Hallo Leute!
Auf Anfrage will ich hier den Einbau meines Mikuni TM36 Flachschiebervergasers in die DRZ 400 S beschreiben.
Zuerst hab ich natürlich Sitzbank und Tank abgebaut und auch die Seitendeckel müssen runter.
Ich wollte eine andere Airbox (Luftfilterkasten) einbauen, damit ich meine orginale nicht durchlöchern muß und hab günstig die von der Kickstartversion erhalten, in der schon ein größerer Lufteinlaß vorhanden ist.
Um die Airbox auszubauen
(empfiehlt sich auch wenn man Löcher reinschneiden will und nicht anschließend den Vergaser voller Krümel haben will)
hab ich den Schalldämpfer abgebaut, und die beiden Ausgleichsbehälter für Kühlwasser (durchsichtig, links) und Gehäuseentlüftung (schwarz, rechts) abgeschraubt. Danach kann man das komplette Rahmenheck, nach locker der oberen und lösen der unteren Schrauben, hochklappen.
Davor natürlich nicht vergessen die Schrauben der Airbox zu lösen und auch die Schellen des Gummibalgs, der zwischen Airbox und Vergaser sitzt, aufzuschrauben.
Dann hab ich die Airbox und den Gummibalg rausgenommen. Das untere Loch des Balgs hab ich mit einer Schraube und Dichtungsmasse zugemacht, in das obere kommt später wieder der Schlauch vom Ausgleichsbehälter.
Jetzt hab ich alle Schläuche und auch die Gaszüge vom Vergaser abgesteckt und beide Schellen vom Ansaugstutzen gelöst. Die beiden Stecker vom Vergaser abgemacht und mit Klebeband gegen Verschmutzung geschützt.
Beim Rausziehen des Vergasers merkt man, dass der Platz echt gering ist - nicht die Geduld verlieren! Vorallem nicht beim Rausziehen den Gummi vom Ansaugstutzen beschädigen oder einschneiden.
Witzigerweise ging der Einbau viel schneller als der Ausbau
Also hab ich den Flachschiebervergaser wieder mit Ansaugstutzen und Zylinder verbunden, jedoch die Schellen noch locker gelassen, damit man ihn noch verdrehen kann. Dann mußte ich die Gaszüge auf die andere Seite verlegen, einhängen und einstellen.
Schwierig ist es den Vergaser so zu positionieren, daß er betätigt werden kann ohne am Rahmen zu schleifen oder hängen zu bleiben. Dazu hab ich am Rahmen ein Stück Schaumstoff angeklebt, der besonders das Rad zur Schieberbetätigung auf Distanz hält, indem er oben gegen das Vergasergehäuse drückt. Auch die Einstellschraube des oberen Gaszuges und den darauf aufliegenden Bereich an der Tankunterseite hab ich mit Schaumstoff gepolstert.
Danach hab ich den Schlauch vom Pairsystem und den Gummibalg wieder dran gemacht. Jetzt kann man auch wieder das Rahmenheck absenken, bzw festmachen und den Gummibalg in die Airbox einpassen. Nachdem ich alle Verbindungen kontrolliert hab, ob auch die Gummis richtig sitzen und nicht eingezwickt sind, hab ich die Schellen festgezogen und alle Teile wieder angebaut, incl dem dicken Schlauch zwischen Ausgleichsbehälter und Gummibalg.
Jetzt müsste der Motor sich eigentlich starten lassen und bei mir hat er das sogar ohne Chocke.
Deshalb hab ich die Gemischregulierschraube noch eingestellt und auch die Leerlaufdrehzahl.
Nach kurzer Probefahrt und Überprüfung des Kerzenbildes war klar - der Motor läuft zu fett. Also bisl rumprobiert, mehr Luft, mit ganz offenem Luftfilterkasten - etwas zu mager, also wieder zumachen - und tiefer hängen der Düsennadel ( damit paßts!)
Jedoch sollte man hier sehr vorsichtig sein und auch das Kerzenbild ständig kontrollieren.
Hoffe bei euch klappts auch so erfolgreich mitm Umbau - hab etwa 2 Stunden dafür gebraucht. Und wenn garnix klappt, kann man ja immernoch hier im Forum fragen.
Will auch noch zwei Bilder reintun, die zeigen welcher Bereich des Tanks abgeklebt werden sollte und wie der Vergaser positioniert und gepolstert ist, aber momentan funktioniert das nicht.
Gruß Bob