Ob man Reifenhalter braucht, ist jedem selber überlassen. Diskussionen über Luftdruck mit/ohne Reifenhalter sind dann noch mögliche Potenzial-Rechnungs-Varianten für die Reifendiskussionen - das hört dann gar nie mehr auf.
Selber bin ich mit (vorne einer, hinten zwei - ab Werk auf meiner WR drauf!), mit einem vorne und hinten, mit einem nur hinten - und natürlich ganz ohne Reifenhalter gefahren (auf der Lc4 und der Tenere, aktuell auch ganz ohne auf der Africa Twin). Gehen tut das immer - bis zu einem gewissen Punkt.
Ich würde es klar abhängig vom Untergrund (und somit vom Reifen) machen. Echtes Hardcore-Enduro mit Cross- und Enduro-Wettkampfreifen nur mit Reifenhalter (Reifendruck gemäss Hersteller immer um 1 Bar auf Sportenduros), fürs gemütliche Endurowandern lieber etwas härtere Reifen welche länger halten und bisschen mehr Luft in den Schläuchen (so 1.4-1.6 Bar, gibt zwar etwas Verlust beim Maximalgripp, dafür gibt auch selten Durchschläge) mit einem Halter hinten um bei Schlammpassagen auch mal tiefer gehen zu können - und im Reiseeinsatz waren bei mir bis 2.4 Bar drin - da braucht man keinen Reifenhalter.
Schwierig wird es bei langen Enduro-Events oder Rallyes. Erstens ist man lange und teilweise sehr schnell unterwegs, zweitens ist der Untergrund oft unbekannt und kann von Autobahnetappe über brutale Steinpisten bis zu ewig langen tiefen Sandpassagen gehen. Hatte 1x den Fehler gemacht vorne keinen Reifenhalter zu montieren (El Chott 2003) - und hatte promt mit 1.2 Bar nach dem Strandrennen ein Ventil welches so schief war das der kleinste Schubbser das Ding abgerissen hätte. Seit dem: bei Sandeinsätzen nur noch mit Reifenhalter - auch wenn's nicht immer nötig wäre. Nur damit man das nicht missversteht: Sandeinsatz ist nicht bisschen Sand auf einer Piste, sondern Passagen wo die grossen 4x4 (Landy's und Co) aussteigen und den Luftdruck senken - oder gleich zur Winde greiffen müssen. In Tunesien war auf der Lc4 ein Baja hinten drauf - bin auf Pisten nie unter 1.6 Bar gefahren. Da hätte man sich Reifenhalter getrost sparen können (ist allerdings auch icht weiter schlimm, einfach eine Schraube mehr zu lösen beim Reifen- oder allfälligem Schlauchwechsel).
Bei Cross- und Wettkampfreifen kann man aufs wuchten verzichten. Eine Vollbremsung auf Asphalt und die Stollen sind so abgewetzt, dass die Kohle für die Katz war. Beim Reiseeinsatz lass ich wuchten (ist einfach angenehmer auf Asphalt) - und bei Rallyes lass ich es wieder (weil ich selber die Reifen aufziehe - lasse einfach die Ausgleichsgewichte zum Reifenhalter dran).
Kenne das angesprochene Fahrgebiet nicht, würde aber schätzen, dass es sich mehrheitlich um gut zu befahrende Sandpisten handelt welche auch einen PW vor keine grossen Anforderungen stellt. Mit dem recht harten TCK würd ich da nur hinten einen Halter reinmachen und eher bisschen mehr Druck fahren (ablassen ist einfacher als pumpen - und 0.3 Bar Unterschied bemerken die wenigsten mir Reiseenduro-Reifen). Zudem merkt man hinten eine Unwucht sehr viel weniger als vorne - fraglich ob man da wirklich wuchten lassen soll.
Wie gesagt: jeder macht das anders - und selbst in Tunesien in den Dünen gibt es Leute welche unter 1 Bar ohne Halter fahren (mit schweren Maschinen allerdings meist nicht lange - und das ewige pumpen und ablassen geht einem auf den Geist). Lieber etwas weniger Gripp statt einen Platten riskieren
Marc
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