Ich würde für so weite Reisen einen 2-Zylinder vorziehen (z.B. alte BMW GS). Nicht, dass es technisch ein Problem wäre, da sind schon paar XT, TT und DR so weit gefahren, aber tausende von Kilometern über teils zerklüftete Asphaltpisten sind mit einem breiteren Sattel einfach angenehmer zu fahren. Zudem werden für solche Reisen die Motorräder meist hoffnungslos überladen (jedes Kilo mehr ist eines zu viel), was das Handling beeinträchtigt, das Fahrwerk ans Limit bringt - und oft nicht ganz spurlos am Rahmen vorbei geht. Weiter sind grössere Tanks hilfreich (gibt nicht immer Sprit - und nicht immer in Bleifrei Super-Plus Qualität) - nicht immer einfach hier für DR noch was passendes grosses zu finden, ohne auch gleich ins Fahrwerk zu stecken.
Vorteil bei BMW sind auch die einfach zugänglichen Ventile, da muss für die Kontrolle nichts eingestellt werden. Und mit den popeligen 50 PS aus 850 Kubik muss man sich auch um die Lebensdauer keine Sorgen machen - das erfüllt schon fast Schiffsdiesel-Qualitäten.
So als Alltagsbike für jeden Tag ist die DR was nettes, zudem günstig im Unterhalt und ohne grosse Macken. Mit dem 17" Hinterrad muss man je nach Einsatzgebiet aber schon bisschen suchen (Stollenreifen für Offroadeinlagen gibt's nicht von allen Marken in den Dimensionen) - aber man kann natürlich auch Reiseenduro-Reifen aufziehen (z.B. TCK - ist auch Standard bei der BMW GS für lange Reisen).
Immer schön warmfahren (dauert im Winter ewig, bei Luft/Öl-gekühlten Motoren), dann wird man mit so einem Teil lange Spass haben. Dass der Rostschutz und die Leistung nicht mit neusten Kreationen mithalten kann, kann man beim günstigen Kaufpreis in Kauf nehmen - dafür sollte man sich Gedanken über ein Upgrade der Bremsanlage Gedanken machen (z.B. Stahlflex - und auf jeden Fall bissige Bremsbeläge).
Marc
dem Indien dann doch merklich zu weit weg gelegen ist um hinzufahren
