Hi Frido,
wenn in meiner Werkstatt irgendjemand auf eine an einer Schraube angesetzte Knarre mit einem Hammer eindreschen würde - was niemals passieren wird - fliegt der SOFORT raus und ersetzt die Knarre gegen eine neue! Die beschädigte Knarre kann er dann gerne als Geschenk behalten - wenn er sie aus seinem Arsch jemals wieder raus bekommt.
Zumindest weiß er dann immer, wo sie ist, kann bei solchen Wirrköpfen nicht schaden, da sie das Teil in ihren Chaosbuden eh jeden Tag stundenlang suchen.
Muarharhar.
Der Griff der Knarre hält das mit ein paar Macken wahrscheinlich noch aus, der Schaden wird an der Verzahnung der Ratsche entstehen - besonders, wenn man edle Feinzahnratschen verwendet - aber so feine Sachen kennen die meisten Werkstatt-Prolos mit dem Hammer in der Hand eh nicht.
Und zur Ansage an Ollis Werkstatt. Er hat in einem Post weiter oben geschrieben, dass die Werkstatt unsicher war, ob das Polrad ausgebaut werden kann, solange die 6 Schrauben noch drin sind. Die Werkstatt hatte sich dann darauf festgelegt, zuerst die 6 Schrauben auszubauen, dann erst das Polrad abzuziehen.
Daher meine Empfehlung, den Jungs zu sagen, dass es besser ist, die Schrauben drin zu lassen - weil es richtig ist.
Da sieht man mal wieder, was für "Fachleute" in solchen Klitschen arbeiten.
Ein Beispiel aus eigener bitterer Erfahrung, danach verstehst du, warum ich so empfindlich reagiere, wenn Werkstätten sich "Meisterbetrieb" nennen dürfen, aber nichts hinkriegen:
Ich musste die Radlager des Vorderrads an meiner Moto Morini Bj. 1976 wechseln. Neuteile für diese seltenen Oldtimer sind praktisch nicht verfügbar (Normteile wie Kugellager natürlich schon). Ich habe es mit einem teuren Innenauszieher von Hazet und Anwärmen der Nabe mit dem Heißluftfön versucht, der Abzieher war allerdings nicht passgenau für den Lagersitz. Also habe ich beschlossen, zu einer Motorrad-Meisterwerkstatt zu fahren - in der leichtsinningen Hoffnung, die hätten das passende Werkzeug.
Der Fredel dort nimmt mein Vorderrad, wirft es auf den Betonboden (immerhin hat er dann noch ein Stück Karton untergelegt, weil ich schon etwas schräg geschaut habe), holt einen dicken Hammer und eine ausgelutschte Stange (krumm, zerdengelt) und fängt munter an, von der Innenseite auf das Lager zu dreschen. Da habe ich die ersten Schweißperlen auf der Stirn gehabt, habe aber noch nichts gesagt. Als er dann selber anfing zu schwitzen - aber nicht aufgehört hat, sondern im Gegenteil noch hektischer wie ein Narr auf das Lager (das schon deutlich schräg im Passsitz der Aluguss-Nabe stand) eingedroschen hat, habe ich ihn gebeten, mit der Scheiße aufzuhören.
Ergebnis: Lagersitz zerstört (durch das schräg stehende Lager mit jedem Hammerschlag eine Kerbe eingedrückt. Zusätzlich ca. 1/4 des Rands des Lagersitzes aus der Alunabe ausgebrochen! Meisterbetrieb halt.
Folge: Ein seltenes Vorderrad eines Oldtimers SCHROTT !!!
Ich nehme mir in solchen Buden kein Blatt mehr vor den Mund, wenn ich sehe oder ahnen kann, dass die Idioten nur Mist machen und ich hinterher auf dem Schaden sitzen bleibe.
Der Typ sagte dann zur Krönung noch: "Na ja, war wahrscheinlich schon ein Vorschaden drin - aber du musst nichts bezahlen für meine Arbeit, das schenke ich dir ausnahmsweise mal."
Also: Wenn man merkt, dass da jemand Mist machen wird, weil er es nicht besser weiß oder kann - Teil mitnehmen und freundlich verabschieden - und zum Dank natürlich die Werkstatt jederzeit weiterempfehlen - am besten an Leute, die man nicht leiden kann! ; )
VG
Peter