Gesendet von The Kid: 20:37 - 26.09.2003
Also laut Fahrerhandbuch:
- Motor warmlaufen lassen (besser warmfahren)
- Abstellen
- 3 Minuten warten (O-Ton)
- Peilstab herrausdrehen, abwischen
- Fahrzeug gerade halten
- Peilstab einstecken (nicht drehen !)
- rausziehen, prüfen
- fertig
Da gibts auch eine Prozedur wie man nachprüft ob im kalten Motor noch Öl ist (mit Schraube unten am Motor) ist aber eigentlich nicht nötig wenn man selbst den Überblick behält.
Luigi: Gesendet: 00:34 - 27.09.2003
hat eigentlich schon mal jemand Oel gebraucht bei der DRZ?
cu
Luigi
suzukist1: Gesendet: 09:10 - 27.09.2003
Hi Alex,
der Ölstand wird bei Japanischen Motorrädern allgemein nur bei aufgesetztem Ölstab gemessen. Bei anderen Marken, hauptsächlich BMW und Triumph wird er mit eingedrehtem Ölstab ermittelt. Grundsätzlich immer aber bei abgebocktem Motorrad, das genau gerade gehalten werden muß.
Die Ölfüllangabe auf dem Motorblock oder wie bei der DRZ am Rahmen bezieht sich ebenfalls grundsätzlich bei über die vorgesehenen Schraube/n abgelassenem Öl. Wird der Ölfilter mit gewechselt, erhöht sich die einzufüllende Menge Öl um das Volumen des Ölfilters und ggf. auch des Ölkühlers, der erst leerlaufen kann, wenn der Ölfilter ausgebaut ist.
Im WHB sind drei verschiedene Angaben gemacht. Die dritte Variante bezieht sich dann auf einen zerlegten Motor, der dann ja trocken zusammengebaut wird.
Dem Beitrag vom Kid gibts nichts hinzuzufügen, das ist korrekt so!
Es gibt keinen Verbrennungsmotor, der kein Öl verbraucht. Einen Verbrauch an Öl ist immer da, weil immer eine winzige Menge Öl in den Verbrennungsraum gelangt und verbrannt wird. Meist wird das aber nicht bemerkt, da durch jeden Kaltstart Kraftstoff an den Zylinderwänden kondensiert, darum auch den Choke, der den Ölfilm verdünnt und so auch in den Ölkreislauf gelangt. Das Öl wird ganz schleichend verdünnt und auch wieder mehr.
Fährt man nun viele Kurzstrecken, hat man entsprechend Ölverdünnung und der Ölstand sinkt scheinbar nicht ab. Kurzstrecken sind technisch alles, was sich unter 30 - 50 KM Fahrstrecke bewegt!
Jetzt kommt der Clou: um das Öl Kraftstoffgemisch wieder zu reinem Öl werden zu lassen, muß der Motor eine recht lange Zeit mit mindestens 80° Motorthemperatur gefahren werden, dann verdampft das Benzin wieder. Darum wundern sich viele, nicht nur Motorradfahrer, daß ihr Fahrzeug nach einer langen Fahrtstrecke, Urlaub oder größere Ausfahrt, plötzlich einen Haufen Öl verbraucht hat.
Den Ölverbrauch kann man auch unmöglich für ein Modell verbindlich festlegen, da er durch winzige Fertigungsschwankungen von Fahrzeug zu Fahrzeug variieren kann. Serienstreuung eben.
Mir persönlich ist ein Motor lieber, der etwas mehr Öl verbraucht, weil die Toleranzen dann am besten stimmen! Sitzt der Kolben zu eng im Zylinder, ist der Motor zwar leise und verbraucht kaum Öl, aber er verschleißt dadurch schneller. Auch ist er dann nicht so Dicht gegenüber den Verbrennungsgasen, weil der Ölfilm zu dünn ist. Ein Motor, der über den Kolben merklich Öl in den Verbrennungsraum schaufelt, ca 0,2 - 0,5 Liter auf tausend Kilometer, ist viel Dichter, da er einen schönen Ölfilm hat. Mehr Leistung und Drehmoment sind der Fall!
Nicht die Kolbenringe dichten den Motor ab, sondern der Ölfilm auf der Zylinderwand, auf dem Kolben und Ringe gleiten!
Irgendwann ist es aber durch Verschleiß soweit, der Kolben hat zuviel Spiel im Zylinder. Dann steigt der Verbrauch natürlich stark an. Mehr als ein Liter auf tausend Km sind ein Indiz für einen Schaden.
Bei alten Motoren mit wenig Laufleistung sind dann aber mehr die ÖLabstreifer an den Ventilen defekt, so daß der Motor über die Ventile Öl ansaugen kann. Dies kommt eigentlich aber erst nach vilen Jahren zu tragen, weil der Kunststoff der Ventildichtungen hart wird.
Es ist auf jeden Fall ratsam, immer vor jeder größeren Fahrt und auch zwischendurch, alle Flüssigkeiten des Fahrzeugs im Auge zu behalten!
Link zum Original-Thread: Korrekte Ölkontrolle