Da die meisten Wartungshandbücher für den Sportfahrer gedacht sind (wer schraubt sonst schon so viel rum), muss eben auch das etwas extremere Gebiet abgedeckt werden.
Die Vorschläge zum Austausch können denn wirklich auch nur solche sein, denn ein Mopped welches wochenlang unter der brennenden Sonne Südafrikas oder selbst Califoniens und dauernd durch Tiefsandpassagen geprügelt wird, leidet nun mal einiges mehr als ein Fahrzeug mit dem man gerade am Wochenende mal bisschen auf Aspahlt rumfährt und dann wieder für Wochen in die Garage stellt.
Was man allerdings beachten sollte: Klar leiden auch Brems- (und andere) Leitungen. Optisch sieht man allerdings recht schnell, wenn die Schläuche spröde werden - hier lohnt sich der Austausch gegen Stahlflex. Wichtiger als auf Gutdünken mal zu wechslen ist allerdings die Bremsflüssigkeit zu tauschen. Das Zeug zieht Wasser (auch - und vor allem, wenn es rumsteht) was zu heftigen Bremsschwierigkeiten führen kann.
Zu den Benzinleitungen kann man nur sagen: je schneller man die auf hochwertige, Kevlarverstärkte wechselt (wenn möglich mit Schlauch-Schnelltrenner), desto weniger ärgert man sich damit rum. Wer öfters den Tank abnehmen muss/will (oder zwischendurch auf kleinere/grössere Tanks wechselt), wird schnell merken, dass die billigen Originalschläuche kaum für mehr als 1x abziehen taugen. Für Alltagsfahrer welche im Standard-Trimm rumfahren kein Thema - einfach warten, bis das Zeug fühlbar spröde wird.
Gleiches gilt bei Rad- und Lenkkopflager: in der Regel halten die Dinger recht lange - und wer die Kiste wenigstens ab und zu zum Service gibt (ich kenn nur wenige Alltagsfahrer welche die Ventile selber machen), kann sicher sein, dass der Mech sich drum kümmert. Im schlimmsten Fall ist es der Tüv-er der mal motzt. Auch bei der Kettenspannung merkt man schnell, wenn es im argen ist - zumal bei Enduros mit langen Federwegen weniger Spannung sowieso für ein längeres Getriebe-Ausgangslager sorgt (ist ne teure Geschichte - wird von Leuten welche von Strassenmoppeds mit Minimalfederweg umsteigen oft falsch gemacht).
Die anderen Sachen (wie Zündkerze, Zündkabel usw) kann man getrost erst wechseln, wenn die Karre zu zicken anfängt - und das ist doch eher selten der Fall.
Winterfahrer sollten aber trotz allem nicht vergessen, dass das Salz extrem agressiv ist und (falls es tatsächlich wieder mal richtig Winter wird) ein gefrorener Kühler doch mal platzen kann. Teure und unnötige Geschichte, welche man mit bisschen Frostschutz günstig ausschliessen kann. Im übrigen: die Leichtmetallkühler sollten immer mit Kühlflüssigkeit gefüllt sein - entmineralisiertes Wasser kann die Struktur mit der Zeit schädigen (hab ich mir von einem Spezialisten jedenfalls sagen lassen). Ich füll immer das Selbe nach (im Hobymarkt gekauft), falls es mal nötig wird - und hatte noch nie Probleme. Und das will schon mal was heissen, wenn man KTM fährt
Marc
auch bei meiner WR wurde die Kühflüssigkeit (trotz Rallye-Einsatz) nie getauscht - hier war nur mehr auffüllen nötig, weil kein Ausgleichsbehälter vorhanden war und die Kiste im harten Geländeeinsatz schon mal bisschen kochte und Flüssigkeit verlor.