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BeitragVerfasst: 02.11.2005 23:06 
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Jo Theo,
die offene (runde) Kleiderstange wird sich ungefähr 3x(Radius des Rohrs)/ (Wandstärke des Blechs) leichter verdrehen lassen als meine geschlossene.
Ich hab gespickt :oops: : Schnell/Gross/Hauger
Technische Mechanik 2 Elastostatik S.167f. :wink:
Zitat:
Man sollte daher nach Möglichkeit bei Belastung durch Torsion geschlossene Profile verwenden.


Die Frage, die sich mir stellt ist, obs denn relevante Torsion in der Schwinge gibt. Ich hab beschlossen, die Schwinge sieht im vorderen Bereich doch eher nach U-Profil aus (immer diese Vermutungen :? ).

Die Schubspannungen infolge Querkraft sehen dabei so übel nicht aus. Das wird wohl auch die Hauptbeanspruchung der Schwinge ausmachen.Der Peak liegt in der Mitte des Steges und der ist schon ordentlich steif ( ich werds im Interesse aller nicht vorrechnen :wink: ).
Zudem kann man ja bekanntlich den Schubmittelpunkt ermitteln (der Punkt, an dem eine Querkraft angreifen müsste, um Torsion zu vermeiden) und der liegt in diesem Fall zwischen der Schwinge, also dort wo das Rad ist, welches die (Quer-)Kräfte aufnimmt. EDIT: das könnte jetzt auch nicht soo ganz richtig sein, wenn mir grad auffällt, dass die Kräfte über die Steckachse in die Schwinge übertragen werden. Aber es wär ja nur ein angenehmer Nebeneffekt.

Alles in allem: Ich finds auf den ersten Blick nicht blöd. Mag sein, dass sich in mein vereinfachtes Modelldenken ein Fehlerchen eingeschlichen hat, aber dafür gibts bestimmt interessante Theorien, über die ich auch gerne nachdenke. :wink:
Also wenn bei der Bauteilbeanspruchung Werkstoffkennwerte überschritten werden, weil man mal auf gut Glück die Schwinge anders gebaut hat als alle anderen, fänd ichs schon fahrlässig... oder eher dumm.


Otschko, sag du mal was.

Gruß Rich


Zuletzt geändert von Richie am 03.11.2005 00:32, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 02.11.2005 23:12 
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Theoooooooooo, lassss das! :cry: :cry:

Das ist für die NichtMaschinenbauer gemein, klar?

Aber mal nebenbei, du hast ja sone Ahnung, du bist ja so toll, keiner kann dir das Wasser reichen-außer bestimmten BestAgern natürlich-
und du bist der beste Gelegenheitspatentinhaber, den ich kenne... :totlach:

Soo und jetzt leg dich schön wieder hin, ne! :party:

Gruß
Rainer

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BeitragVerfasst: 03.11.2005 09:29 
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Morgääähn, Richie

Richie hat geschrieben:
Jo Theo,
die offene (runde) Kleiderstange wird sich ungefähr 3x(Radius des Rohrs)/ (Wandstärke des Blechs) leichter verdrehen lassen als meine geschlossene.


Nein, die Spannung in der offenen Kleiderstange wird 3*(R/t) höher sein als in der geschlossenen. Die Verdrillung wird um den Faktor 3*(R/t)² höher sein, und damit kannst du sagen, dass dir das Verdrehen um diesen Faktor (3*(R/t)²) leichter fällt.
Die Spannungen sind einem in diesem Fall ja erstmal egal, es interessiert nur die Verformung. Das ist der Unterschied zwischen Festigkeit und Steifigkeit.

Richie hat geschrieben:
Die Frage, die sich mir stellt ist, obs denn relevante Torsion in der Schwinge gibt.


Oh ja, die gibt's! Stell dir einfach das Mopped in Schräglage vor, am besten in einer Kurve mit bösen Bodenwellen.
Torsionssteifigkeit ist heute das A und O bei der Konstruktion von Schwinge und Rahmen. Es ist kein Problem, diese beiden Teile biegesteif zu machen, gefragt ist Torsionssteifigkeit. Z.B. der Gitterrohrrahmen: äußerst biegesteif, aber Torsionsteifigkeit eher mangelhaft. In den 70er Jahren hat die Motorentwicklung einen riesen Sprung gemacht. Da hattest du plötzlich Motoren mit Leistungen zwischen 70-100PS in Fahrwerken, die dafür überhaupt nicht ausgelegt waren. Die sogenannten Gummifahrwerke. Das führt dann zu Pendel und "Eiern".


Richie hat geschrieben:
Die Schubspannungen infolge Querkraft sehen dabei so übel nicht aus. Das wird wohl auch die Hauptbeanspruchung der Schwinge ausmachen.


Nein. Wenn es sich nicht gerade um sehr gedrungene Bauteile handelt, dann ist die durch Biegespannung hervorgerufene Zugspannung die Maßgebende Größe, oder eben Torsion. Zugspannung deshalb, weil die meißten Materialien (auch Alu und Stahl) wesentlich mehr Druck als Zug vertragen.

Du kannst dir ja selbst mal ein Rechenbeispiel erstellen: nimm einen 1m langen Kragträger und lass an dessen Ende eine Kraft von 10.000N angreifen. Bei einem Querschnitt von 50mm x 50mm ergibt das eine Schubkraft in Folge der Querkraft von 4 N/mm².
Die maximale Zugkraft durch Biegung herrscht in der oberen Randfaser an der Einspannung. Sie beträgt 480 N/mm². Das ist um den Faktor 120 mehr als die Schubspannung.

Sobald Biegung im Spiel ist, kannst du Schubspannungen durch Querkraft in der Regel vernachlässigen.


Zitat:
Also wenn bei der Bauteilbeanspruchung Werkstoffkennwerte überschritten werden, weil man mal auf gut Glück die Schwinge anders gebaut hat als alle anderen, fänd ichs schon fahrlässig... oder eher dumm.


Naja, ich glaube schon dass das Ding hält. Die werden das einfach mit "Erfahrungswerten" konstruiert haben, ohne viel Rechnerei oder FE-Analyse. Ich habe halt gemeckert, weil ich meine, dass man sich mit diesem Loch ein Ei ins Nest gesetzt hat. Das sieht zwar gut aus, aber sonderlich viel (konstruktiven oder Leichtbau-)Sinn macht das nicht.

@rainercross
rainercross hat geschrieben:
Aber mal nebenbei, du hast ja sone Ahnung, du bist ja so toll, keiner kann dir das Wasser reichen-außer bestimmten BestAgern natürlich-


Hallo Rainer,
ich wollte hier bestimmt nicht klugscheissen oder mich profilieren. Tut mir leid, wenn das so rübergekommen ist. Mir ist an der Schwinge ein (wie ich glaube) grober Konstruktionsfehler aufgefallen, das wollte ich mitteilen und zwar in einer Form, die jeder versteht (anschauliche Version) und in einer Version in der die echte Begründung steckt (kurze + Theoretische Version).

rainercross hat geschrieben:
Soo und jetzt leg dich schön wieder hin, ne!

Würde ich echt gerne machen ;-)

Ist dir eigentlich schon meine neueste Gemeinheit in Sachen BestAger aufgefallen? Schau mal hier ;-)

Noch kein Kommentar von dir? ist das jetzt deine neue Taktik? Ignorieren?
Zuviel SuperNany gesehen? ;-) (dort wird das doch immer vorgeschlagen)

Nichts für ungut, nur ein paar postpubertäre Anfälle meinerseits ;-)

Gruß
Theo

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BeitragVerfasst: 03.11.2005 11:39 
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Hi Theo,
nicht so empfindlich, aber immer, wenn ich an das Grundstudium Maschinenbau erinnert werde, kommen echt die harten Erinnerungen von gerade noch geschafften Prüfungen..
Anyway...

Wer sich so eine Schwingenkonstruktion)-profilierung ausgedacht hat sollte sich ganz schnell umschulen lassen oder nur noch für die Vitrinenmodellindustrie arbeiten, vielleicht merkt´s da ja keiner. :wink:

Übrigens zu den Comics könnte ich dir Geschichten erzählen, da würdest du dich jetzt eher im praepubertären Alter fühlen, aber ich möchte dich ja nicht schocken. :shock:

Gruß
Rainer

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BeitragVerfasst: 03.11.2005 12:10 
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Theo hat geschrieben:
Nein, die Spannung in der offenen Kleiderstange wird 3*(R/t) höher sein als in der geschlossenen. Die Verdrillung wird um den Faktor 3*(R/t)² höher sein, und damit kannst du sagen, dass dir das Verdrehen um diesen Faktor (3*(R/t)²) leichter fällt.


Ich bin vom Torsionswiderstandsmoment ausgegangen, da ist der Unterschied in diesem Fall genauso wie das Spannungsverhältnis. Das war für mich jetzt anschaulicher, um zu beurteilen, was mir leichter/ schwerer fällt, diesen Widerstand zu überwinden. Bei tatsächlicher (gleicher) Verdrillung stimmt der quadratische Zusammenhang.

Richie hat geschrieben:
Die Frage, die sich mir stellt ist, obs denn relevante Torsion in der Schwinge gibt.


Theo hat geschrieben:
Oh ja, die gibt's! .


Jaawoohl, Torsion!

Richie hat geschrieben:
Die Schubspannungen infolge Querkraft sehen dabei so übel nicht aus. Das wird wohl auch die Hauptbeanspruchung der Schwinge ausmachen.


Theo hat geschrieben:
Bei einem Querschnitt von 50mm x 50mm ergibt das eine Schubkraft in Folge der Querkraft von 4 N/mm².


Wie geschrieben- nicht übel, gell :wink:
Das war wohl eine Formulierungsschwäche meinerseits :censored: . Ich bezog alles auf Torsion infolge der Querkräfte. Du hast ein Vergleichsbeispiel zwischen Normal- und Schubspannungen aufgeführt. Schon klar, dass die Normalspannungen bei dieser Biegung wesentlich höher sind. Ich dacht nur, wenn die Schwinge für diese Beanspruchung nicht stabil genug ist, sollten die wohl besser Dreiräder bauen. :wink:

Theo hat geschrieben:
Das sieht zwar gut aus, aber sonderlich viel (konstruktiven oder Leichtbau-)Sinn macht das nicht.


Die wollten nur vertuschen, dass die Schwinge eigentlich von der WR ist, deshalb haben sie da ein Stück rausgemacht :wink:

Was mir grad eingefallen ist: Die Schwinge der VOR sieht so ähnlich aus, nur ist das Profil über die ganze Länge so und sie haben noch ein paar "Querrippen" drin. Gefällt mir besser (optisch, über Sinn oder Unsinn will ich jetzt nicht mehr nachdenken-vielleicht lern ichs ja mal in Maschinenelemente).
Hab kein Bild zur Hand, außerdem bin ich Bildereinstelldepp.


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BeitragVerfasst: 03.11.2005 15:57 
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rainercross hat geschrieben:
Hi Theo,
nicht so empfindlich


naja, du kennst mich doch: ich bin nunmal zurückhaltend, schüchtern und sehr sehr empfindlich ;-)

rainercross hat geschrieben:
aber immer, wenn ich an das Grundstudium Maschinenbau erinnert werde, kommen echt die harten Erinnerungen von gerade noch geschafften Prüfungen..

Techn. Mechanik hat mir am meisten Spaß gemacht. Entsprechend gut waren die Noten und ich wollte sogar schon Diplom Mechaniker werden. 1/3 des Studiengangs war aber Mathe. Zusammen mit Mathematikern. Also Mathe als Selbstzweck. Also nichts für mich ;-) uns so bin ich dann auch schnell wieder zurückgerudert ... ;-)
Meine Problemfächer waren Regelungstechnik und ganz besonders: Elektrotechnik. Das ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln ;-)

rainercross hat geschrieben:
Übrigens zu den Comics könnte ich dir Geschichten erzählen, da würdest du dich jetzt eher im praepubertären Alter fühlen, aber ich möchte dich ja nicht schocken. :shock:


:shock: Na das dann doch lieber nicht! ;-)
Lass uns das vergessen und zurückkehren zu den wirklich wichtigen Dingen des Lebens: alles rund um die DRZ ;-)


Richie hat geschrieben:
Das war wohl eine Formulierungsschwäche meinerseits

Oder ein Verständnisproblem meinerseits ;-)
Deswegen sind ja solche schriftlichen Diskussionen so schwierig. Es lebe die Videokonferenz ;-)

Gruß
Theo

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BeitragVerfasst: 03.11.2005 19:32 
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Tja, Kommunikation ist das , was ankommt. :wink:

Q.e.d.

Vergisst man halt immer wieder..

@Theo:

Meine Hassfächer waren Schwingungsmechanik und Maschinendynamik in Verbindung mit der zugehörigen höheren Mathe...

Die Fächer , die von ursprünglich 127 Erstsemestern am Ende 26 Diplomanden übrig gelassen haben, waren Maschinenelemente, Strömungsmechanik, Werkstoffkunde und Thermodynamik.
Bei Prüfungswiederholungen stellten wir dann von Jahr zu Jahr große Unterschiede fest, wg der Assis, die dann strategisch genutzt wurden, um im richtigen Anlauf zu gewinnen. :wink: :wink:


So zurück zur DRZ, am WE geht´s wieder in die Pampa.
Jetzt zur Maulwurfszeit ( im Dunkeln zur und von der Arbeit) läuft ja in der Woche nix...

Gruß
Rainer

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BeitragVerfasst: 04.11.2005 10:47 
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Hallo Matthias,

das ist doch nur theoretisches Geblubber, deswegen fahr ich nicht besser Mopped ;-)

Manchmal ist es nur schön zu sehen, dass all die qualvollen Stunden nicht ganz umsonst waren ;-)


Gruß
Theo

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