber Patrick, diese Schmach willst du mir doch nicht wirklich antun!? Da mußt du mit deinem Bericht halt warten ;-)

Gruß
Theo

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