DRZ - Forum

Hallo zusammen,

bevor ich mit meinem ersten Post hier komme, erstmal Danke für die Aufnahme im Forum!
Ich bin Fabian, 30 Jahre, wohne und studiere in München und habe kürzlich eine DRZ 400 SM aus dem Jahr 2006 inklusive kleinem Fehler übernommen. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.


Die Suzuki läuft leider nicht so, wie sie soll. Wenn man den Anlasser betätigt „versucht“ sie anzuspringen und „läuft etwas mit dem Anlasser mit“, sobald man diesen aber los lässt geht sie wieder aus.

Daraufhin habe ich den Zündfunken kontrolliert, welcher meiner Meinung nach sehr schwach ist und Zündaussetzer aufweist. Um sicherzugehen, dass meine Prognose richtig ist, habe ich ihn gefilmt.

Bei Tag:
https://www.youtube.com/watch?v=OI98XQrD2sM

Bei Nacht:
https://www.youtube.com/watch?v=gLliidwbkoQ

So wie ich es sehe, stimmt mit der Zündung etwas nicht, daher habe ich bereits folgende Teile ausgetauscht:

Zündkerze
Zündspule inkl. Kabel und Stecker
CDI
Spannungsregler/Gleichrichter
Batterie

Den Lichtmaschinen-Stator habe ich noch nicht getauscht, nur gemessen.

Gemessen im eingebauten Zustand habe ich erstmal jedes der drei vom Stator kommenden Kabel mit der Masse auf Durchgang geprüft. Keines hat Durchgang.
Dann immer zwei der drei Kabel miteinander gemessen. Diese haben jeweils einen Widerstand von 0,7 Ohm.
Da das Motorrad nicht anspringt, kann ich die Wechselspannung der LiMa nicht im Leerlauf messen.
Daher habe ich wieder zwei der drei Kabel miteinander auf Wechselspannung gemessen, während ich den E-Starter gedrückt gehalten habe. Anfangs kamen kurz 12,xx Volt an, die dann zwischen 5V und 7V pendelten.
Ob das normal ist und ob ich mit dieser Messung überhaupt etwas anfangen kann weiß ich allerdings nicht.


Die Kabel sehen zumindest optisch sehr gut aus, aber man weiß ja nie, ein Kabelbruch könnte dennoch irgendwo sein oder die Isolierung defekt.


Habt ihr Tipps für mich, wie bei der Fehlersuche weiter vor gehen könnte?


Irgendwelche Relais? Neuer Stator versuchen? Welche Teile könnte noch tauschen?


Ich drücke mich auch ehrlich gesagt etwas davor, die Kabel zu prüfen, da ich nicht so recht weiß wie ich da ran gehen soll und welche Kabel ich prüfen soll. Vielleicht kann mir dazu ja jemand einen Tipp geben.


Viele Grüße
Fabian

Die Energie des Funken kann indirekt über die Länge der Funkenstrecke gemessen werden. Der Funken muß 1cm überbrücken können und zwar regelmäßig also bei jeder Umdrehung der Kurbelwelle.

Ich vermute eher ein Problem bei der Gemischaufbereitung.

Könnte ich dann prüfen, indem ich den Zündkerzenstecker abschraube und das Kabel 1cm vom Motorblock halte, oder?

Was ist mit den "Zündaussetzern", die man besonders gut hier sieht? https://www.youtube.com/watch?v=gLliidwbkoQ
Ist das normal?

Ja das kanst du ohne Kerzenstecker prüfen.
Gruss Guido

Der Zündfunke springt bis 1,5 cm über, wow der Hinweis hat schonmal viel geholfen.

Werde vielleicht nochmal den Vergaser ausbauen...

Der Funke sollte natürlich nicht aussetzen, allerdings braucht die CDI-Box eine mindest Drehzahl des Motors damit die Pickup Spule am Generator auch eine ausreichende Spannung liefern kann. Mit steigender Motordrehzahl steigt die Spannung am Pickup bis zu 100V an. Du könntest zum Testen auch noch eine Autobatterie mit anschließen, dann bricht die Spannung an der Batterie nicht so stark ein und der Starter dreht schneller.
Wenn der Motor läuft und ein Zündstroboskop angeschossen ist muß die Blitzlampe gleichmäßig Blitzen.

Zitat aus einem alten thread....

Dann passt bei mir alles!

Konnte heute einen Teilerfolg verbuchen.

Habe den Vergaser ausgebaut und gereinigt. Sie läuft schon besser. Im Standgas läuft sie von allein, man merkt allerdings diesen Zündaussetzer, der auch auf den Videos zu sehen ist. Wenn man etwas Gas gibt läuft sie rund.

Dann eine Testfahrt gemacht. Im unteren Drehzahlbereich bis etwa Halbgas läuft sie jetzt gut. Im oberen Drehzahlbereich fängt sie dann dumpf an zu "röhren" und die Leistung bricht ein. An der Stelle bin ich mit meinem Latein am Ende... Jemand eine Idee, woran das noch liegen könnte?

Zur Überprüfung der Zündung:
Pickup coil, zwischen Blauen und Grünen Kabel 390-600 Ohm
Signal coil, zwischen Schwarzen und Weißen Kabel 0,05-0,2 Ohm
Vor der Messung den Innenwiderstand des Multimeters messen und diesen dann von den Messergebnissen abziehen.

Den Vergaser am besten noch ein zweites mal reinigen. Gehäuse und Einzelteile z.B. mit Drosselklappenreiniger besprühen oder in einem scharfen Reiniger einlegen und nach dem Einwirken mit Druckluft ausblasen. Die Düsen gegebenenfalls mit Plastikborsten durchstochern.

Gibt es am Motor und dessen Peripherie Teile die nicht original sind?

Es sind nur original Teile verbaut.

Pickup coil, zwischen Blauen und Grünen Kabel 533 Ohm
Signal coil, zwischen Schwarzen und Weißen Kabel 0,5 Ohm

Habe allerdings den Innenwiderstand nicht gemessen, weiß nicht wie
Macht mein digitales Mulitmeter das nicht automatisch? Es schaltet auch automatisch von Ohm, Kiloohm, Megaohm, ect. hin und her...

Die Wechselspannung die an den gelben Kabeln von der Lichtmaschine zum Gleichrichter gehen liegen bei Standgas bei ca. 33-40 Volt, das schwankt immer etwas.

Die Messung von nicht sinusförmigen Wechselspannungen ist mit einem "normalen" Multimeter nicht genau, dazu benötigt man ein True RMS-Multimeter.


VG
Knacker