"Zollkosten" bei Importen aus USAZu diesem Thema geistern so viele
Halbwahrheiten und auch schlicht
falsche Aussagen durchs Forum, dass ich mich gezwungen sehe das mal richtig zu stellen.
Eigentlich wollte ich mich zu dem Thema nicht mehr äußern, nachdem ich bei der Tanksammelbestellung 1000undeine Anfragen erhalten habe (hauptsächlich von Nichtforenmitgliedern) ob ich nicht dies oder das oder eine ganze DRZ, einen Porsche ein halbes Schwein und zwei Kästen Bier importieren könnte!
- Das mache ich nicht, also lasst mich mit sowas gefälligst in Ruhe!

So jetzt aber zum Thema:
Was fällt beim Import an zusätzlichen Kosten an?Dazu ein kleines Beispiel:
Kaufpreis in USA: $120
Versandkosten: $24
Wechselkurs: 1 Euro = $1,20
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Zollsteuer:
Auf Auto- und Motorradteile wird
3,7% Zollsteuer erhoben. Ganz wichtig: diese 3,7 % werden auf den
Zollwert (= Kaufpreis
plus Versandkosten) erhoben! Bei uns ist der Zollwert
$120 + $24 = $144 = 120 Euro
3,7% davon macht also 4,44 Euro Zollsteuer. Damit kostet der Spaß schon 124,44 Euro.
Das tat noch nicht weh, aber jetzt tut's weh, jetzt kommt nämlich die
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EinfuhrumsatzsteuerDas sind 19% die auf den Zollwert
plus Zollsteuer, also
124,44 Euro * 19% = 23,64 Euro
damit kostet der Spaß schon 148,08 Euro
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Zollhandlinggebührfällt nicht zwingend an. Bei Versand mit z.B. UPS ist diese Gebühr im Preis schon beinhaltet. Wird mit der normalen Post versendet, müßt ihr die Verzollung selbst übernehmen, die Gebühr fällt also auch nicht an.
-->Vorher erkundigt euch einfach vorher.
Achtung: USPS ist nicht UPS, sondern einfach nur die Amipost (
United
States
Postal
Service)
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Transaktionskosten:Am billigsten ist es natürlich das Geld in einem Briefumschlag zu verschicken

Bezahlen mit Visacard im Ausland kostet kostet 1% des Preises. Bei hohen Beträgen wird der Händler eine Bezahlung mit Visa in der Regel nicht aktzeptieren!
Eine Banküberweisung kostet je nachdem welche Banken hier und in den USA beteiligt zwischen 12 und 35 Euro. Das ist auch abhängig vom Betrag. Für die Tanksammelbestellung habe ich knapp 30 Euro bezahlt.
Was sollte man sonst noch beachten?Bei
Selbstverzollung (Regelfall) wird euch die Ware nicht ausgehändigt, sondern an das nächste Zollamt übergeben.
--> erkundigt euch vorher wo das nächste Zollamt ist.
Die Selbstverzollung ist "relativ" einfach, in der Regel ist lediglich die Zoll- und die Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen. In unserem Beispiel 24,35 Euro.
--> Auf dem Zollamt kann man lediglich in Bar bezahlen, also genug Geld mitnehmen (bei einer Sammelbestellung)
Ihr könnt natürlich auch Postverzollung beantragen, dann kriegt ihr die Ware direkt nach Hause geliefert, die Zoll- und Einfuhrumsatzsteuer erhebt die Post dann direkt bei euch an der Haustüre. Diese Postverzollung ist natürlich nicht umsonst.
Unterschätzt auch die
Versandkosten nicht, seit dem 11. September sind die fast 1,5mal so hoch wie früher.
nochmal wichtig: -
"Kleine Rechnung"natürlich kann man den Händler in USA bitten, den Rechnungsbetrag niedriger auszuweisen, um Zoll- und Einfuhrumsatzsteuer zu sparen. Darauf wird der sich in der Regel aber nicht einlassen, weil er damit Steuerbetrug begeht!
Manchmal kann man ihn allerdings trotzdem weich klopfen. Man hat natürlich um so mehr "Verhandlunsmacht" um so teurer man einkauft

Geht die Ware unterwegs allerdings verloren oder wird beschädigt, dann bezahlt die Versicherung natürlich auch nur den deklarierten Wert.
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"anders/falsch deklarieren"Die Tanks kamen in 3 Wellen, insgesammt waren das glaube ich 9 Kartons. Die waren alle vom Zoll geöffnet worden!
Sooo ... ich hoffe, das hilft euch weiter bei der Schnäppchensuche

Gruß
Theo
Nachtrag:
So wie ich euch kenne kommt ihr jetzt alle wieder mit "Also ... bei mir war das vor Ano Dazumal aber so ..."

Ok, Ausnahmen bestätigen die Regel, eine Sammelbestellung kann man z.B. nun mal schlecht als Geschenk deklarieren
