Hallo Reisefreudige,
darf ich nochmal ein bisschen Werbung für Marokko machen?
Die Planung ist relativ einfach (ein Jahr braucht man da nicht dazu
). Die einzigen
Punkte die man vorbereiten muß sind:
- grüne Versicherungskarte für Marokko gültig schreiben lassen (kostet bei den meistens Versicherungen nichts)
- GPS-Geräte anmelden
- Mopped vorbereiten
das war's
- Man braucht kein Visum und nix, der Reisepass muß halt noch 6 Monate gültig sein
- Man muß die GPS-Geräte vorher per Fax anmelden. Man erhält die Genehmigung ebenfalls per Fax und muß die dann mitnehmen und bei der Einreise auf Verlangen vorzeigen.
Ich habe ein GPS für's Motorrad und eins für's Auto, falls denn ein 4x4 mitkommt. Wir wären also versorgt, falls sonst niemand ein GPS-Gerät hat. Man kommt auch gut ohne GPS zurecht, allerdings ist es wesentlich leichter mit.
- Die Fähre (z.B. Almeria-Nador) kann man direkt vor Ort buchen und muß nicht reservieren
-
Mopped vorbereiten:
a)
Reichweite: Marokko ist kein "Entwicklungsland", es gibt ein dichtes Tankstellennetz. Ganz im Süden gibt es allerdings kein Super und das Normal ist manchmal verbleit.
Wenn man flexibel sein möchte sollten aber schon
300km an Reichweite drin sein. Der 16L Acerbis- oder IMS-Tank reicht dazu völlig aus. Will man die Strecke Merzouga-Zagora (sehr schön und eigentlich "Pflicht"
) unter die Stollen nehmen, dann sollte der Sprit für 400km reichen (die Strecke selber ist kürzer, aber etwas Reserve kann nicht schaden) Für diese eine Strecke kann man sich einen 10L Kanister obendrauf schnallen.
b)
Sonstiges Zubehör: Hebelschützer halte ich für Pflicht, empfehlenswert ist außerdem ein Motorschutz und Kühlerprotektoren (ich spreche aus Erfahrung
) Ein Lenker, der sich nicht gleich beim ersten Bodenkontakt verbiegt wäre auch nicht schlecht.
c)
Ersatzteile/Werkzeug
Halt das was man sonst auch so hat: Ersatzhebel, erweitertes Bordwerkzeug, viele(!) Kabelbinder
, ein paar eingeölte Luftfilter, Zündkerze, Kaltmetall, Draht ... das ganze Zeug halt
-
Campingausrüstung/Gepäck
leicht sollte sie sein. Zelt, Schlafsack, Isomatte, (Benzin-)Kocher. Da die wenigsten ein Koffersystem an der DRZ haben bieten sich Satteltaschen an, dazu eine Gepäckrolle. Je nach Geschmack noch ein Tankrucksack, ich finde aber dass er stört. Die Vorräte kann man fast täglich ergänzen, es
macht also keinen Sinn Wasser für mehr als 2 Tage zu bunkern.
-
Kleidung
so wenig wie möglich
Man muß sich aber auf einen weiten Temperaturbereich einstellen (Kälteste Temperatur war ca. 5 Grad, wärmste Temperatur "gefühlte" 35-40 Grad ). Es kann auch mal Regnen und zwar richtig
-
Fahrkönnen
90% sind ohne angeberische Untertreibung für jeden, der schonmal einen Feldweg gefahren ist, problemlos machbar. Es gibt immer mal wieder "Schlüsselstellen", die mich als fortgeschrittenen Anfänger ins schwitzen gebracht haben, mit etwas Gruppendynamik sehe ich aber keine Probleme
Das Tolle ist, dass man sich den Schwierigkeitsgrad meistens selbst aussuchen kann, schwierige Stellen kann man fast immer umfahren. Wer's aber gerne hart mag, der wird auch genügend Möglichkeiten finden, um sich mal so richtig auszutoben
Dünen/Sand: der Süden von Marokko ist grob verallgemeinert eher weich und sandig. Richtige Dünen findet man aber nur in sehr konzentrierter Form, z.B. im Erg Chebbi auf einer Fläche von ca. 80qkm. Dieser Minierg ist problemlos umfahrbar, man muß da nicht durch. Aber man kann, wenn man will
Also eine tolle Gelegenheit um mal Bekanntschaft mit den Dünen zu machen.
Insgesamt hat mir Marokko super gefallen, u.a. weil die Landschaft so abwechslungsreich ist. Besonders auf der Strecke Merzouga-Zagora wechseln sich die "gängigen" Wüstenlandschaften (Reg, Hamada, Schwemmbeton, Sand ... ) im 10km Rhythmus ab - echt stark!
Für eine erste Kontaktaufnahme mit Afrika und Offroadreisen allgemein halte ich Marokko für bestens geeignet. Das Land ist politisch stabil, sehr gute Versorgungsmöglichkeiten mit Benzin und Lebensmitteln, die Entfernungen sind verhältnismäßig gering.
Störend ist allein die Lange Anreise (2500km bis Almeria) und die damit verbundenen Kosten sowie der "Zeitverlust" für die Anreise. Insgesamt 3 Wochen würde ich für eine Tour einplanen, darunter ist es zu gehetzt.
Jetzt nochmal die Frage: Wer hätte im November 2005 Zeit und Lust?
Gruß
Theo
Nachtrag: zeitlich meine ich
ab November. Dezember und Januar geht auch, dann wirds in den Bergen (Atlas) aber schon mächtig kalt sein.