EDIT: Damit es wegen den Bildchen nicht ständig zu Time-Out-fehlern kommt, musste ich den Teil V nochmal zerlegen.
Teil V,1 gibts hier:
http://forum.drz400s.de/portal/viewtopic.php?t=6750
Teil V,3 gibts hier:
http://forum.drz400s.de/portal/viewtopic.php?t=6751
Es wird Abend.
Der Niger ist ein gewaltiger Fluß. Dabei ist das hier nur einer von sieben Hauptarmen, die zusammen mit tausenden Nebenflüssen das Nigerbinnendelta bilden.
Ohne Worte
Das Boot fährt selbst bei Nacht weiter. Auch am nächsten Tag sind wir zum Nichtstun verdammt, während das Ufer gemächlich an uns vorüber zieht.
Überall werden neue Moscheen gebaut, mit freundlicher finanzieller Unterstützung aus den Vereinigten Arabischen Emiraten
Alle halbe Stunde ruft die Schiffsglocke die Menschen am Ufer zusammen und dann wird angelegt und gehandelt.
Die Leute haben immer noch ihre Festtagskleidung an. Wegen dem Opferfest fährt kaum einer mit und das ist auch gut so, weil so haben wir genug Platz.
Wir verbringen die Zweite Nacht auf dem Boot.
Leider durchqueren wir den Lac Debo - ein riesiger Binnensee - bei Nacht, so dass wir die Chance verpassen, hier Hippos zu sehen. Trotzdem ist es ein unglaubliches Erlebnis, wie wir im Mondschein durch ein nicht enden wollendes Schilfmeer fahren.
Am nächsten Tag werden wir in aller frühe geweckt, wir müssen hier aussteigen. He Moment mal, wir haben bis Mopti bezahlt! Ja, aber dort können wir nicht am Ufer festmachen, deswegen müssen wir schon hier aussteigen, bis Mopti sind es dann noch 10km auf einem guten Damm. Hm, ich bin mir sicher, die Jungs wollen nur verhindern dass sie in Mopti zur Kasse gebeten werden, wenn dort gierige Hafenbehörden sehen, was sie mit uns für ein gutes Geschäft gemacht haben. Aber uns ist es nach kurzer Überlegung nur recht, hier ist nämlich kein Mensch zu sehen, und so können wir in Ruhe das Gepäck ausladen. Das wäre in Mopti-DownTown sicher anders
Ah, die Jungs haben gelernt
Etwas flau im Magen ist mir schon, als ich das Boot langsam entschwinden sehe.
Haben wir alles Gepäck? Und wer weiß, ob wir nicht mitten auf irgendeiner Insel ausgesetzt hat?
Aber ich tue unserer Besatzung unrecht, das GPS zeigt die versprochenen 10km bis Mopti und der Damm existiert tatsächlich. Nach 2 Tagen Nichtstun juckt die Gashand auch schon wieder und so sind wir ruck-zuck in Mopti.
Dort angekommen bauen wir unsere Zelte auf der Dachterasse von einem Camping gegenüber der Großen Moschee ein.
Hier oben weht ein kühlendes Lüftchen, total angenehm.
Von Mopti selber bin ich ziemlich enttäuscht, das Venedig Afrikas hatte ich mir anders vorgestellt. Überall liegt Müll und jetzt in der Trockenzeit stinkt es zum Himmel nach … äh … allerlei
Hier das Hafenbecken.
Trotzdem ist es ein schönes Erlebnis, durch die quirlige Stadt zu streifen und den Markt zu besuchen. Ok, beim Fischmarkt halten wir uns nicht lange auf
Und Mopti hat ja auch schöne Seiten:
Nach dem Stadtrundgang sitzen wir bei einem gemütlichen Bier auf unserem Campingplatz. Dort hat sich auch eine Gruppe junger Männer zum Kiffen getroffen. Als der Chef der Gruppe uns sieht, leuchten die Dollarzeichen in seinen roten, glasigen Augen. „Meine Freunde, wollt ihr Marihuana kaufen?“, schreit er direkt neben der Polizeistation. Ich muß ja zugeben, dass ich in diesen Dingen relativ unerfahren bin, nach einem heftigen Kreislaufkollaps in der Jugend (ok, eine ¾ Flasche Jägermeister war auch im Spiel
) hab ich’s dann doch lieber sein lassen. Hier scheint irgendwie der richtige Moment zu sein, aber Mama hat immer gesagt: „Lass dich nicht von fremden Dealern ansprechen, mein Bub!“ und so siegt dann doch die Vernunft über die Drogengier
Unglaublich was der Kerl für eine Show abzieht, der ist echt der allergrößte und auf Sand schafft sogar sein 1PS-Mofa den Burnout.
Aber fahren kann er wirklich, vor allem in dem Zustand
EDIT: hier gehts weiter: Teil V,3 gibts hier:
http://forum.drz400s.de/portal/viewtopic.php?t=6751