DRZ - Forum

Reisezeit: Herbst (2006)
Reiseziel: Balaton (Ungarn)
Reisedauer: 4 Tage (Mittwoch-Nachmittag bis Samstag-Mittag)
Reisestrecke: 1600 Kilometer (hin und zurück)
Reisemotorrad: DR-Z 400 SM (ABP-Tuningstufe 1, Acrapovic OHNE db-Killer, 30mm Lenkererhöhung)
Reisegepäck: Rucksack
Reisewetter: neblig bis sonnig, kein Regen, tagsüber um die 20, nachts teilweise unter 10 Grad Celsius
Reisekleidung: "Thermoboy" (Einteiler) und je nach Außentemperatur Unter/wäsche, ordentliche Sommerhandschuhe, Motorradkurzstiefel (Gore-Tex), Vollintegralhelm mit integrierter Sonnenblende (kein Schuberth)

1. Tag - Mittwoch, 11. Oktober 2006:

Gegen 16 Uhr nach Dienstschluß in Leipzig (Rohrteichstrasse) gestartet - B2 - A14 Richtung Dresden - A4 Richtung Bautzen - A17 bis Pirna - und auf Landstraße weiter Richtung Tschechische Grenze.
Übernachtung in Berggieshübel im Kurhaus (Ü/F Euro 25,00).

2. Tag - Donnerstag, 12. Oktober 2006:

Start ca. 8.30 Uhr - auf der Landstraße über die deutsch/tschechische Grenze nach Usti nad Labem (Labe=Elbe). Direkt an der Elbe entlang bis nach Lovosice. Dort auf die Autobahn D8/E55 Richtung Prag. Auf der Autobahn westlich an Prag vorbei - Richtung Brno (Brünn) per D1 (E50/E65). Von Brno nach Bratislava D2 (E65). Die "kurze" (weit unter 100 Kilometer) Fahrt durch die Slowakei dauert(e) w/Stadtautobahnbau in Bratislava trotzdem fast zwei Stunden.
Der "Schock" an der ungarischen Grenze. Hier muss man - im Gegensatz zu Tschechien und Slowakei - für`s Motorrad Autobahnmaut bezahlen (fast genauso viel wie in Österreich). Auch die Spritpreise haben österreichisches Niveau. Egal - während der Tour habe ich hauptsächlich 100-oktaniges getankt - man weiß ja nie...
In Ungarn auf der M1 (E60) Richtung Budapest bis Györ. Hier leider eine Abfahrt zu spät. Fernverkehrsstraße 82 (statt 83) bis nach Veszprem und von dort die 73 bis an den Balaton (18 Uhr).
Aufgrund der jetzt schon sehr früh einsetzenden Dunkelheit habe ich es leider nicht bis zur kostenlosen Unterkunft in Galambok (ca. 20 Kilometer süd-westlich vom westlichen Zipfel des Balatons) geschafft. Also in Balatongyörök übernachtet (Ü/F Euro 35,00).

Von dort rief ich in meiner Unterkunft an und mußte leider erfahren, dass meine (deutschen) Gastgeber aus gesundheitlichen Gründen nach Süd-Deutschland (Füssen) aufgebrochen sind. Was tun...

3. Tag - Freitag, 13. Oktober 2006

Ca. 9.00 Uhr - Start zur RÜCKFAHRT - über die 84 und 86 bis Moson-magyarovar. Dort wieder auf die M1 und Rückfahrt (wie Hinfahrt) bis Prag. Von dort aber dann die 7 bis Chomutov und auf deutscher Seite
B 174 Richtung Chemnitz. Plötzlicher Nebeleinbruch mit Sichtweiten unter 10 Metern zwangen mich zum Zwischenstopp. Ü/F für Euro 25,00 in der Nähe von Marienberg.

4. Tag - Samstag, 14. Oktober 2006

B 174 über Zschopau (MZ-WERK) und schließlich von Chemnitz die B95 bis Leipzig. Ankunft zu Hause ca. 12 Uhr.

Reisetipps:

Geld:

Kein Geldumtausch nötig. Solange man (kleine) Scheine unter 50 Euro hat, kann in Tschechien, Slowakei und Ungarn mit Euro bezahlt werden - Rückgeld ebenfalls in Euro. Unterkünfte sowieso. Kreditkarten werden teilweise (auch an Autobahn-Tankstellen) abgelehnt, "normale" EC-Karten sind o.K. (umgeht man auch den möglichen Beschiss beim Umrechnen, falls der Tageskurs nicht bekannt ist).

Reisezeit:

Ideal, nur der Balaton ist zum Baden etwas zu kalt (mir jedenfalls)...

Sprit:

Wie schon oben beschrieben, habe ich immer versucht, möglichst 98 oder 100 Oktan zu tanken.

Spritverbrauch:

Autobahn: ca. 7 Liter auf 100 Kilometern bei Vollgas;
auf den Landstraßen in Ungarn und auf der Rücktour in Tschechien und Deutschland ging es auch für die Hälfte.

Straßenzustand:

Tschechien:

Autobahn: rechte Spur - katastrophal (auf der Rücktour jeweils auf 10 Klicks und mehr zurückgedreht, außerdem Reifendruck von 1,6 auf 2,0 vorn und hinten erhöht); linke Spur ist befahrbar, leider halten sich die Autofahrer (in allen drei Ländern) selten an die Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h - so dass man doch größtenteils rechts fahren muß...

Achtung beim Spurwechsel: da in Tschechien die (von mir befahrenen) Autobahnen zu 99 Prozent aus Beton bestehen und die Fugen zwischen den Fahrspuren so gut wie gar nicht mit Teer gefüllt sind, hat man sehr oft das Gefühl, Straßenbahngleise zu überqueren - also immer schön im spitzen Winkel kreuzen !

Landstraße: na ja ... mal so, mal so.

Slowakei:

Autobahn: krasser Gegensatz zu Tschechien, auf meiner Strecke nur Asphalt - sehr griffig.

Landstraße: keine Ahnung

Ungarn:

Autobahn und Landstraße vergleichbar mit Deutschland - zum größten Teil gut bis sehr gut, teilweise lebensgefährlich - Bitumenflickerei.

War sonst noch was ? - Ach ja, natürlich bin ich mit meinem offenen Acra überall aufgefallen, aber mit der Polizei hatte ich in keinem der vier Länder Probleme, erst recht nicht an den Grenzen...

Für Fragen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung... und vielleicht bin ich auf der nächsten Tour Richtung Osten nicht mehr alleine...

Fotos habe ich leider keine gemacht, da Kamera zu Hause.

Hier noch ein Bild vom Mopped nach der Tour - Ihr seht richtig, vorne auf der Lampenverkleidung ist der Mautaufkleber von Ungarn dran - "von innen an die Windschutzscheibe kleben" - welche Scheibe ?! Theoretisch hätte ich mir das Ding von innen ans Visier kleben können, aber sehen wollte ich eigentlich auch noch was.

Also immer schön die Quittung mit Eurem Kfz-Kennzeichen aufheben.

[img=http://img207.imageshack.us/img207/3959/hungarybackpu8.th.jpg]