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 Betreff des Beitrags: Tuareg-Rallye 2006 - der Bericht (wie üblich etwas zu lang)
BeitragVerfasst: 08.04.2006 11:56 
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Hi Leute
Wie nach jeder Rallye gibt es natürlich auch jetzt wieder bisschen was zu berichten, will Euch meine Erfahrungen nicht vorenthalten. Ganz am Anfang: die Orga war wieder Spitze, die Strecken dieses Jahr auch für Amateure etwas anstrengender (länger, noch steiniger und teilweise sehr weiche Dünenpassagen, der Höhepunkt war ein Weichsand-Dünenfeld wo ich doch glatt eine Stunde auf meinen Lc4-Fahrenden Mitfahrer verloren habe - Kickstarter kann manchmal ein höllisches Teil sein, allerdings wurde die Etappe auch mit Faktur 3 Berechnet, also 20 Minuten reeller Verlust).

Amüsantes zum Anfang: hatte leider keine Zeit am ersten Tag den Luftdruck zu messen und nach der Etappe in Spanien (nur zum eingewöhnen, keine Wertung) mal den Luftdruck geprüft weil mir die Karre im Schotter immer wieder weggerutscht ist (hatte das Gefühl zu viel Druck im Reifen zu haben). Resultat: 0.6 Bar vorne und 0.5 Bar hinten. Wie man sich doch optisch von einem 3 Jahre alten Desert täuschen lassen kann (das Ding ist selbst ohne Luft steinhart).

Und hier der Bericht (aus dem WR-Forum übernommen):

Tja, so kann es eben gehen. Da will man locker seinen 3. Platz heimfahren - die Africa Twin (umgebaute Marathon-Ausführung, unglaublich wie der Fahrer das Teil durch die Passagen geprügelt hat) ist ja in der 2-Zylinder Wertung gefahren, drum noch einen Platz aufs Gesamtresultat zu meinen Gunsten (rund 1 Stunde Rückstand zum 2. und 1.5 Stunden Vorsprung zum nächsten Platz - da hätte man schon fast schieben können) - und dann so ein Schwachsinn.

Der Abgang war eigentlich ganz banal. Eine SEHR steinige Piste (teilweise war im Schotter der Hinterreifen nicht mehr zu sehen) welche bisschen Berg- und Talfahrt macht, also immer schön beschleunigen und auf den nächsten Hügel rollen lassen, dort sehen was rum liegt - und mit Gas in die nächte Senke runter. Um keinesfalls einen Platten zu riskieren (am ersten Tag schon 10 Minuten Strafzeit wegen Überschreitung der Zeiten auf der Verbindungsetappe da zwei Nägel meinen schweizer Mitfahrer mit seiner Lc4 lahmgelegt hatten) 1.8 Bar reingepumpt, was bei der auf der Etappe beretis recht leergefahrenen Karre für einen fürchterlichen Eiertanz sorgte. Und dann ganz einfach zu früh ans Gas (noch im tiefen Schotter), die Karre bricht nach rechts aus (beinahe 90°). Cool das linke Bein an den Boden um Slide-mässig die Maschine abzufangen und vom Gas. Und was passiert: Nein, nicht wie üblich Stabilisierung der Maschine und gerade aus laufen lassen, sondern wegen Entlastung des Hecks ein Bocksprung um beinahe 180° auf die linke Seite - und da war das Bein doch glatt im Weg. Also mit Schwung voll die Rahmenunterzüge abbekommen (vermutlich hat die Fussraste dafür gesorgt, dass man garantiert nicht mehr weggekommen ist). Da hat doch gleich mal das Wadenbein Knacks gemacht, mit somit kurz runterhängendem Fuss am Boden an einem Stein angehängt - und schon macht das Teil doch glatt ne 90% Wende zur Seite. Ärtze bezeichnen das Ergebnis als Spiralbruch - und optisch sieht so ein drittes Gelenk am Unterschenkel in erster Sekunde irgendwie schon komisch aus. In zweiter spürt man dann leider schnell, dass da irgendwas nicht mehr ganz dem ursprünglichen Bauplan enstricht - das tut dann höllisch weh. Ganz nebenbei: gemäss GPS Auswertung war die letzte gemessene Geschwindigkeit rund 98 Km/h, da nur alle 50 Meter gemessen wird, dürfte es beim Abgang einiges weniger gewesen sein (schätzungsweise rund 60 Km/h)

Der Stiefel (neuer Tech 8 ) hat immerhin von einem offenen Bruch abgehalten, die Knie haben nichts abbekommen - nur der Schlag von Fussraste und Rahmenunterzug ist eben nicht spurlos vorbeigezogen und haben das Wadenbein auf Fussrastenhöhe gleich nochmal gebrochen (doppelter Bruch des Wadenbeins mit Ausbruch eines Spickels und Bruch des Schirmbeines rund 2 Zentimeter über dem Sprunggelenk was dazu führt das man nicht wie üblich einen Nagel verpasst bekommt, sondern Fischer-Technik-mässig Platten eingebaut werden - 15 Schrauben halten das Bein nun halbwegs zusammen).

Tja, nun ist erst mal Pause angesagt (Mist, wollte doch endlich wieder bisschen Golf spielen gehen und endlich meine für Touren gerade zugelegte African-Twin mal fahren).

Kurz die Infos zu den getesteten Materialien bzw. zur Ausrüstung:

TT-RB ausgestiegen (wie rund 50% aller anderen TT-RB's auch). Die neuste Version soll mit Zahnrädern aus Metall angeboten werden - Rallye-Profis wissen wieso sie sich mit MD-Haltern ausrüsten...


TT-IMO 100-R50 Rallye: die 5-Punkt Fernbedienung war am ersten Tag schon Schrott (Hauptsicherung war vergammelt, da keine übliche Stecksicherung sondern eine Zylindrische wie bei alten Autos, viel Sucherei angesagt - Danke an Michael das er mir so ein Teil organisieren konnte). Sand und Staub haben das Teil ab den 4. Tag komplet lahmgelegt, ab dem 5. war auch die Anzeige des IMO hinüber (zeigte bei gleicher Geschwindigkeit zwischen 0 und 800 Km/h an). FB ist ein bekanntes Problem im Sand (da hilft auch die sündhaft teure Rallyeversion nicht weiter, irgendwann kommt der Sandstaub einfach zwischen die Tasten und verklemmt - schwacher Trost, dass das Frästeil jetzt 4 Jahre gehalten hat), der Rest im Moment noch unerklärlich (vermutlich ein Problem mit dem Magneten/Abnehmer oder ein Kabelbruch - wird einiges an Sucherei geben um den Fehler zu finden).


Nackenschutz (EVS II): Im Normaleinsatz absolut problemlos und von diversen Fahrern eingesetzt. Im Sand leider nicht handelbar mit meinem Shoei-Offroadhelm. Der Helm ist hinten zu tief geschnitten, das heisst das bei jeder Düne wo man unten zum nächsten Kamm blickt der Helm auf die Nase geschoben wird (hat sogar die Nase aufgerissen wegen optischer Brille). Für Schotterfahrten sicher ein guter Schutz gegen Nacken-Verletzungen, ansonsten ist dringend ein Test mit eigenem Helm angesagt.


Acerbis Impact 05 Klamotten: nichts zu bemängeln. Mit/ohne Ärmel, in kühler Morgenluft oder quer durch die Dünen immer problemlos. Ärgerlich: die Geldbeutel-Tasche ist viel zu klein (aber tief), eignet sich höchstens als Handy-Tasche. Wie bei vielen Jacken auch hier kein Durchgang von der Rückentasche für einen Trinkschlauch - kann mittels einem Messer problemlos geändert werden. Allerdings ist die Verlegung des Schlauches nicht optimal, spricht alles dafür die Jacke über einen Camel-Bag-Rucksack zu tragen. Ich hatte in der Jacken-Rückentasche nur das Notwasser für die Dünentage, der Rest war im Camelbag im Rucksack (wie auch immer eine zusätzliche Wasserflasche - ich hab nun mal nicht gerne Durst).


Die Hosen sind leider etwas zu schmal geschnitten. Meine (voluminösen, aber mehrfach getesteten) Thor Force waren nur mit viel Mühe da reinzuquetschen. Belüftung, Schutz und Passform gehen allerdings in Ordnung. Noch besser (geradezu gigantisch!) waren die Alpinestars Techstar Hosen (auch Modell 05, hab ich gerade noch rechtzeitig vor der Rallye erhalten). Perfekter Schnitt, super Belüftung, endlich mal wirklich Platz für die Knieschoner und super Materialien. Zudem als Sonderangebot im Ausverkauf bei http://www.mlol.de für knapp 100 Euro zu haben.

5. Diverses: Tech 8: sind halt schwere Cross-Stiefel. Für meine Kickstart-Maschine etwas schwer geraten, vor allem im Sand hätte ich die Tech 6 bevorzugt. Allerdings nie Fuss-Brennen und weniger Sand drin als beim günstigeren Modell - trotz Belüfung (hab halt die weissen). Vom Schutz her sicher sehr gut und bequem, für den Reiseeinsatz IMHO zu schwer geraten. Handschuhe Acerbis mit Karbon-Verstärkung: wird immer mehr gefahren und sind in jeder Hinsicht empfehlenswert. Shoei Offroadhelm: tja, auch die (extrem teuren) Replica-Dekore werden im Rallyealltag mal zerkratzt. Hier empfhielt sich ein günstigeres Modell ohne teure Lackierung. Neu war am Helm das Quick-Strap System angebracht. Davon abgesehen das der Preis völlig illusorisch ist, nichts spezielles zu berichten. Ist halt praktisch, dass man bei kurzen Pausen (z.B. um die Maschine in den Dünen wieder Startklar zu bekommen - ist bei Kickstart-Maschinen nicht immer einfach) einfach kurz die Brille wegreissen kann um etwas mehr Luft zu bekommen. Ansonsten tut es ein normales Brillenband noch lange.

Reifen wurde mal wieder unglaublich viele diverse gefahren. Desert (meine Wahl) ist immer noch einer der durchschlagsichersten Varianten, aber auch MT18, sogar S12 und Enduroreifen wurden gesichtet, bei einer Original Tenere XT600 (Modell aus den 80er Jahren?) war sogar ein Strassen-Enduroreifen drauf. Erstaunlich: in der Profigruppe waren rund 80% mit Mousse unterwegs - da werden Hersteller von Nachrüstfelgen Ihre Freude haben. Wie schon letztes Jahr kann ich nur berichten, dass ausser der Durchschlagssicherheit nichts für den Desert spricht. Teuer, nicht sehr Spuhrtreu, gänzlich unbrauchbar auf Nässe und nur in Sandetappen vorne wirklich gut. Aber eben: nun 2 fast komplette Rallyes - und vom Profil her tatsächlich noch für eine weitere gut. So kann sich die Anschaffung eben doch auch lohnen. Warte immer noch auf die Berichte der neuen Rallyereifen von Bridgestone und Dunlop - sollen eine valable Alternative zu den Desert sein.

Ausser der KTM-Armada (lc4 übrigens nur noch selten anzutreffen, waren alles 450-525er EXC's - ausser Kaisers 700ccm Rallye sind meines Wissens alle Rallyes und Replicas mit Getriebe- und Motorschäden liegen geblieben - sind natürlich alle die Profi-Wertung gefahren welche doch viel mehr vom Material abverlangt) wird das Starterfeld auch wieder sehr farbenfroh. Yamahas wie auch diverse DRZ-Varianten haben sich schon früher bewährt, Crosser waren mit CRE-450-X am Start und sogar 2-Tackter waren unterwegs (200er EXC und 300er EXC). Ebenfalls wurden von einer englischen und italienischen Equippe eine Armada von XR's (von 400ern bis 650ern) eingesetzt - viel Power bei wenig Drehzahl hat im Sand eben auch Vorteile). Die Lc8 hat durch ihre unglaubliche Power den Steilgang gleich ohne Anlauf geschafft (diesmal verkürzt und mit Schikane kurz vor einem Tiefsandfeld) - optisch war das Teil am Ende allerdings einem Totalschaden näher als die beinahe Ladenneue Maschine am Start. Ganz nebenbei: die Lc8 war auf Exel-Felgen unterwegs, da die Originalen schon im Alltagseinsatz in Holland den Geist aufgegeben hatten - da darf man vermutlich noch einiges mehr fahren als bei uns :oops:

Die Strecken waren dieses Jahr zwar ähnlich wie 2005 (vor allem Königsetappe ist mir dieses Jahr perfekt gelaufen, keine 2 Stunden für die gut 70 Kilometer Dünen auf welchen ich über 80% alleine vor dem Amateur-Feld unterwegs war - dann hat mich mein Kollege mit der Lc4 auf den schnellen Schotterpisten eingeholt), neu waren allerdings tunesische Weichsanddünen bei der Dünen-Rundfahrt im Programm mit denen viele ihre liebe Mühe hatten. Da dort auch mein RB und der IMO ausgesteigen ist und mangels Absprache kein Tankservice vorhanden war (hätte am Ende auch ohne gereicht, aber wer kann das schon vorher wissen), hab ich dort eben die ominöse Stunde (welche eigentlich nur 20 Minuten waren) auf meinen Partner verloren. Das letzte Streckenteil mit von Hand weitergedrehtem Roadbook hat mich überzeugt: manuell, das kann's echt nicht sein (ok, das TT-Ding war auch selten hakelig mit dem kaputten Zahnrad).

Übrigens ein ganz grosses Dankeschön an Pawel und seinem Schlachtschiff (Lc4 Adventue mit Hecktanks - geht schon fast unter Kategorie 2-Zylinder vom Gewicht) der mir mit der kaputten Navigation im zweiten Teil der Rallye als Navigator diente und mir auch im Sand paar mal geholfen hat meine Mühle wieder startklar zu bekommen (man wird echt nicht jünger - und so ne heissgelaufene Kickstartmaschine kopfüber in den Dünen macht nur beim ersten Abgang Spass - hab dieses Jahr auch mehrfach nur noch mit Heissstart-Knopf die Mühle wieder zum laufen gebracht). Auch wenn die Lc4 sicher stabiler läuft als die leichten Enduros - bei der teilweisen anspruchsvollen Strecken mit all der vielen versteckten Hindernissen und Schlaglöchern (auch Profis haben hier brutale Abgänge gemacht) bei der ersten Rallyeteilnahme so gut zu navigieren und gleichzeitig die Geschwindigkeit so hoch zu halten, zeugt von sehr viel Erfahrung und einem guten Gefühl fürs Handling der Maschine. Das man bei möglichst wenig Wegwerfaktionen in den Dünen die Kräfte spart, ist dabei nicht ganz unerheblich. Das der erste Platz dann noch mal ein gutes Stück schneller war (nebenbei: eine der wenigen SXC's am Start) würde ich auch jugendlichen Übermut und Singel-Dasein zuschreiben. Irgendwo gehört bei einer dermassen überfordernden Fahrweise ein unglaublich hohes Mass an Glück dazu (die beiden Felgen des SXC-Fahrers waren am Ende übrigens für die Tonne gut).

Für mich sind Rallyes nun gelaufen, hab vom Arzt und der Famile Startverbot. Ob die WR wieder hergerchtet, gleich verkauft oder wieder in Originalzustand umgebaut wird (ist diverses für Rallyes umgebaut) wird sich noch zeigen. Schade, denn die Maschine selber war easy zu fahren, hat auf diversen Strecken super Spass gemacht und war technisch dank meinem Rallyeerfahrenen Mechaniker wieder in Best-Zustand. Der Sand war dieses Jahr teilweise weich und die vor wenigen Wochen noch unter Wasser stehenden Flächen waren für den Motor eine Herausforderung ohne gleichen. 5. Gang Vollgas war grad noch knapp 60 Km/h drin - und 20 cm tiefe Furchen zeugten vom Bemühen weiter zu kommen. Gerade auf solchem Untergrund hat sich meine lange Übersetzung (15/48 statt 14/50) als nicht optimal erwiesen, hab die Mühle im 5. Gang einfach nicht auf genügend Touren bekommen um die Leistung voll auszuschöpfen (und wie üblich hatte ich immer etwas viel Druck in den Reifen, da wäre noch bisschen Tuning-Potenzial drin gewesen - mit 2 Reifenhaltern hinten und einem vorne hätte man sehr weit unter die 1.5 Bar gehen können, allerdings eben mit dem Risiko auf den Steinpassagen doch mal einen Platten einzufangen, dann machen die Reifenhalter und der 19" Ersatzschlauch dann wirklich Spass zum wechseln).

Hoffe dem einen oder anderen paar Infos über die Tuareg gegeben zu haben - und das sich auch mal wieder mehr Rallyeeinsteiger dort einfinden werden (selbst eine erwürdige DR350 war am Start und hat sich problemlos in der Amateurwertung gehalten). Selber bin ich zumindest 2007 nicht dabei. Sandburgen bauen mit dem Junior macht vermutlich nicht ganz so viel Spass, tut aber wesentlich weniger weh wenn's mal in die Hose geht.

Viel Spass in der neuen Saison
Marc

P.S.: die Maschine ist zum Verkauf ausgeschrieben da in der Schweiz legal Endurofahren nicht drin liegt und mir wegen Weiterbildung (Nachdiplom-Studuim) die Zeit für Auslandfahrten fehlt. Wer eine voll ausgerüstete Maschine mit allen Ersatzteilen sucht welche mit wenig Aufwand für den nächsten Einsatz gut ist, bekommt hier wirklich was zu einem fairen Preis (auch wenn's halt mal keine DRZ ist). Bei Interesse einfach mal anfragen, VB wäre um CHF 7000 in aktuellem Zustand mit allen Zusatzteilen (ungebrauchter Originaltank, IMS 13-Liter Tank, Desert und Enduro Comp-Bereifung, Originaltopf & SP-Racing Topf (FIM-konrofm) Elektronik komplett mit TT-Power Konvertoren (nur GPS geb ich nicht weg), TT-RB und IMO 100-50 Rallye mit FB an Lenker, RTT-Lenkungsdämpfer mit Lenker-Fernbedienung (muss nachgefüllt werden, war undicht), Ersatzteile sind viele dabei (z.B. Dichtungen, Hebel usw), nur einen Zusatzlenker hab ich mir dank dem stabilen Magura erspart. Natürlich gehört die Werkzeugtasche (USA-Import, super Teil) auch dazu.


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BeitragVerfasst: 09.04.2006 12:11 
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Hi
Wenn alles gut geht, die üblichen 8-10 Wochen bis man wieder voll belasten darf, dann Krafttraining. Also ist die Saison schon mal gelaufen (drum auch Verkauf der WR).

Etwas erstaunt die neuste Zusammenflick-Taktik: einfach auf beiden Seiten am Bein 30 Zentimeter aufschneiden, 3 Titanplatten und 15 Schrauben rein, zusammennähen - und fertig. Kein Gips, kein Schutz, kein garnichts - nur eine Spitalpackung voll Schmerztabletten - und Tschüss. Na ja - die werden ja wissen wie man es machen muss.

Ganz nebenbei: meine WR hat (mit dem üblichen 39er FCR-Sportvergaser, aber langer Übersetzung) in der Amateurwertung immer problemlos mit dem 13-Liter Tank mitgehalten - auch wenn es wohl eher 12 nutzbare Liter sind (da nur 1 Benzinhahn bekommt man einen guten Teil einfach nicht raus). Hatte diesmal auch den Ausgleichsbehälter wieder dran (letzes Jahr ja noch mit Hecktank) und keinerlei Schweirigkeiten mit der Temperatur oder Kühlflüssigkeits-Verlust, tortz mangelndem Kühlerlüfter (passt bei der WR beim Besten Willen nicht rein).

Beim noch bescheiderenem Benzinverbrauch (z.B. DRZ-S) dürfte also selbst der Standard-Tank für die Amateurwertung reichen. Das sind doch mal gute Nachrichten für Leute welche nicht Unsummen ausgeben wollen und vielleicht doch mal eine Rallye fahren wollen (just for fun, auf Platzierung fahren kann sonst schnell ins Auge gehen). GPS ist ja seit neustem auch bei Amateuren Pflicht, aber im Grundsatz wird nach Roadbook gefahren. Wie sich dieses Jahr gezeigt hat rechnet es sich zu zweit (oder zu dritt) zu fahren, denn auch Roadbooks haben manchmal interpretations-Spielraum. Und in den Dünen ist es auch schön wenn man sich abwechseln kann beim Fahren, dann sieht man schnell ob die gewählte Spuhr optimal ist, oder man vielleicht paar Meter daneben einen Versuch starten sollte.

Hat jedenfalls extrem Spass gemacht. Leider eben wieder mit unerfreulichem Ende (hat trotzdem für den 6. Schlussrang in der Amateurwertung gereicht!). Kann das Event also nur empfehlen, gerade für Leute mit wenig Zeit (in der Schweiz mit 20 Ferientagen immer ein Problem) sicher ein schönes Event. Nicht mit Ferientouren zu verwechseln, oder immer nur rund um eine Crosspiste hetzten kann's (jedenfalls für mich) auf Dauer auch nicht sein.

Insgesamt leider eine nicht ganz billige Angelegenheit, da vor allem der Transport und Service die Kosten in die Höhe treiben (die Rallye selber ist mit knapp 1000 Euro geradezu günstig, da alles inklusive Verpflegung ja inbegriffen ist). Wenn sich paar Kollegen zusammenfinden, kann der Transport und Service (vor allem Spritversorgung) gelöst werden - und das senkt dann auch die Kosten.

Na denn - viel Spass bei den nächsten Planungen!

Marc


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BeitragVerfasst: 09.04.2006 21:18 
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Beiträge: 129
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Ich hab letztes Jahr vor meinem Studium bei einer Firma gearbeitet die solche Platten und Schrauben herstellt.
Naja jetzt weiss ich wenigstens das sowas auch wirklich gebraucht wird. :wink:

Ich wünsch dir auf jeden Fall gute Besserung.

Gruss


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BeitragVerfasst: 09.04.2006 23:31 
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Erstma gute Besserung !
(Hattest Du Dich nicht letztes Jahr schon mal fast selbst zerstört ?)
Familie gegen Rallye ?
Gut, dann kannst Du Dir ja jetzt endlich eine DR-Z kaufen, und ein paar Enduro-Touren "just-for-fun" mit uns machen. :wink:

_________________
http://www.dirt-force.com


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BeitragVerfasst: 10.04.2006 11:58 
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Hi Kid
Na ja - nicht Familie GEGEN Mopped, sondern nach all den Mopped-Jahren endlich auch mal Zeit für die Familie. Vor allem der Junior (jetzt 7 Monate) will mal was von seinem Papa sehen. Ganz Zweiradlos bin ich ja nicht, hab ja noch die Honda SP und die Africa Twin im Keller stehen 8)

Hatte ja die DRZ auch mal Probe gefahren - eine Sportversion schenkt sich da wenig gegen eine WR (ich bevorzuge vom Handling und vom Motor die WR, entspricht einfach bisschen besser meinem von der Lc4 geprägten Fahrstyl). Vorteil für den E-Starter geht klar für die DRZ, dafür sind die Einzelteile an der WR einfach bisschen hochwertiger (nicht, dass die Suzukis schlecht wären, aber Yamaha ist mit der 426er und der 450er doch noch eine Stufe drüber - und wird nur noch von Honda in den Schatten gestellt). Zudem ist zulassungstechnisch die WR in der Schweiz wirklich offen zugelassen - davon können Sportversionen-Fahrer anderer Marken nur träumen.

Mal sehen ob die WR jemand haben will (vorzugsweise für Rallyeeinsätze, wäre Schade den teuren Umbau wieder zurückzubauen). Wenn nicht, werd ich wohl die eine oder andere Endurowanderung statt mit der Twin mit der WR in Angriff nehmen. Nur Sporteinsatz, das kommt in nächster Zeit halt nicht in Frage.

Marc
P.S.: 1.8 Bar in den Deserts war einfach auch mal wieder eine idiotische Idee - kein Wunder reagiert die leichte Maschine da manchmal äusserst kurios und bockig. Wenn ich mal wechsle und wieder eine Sportenduro will, dann nur um die neue Aprilia mal auszutesten. Warte dort allerdings immer noch auf Langstreckentests und auf Erfahrungswerte. Ganz neu im Laden (zumindest in der Schweiz) ist jetzt die 550er Aprilia. Könnte ein ganz netter Untersatz für Amateur-Rallyes werden - wenn man jemals dafür entsprechende Teile bekommt - und die denn auch halten :oops:


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BeitragVerfasst: 10.04.2006 15:16 
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Beiträge: 546
Wohnort: München
:shock: :shock:

Vor allem gute Besserung !
Ich bin schon geshockt zu lesen, dass du schon wieder Opfer des Schicksal bist !
Oder bist du zu schnell gewesen ? Mit deiner Erfahrung würde Ich nicht sagen, dass du - wie der Neuling aus der Crosspiste der zum 1. Mal in Afrika fährt - über deine Fähigkeiten gefahren bist. Und ist (wieder) trotzdem passiert...

Lässt mich ganz schön denken für meine 4000km in Algerien übernächste Woche. Gott sei dank ist es keine Rallye !

Grüsse,
Franck

_________________
DRZ400SK5-DR350S 92'-KTM EXC 450 07


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BeitragVerfasst: 10.04.2006 15:42 
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Hi Frank
Nach rund 15'000 Afrika-Kilometern und 3 Rallyes würd ich mich nicht grad als Wüsten-Anfänger bezeichnen, aber Profis sind dann doch ne andere Welt.

Wie im Tread geschrieben: einfach mal wieder Pech gehabt. Mehr oder weniger sanft abgestiegen bei gut 40 Km/h und halt voll den Rahmenunterzug abbekommen - das reicht anscheinend (bzw. offenslichtlich) um selbst einen neuen Tech 8 durchzuschlagen. Die Piste war nicht wirklich schlimm (am Vortag waren wir sehr viel schneller - und auf sehr viel übleren Pisten unterwegs) - nur hat so viel Druck, im falschen Moment etwas zu viel Gas (der FCR setzt das mit der Beschleunigerpmpe blitzometrisch in Vortrieb um, keine Mini-Schonfrist wie beim Unterdruckvergaser) sowie eventuell eine nicht optimale Haltung auf dem Mopped zum Abgang verholfen.

Eigentlich bin ich auch ein wenig selber Schuld, denn die erste, einzige und wichtigste Devise, egal auf welchem Untergrund lautet nun mal: die Füsse bleiben auf den Rasten! Wer sich (aus welchem Grund auch immer) nicht daran hält, muss mit den (eventuellen) Konsequenzen leben. Zwar ist man stehend im Sattel ein gutes Stück höher und riskiert beim Abgang den (eigentlich üblichen) Bruch der Schulter, aber wenigstens bleiben die Beine inakt.

Der Abgang war übrigens am Ende eines (langen) Rallyetages, also war auch die Konzentration wohl nicht mehr optimal, zudem war die Navigation ausgefallen und so musste man sich an den Staub des Vordermannes orientieren, was die Sache auch nicht wirklich erleichterte - vor allem, da es sich um meinen Kollegen mit seiner Lc4 handelte - und der war echt zügig unterwegs.

Passieren kann einfach immer was, egal ob beinahe im Stand oder beim Abgang mit 150 Sachen (einige Profis sind bei rund 120 abgestiegen und haben ausser paar blauen Flecken nichts gehabt, andere sind in den Dünen umgekippt und hatten die Knochen gebrochen). Wichtig in der Hinsicht ist vor allem, dass man wirklich nie alleine fährt und/oder zumindest immer ein gutes Handy dabei hat um Hilfe zu rufen - so lange dies überhaupt möglich ist. Hier ist die Orga der Tuareg wirklich gut, denn täglich wurden Handys, Notfallnummern, Notreserven und Wasser kontrolliert. Wer Wüstenreisen machen will, sollte auch dort immer mit viel zu viel Wasser und Sprit unterwegs sein - man weiss nie was einem erwartet. So war auch an der Tuareg plötzlich eine Tankstelle geschlossen - hat einigen zu Schweissausbrüchen verholfen wenn sie bis zu dieser, als letzte Tankmöglichkeit ausgeschriebenen Stelle, gewartet hatten.

Soll niemand von Reisen oder Enduroeinsatz abhalten (tut es nach einem Beinbruch auch bei Fans von Ski- oder Snowboardferien nicht). Nur sollte eben ein Minimum an Vorbereitung sein, damit die Sicherheit nicht zu kurz kommt. Weniger Gas kann manchmal helfen, aber man will ja auch nicht gleich die Maschine schieben - vor allem wenn die Pisten extrem spassig zu fahren sind. Und im Sand ist weniger Gas oft anstrengender als etwas zu viel, da muss jeder sein eigenes Wohlfühltempo finden.

Wünsche allen eine schöne - und vor allem unfallfreie Saison. Und natürlich wunderschöne Ferien und viel Spass beim Geländeferkeln.

Marc
noch 8 Wochen, dann bin ich halbwegs wieder fit.


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BeitragVerfasst: 18.07.2006 23:06 
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Beiträge: 304
Wohnort: olching
Hallo Marc!
Hoffe es geht dir schon wieder besser!
Mal ne Frage:
Du erzählst was von einem WR-Forum... Wo finde ich das?
Fahre natürlich eine DRZ aber hab auch eine WR in der Garage stehen (unwiederstehlicher Gelegenheitskauf).
Bräucht Info wegen Spritverbrauch.

Gruß Bob


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BeitragVerfasst: 19.07.2006 08:15 
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Registriert: 08.03.2005 10:20
Beiträge: 496
Hier: http://www.carookee.com/forum/WrYzForum ... aae4d3a23b

Die Meisten der Teilnehmer im WR-Forum finden sich aber auch hier:
http://www.offroadforen.de/

Spritverbrauch ist (gerade bei Sportenduros mit dem FCR-Vergaser und Beschleunigerpumpe) extrem vom Fahrer abhängig. Wer den Hahn gleichmässig aufmacht und längere Strecken fährt, der kommt teilweise mit unter 5 Liter auf 100 Kilometer aus, bei der Tuarag war ich zwischen 5-6 Liter wenn viel Piste dabei war (lange Übersetzung, schont Drehzahlen im 5. Gang) und selbst in den Dünen mit viel 2. Gang Vollgas (oder 3. Gang - wurde mir dann aber zu schnell mit 15:48 ) war ich im Schnitt noch irgendwo zwischen 6-8 Liter - und somit mit dem 13-Liter Tank problemlos auch für harte 150 Kilometer Gelände gewappnet - auch wenn der eine oder andere kleine Navigationsfehler noch paar Kilometer zusätzlich gegeben hat. Bei Strassen-Überführungsetappen wären also gegen 200 Kilometer drin gewesen - ein grösserer Tank braucht man für die Tuareg vermutlich kaum (ausser vielleicht Profi-Etappen, da ziehen sich die Kilometer am Nachmittag wenn die Dünen weicher werden)

Bei der Chott (oder in den Tiefsandpassagen bei der Tuareg, gibt so ein Fesch-Fesch Feld gleich in der Nähe) kann der Spritverbrauch aber unglaubliche Dimensionen annehmen. Die WR450 meines Mechanikers (2WD) hat sich in Tunesien gigantische 25 Liter auf 100 Kilometer genommen - und selbst viele KTM Fahrer mit 30-Liter Tanks sind mangels Sprit liegen geblieben.

Marc
P.S.: hab meine WR immer noch, das Roadbook ist von TT auf den neusten Stand gebacht worden (Metall-Zahnräder, jetzt ist endlich fertig mit gebrochenen Zähnchen). Der IMO ist jetzt auch in Revision (vermutlich Stützbatterie im Eimer, das Teil ist jetzt 4 Jahre alt) - ab Herbst ist die Mühle also wieder einsatzbereit. Vermutlich 2008 wieder eine Rallye - aber erst muss mein Fuss (immer noch Probleme, diesmal mit Entzündungen an den Venen - vermutlich vertrag ich all das Metall im Bein nicht mehr) richtig heilen.


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