@Daus
Fahre selber ja auch einen Supersportler (Honda SP) und kenne einige Leute welche noch viel heissere Maschinen fahren. Würde Dir dringend empfehlen so ein Teil AUF LÄNGERER STRECKE mal Probe zu fahren. Die Position mit den auf den Handgelenken lastenden Gewichten, die gebückte Haltung (ausser die paar Meter vor dem Vorderrad sieht man nichts) und die hoch gelegenen Fussrasten sind zwar für sehr sportliche Fahrweise geeignet - aber nicht für lange Touren (und schon gar nicht wenn die Kurven eng und unübersichtlich, der Asphalt aber rutschig bzw. löchrig ist).
Selber will ich meine Honda verkaufen, gerade aus dem Grund. Habe einfach keine Zeit mehr um die tausenden von Kilometern zu den Rennstrecken zu fahren - und auch keine Lust auf Nervenkitzel wenn man weiss wie viel kaputt geht wenn man mal abfliegt.... und was das denn alles kosten würde. Und wie beim Offroaden ist es einfach so, dass man ab einem gewissen Niveau nicht nur einfach mal umkippt, sondern sich ziemlich unsanft in die Gegend schmeisst (auch bei Supermoto auf Cartstrecken). Hier rächen sich die teuren Leichtbauteile der Sportmotorräder (z.B. Stummellenker, das Paar 350 Euro - oder die super dünnen Magnesium-Deckel der Lichtmaschine) welche beim kleinsten Feindkontakt gleich in Brüche gehen.
Diese Kisten machen im VORGEGEBENEN Einsatzbereich extrem viel Spass (z.B. eine CBR 600RR auf der Rennstrecke), sind aber im Alltagsbetrieb genau so wenig geeignet wie extreme Supermoto-Umbauten. Hier hat man mit der DRZ immerhin eine einfach gehaltene Kiste mit bezahlbaren Ersatzteilen und vernünftigen Serviceintervallen welche man durchaus auch auf kurvigen Landstrassen einsetzten kann. Ob es dem Fahrer dann Spass macht auf der schmalen Sitzbank lange Strecken auf Bundesstrassen zu fahren muss wieder jeder für sich entscheiden - genau wie ob er sich mit einer Rennstrecken-Semmel an die Geschwindigkeitslimiten halten will (hier vielleicht nicht vergessen, dass Deutschland weltweit das einzige Land ist welches auf den Autobahnen teilweise keine Limiten hat - und die Bussgeldktaloge in Europa überall immer heftiger ausfallen). Denn mit knapp 100 Km/h im 3. Gang (von 6) durch die Gegend zu fahren ist eben auch nicht jedermanns Sache
(bei uns in der Schweiz erledigt sich das Thema mit der 80 Km/h Limite auf Landstrasse und den horrenden Bussgeldern dann auch von selber).
So muss man halt wirklich erst mal festlegen wo und wie man fahren will/kann (kleiner Blick auf die Statistik der Unfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit kann auch helfen) und sich dann die geeigente Motorradgruppe suchen. Die allseits bekannten Prahlereien von Fahrern welche sich über jegliche Limiten hinwegsetzen erledigen sich mit der Zeit von selber - die einen kann man auf dem Friedhof besuchen und die anderen fahren irgendwann mal BMW (wobei das bei der neuen RS-Sportbaureihe auch nicht mehr für vernünftiges Fahren stehen wird).
So erklärt sich auch, dass die GS und die CBR-F jahrelang die Verkaufstatistiken der Hubraumkategorien anführten. Beides Brot- und Butter Fahrzeuge welche zwar nichts wirklich gut können, aber ausgereift sind. Die kann man sportlich fahren wenn man es mal darf (sogar auf Rennstrecke) und problemlos mit Soizia und Gepäck in den Ferien einsetzen - auch wenn es tausende von Kilometern sind.
Marc
der auch nicht weiss was er sich als nächstes kaufen würde - vermutlich eine Africa-Twin (zum gemütlichen Touren) oder eine TT600 - weil ich einfach 1-Zylinder mag
(kleinere Hubräume sind nicht geeignet um mit unserem Club, fast alles Moto-Guzzi Fahrer oder Treiber von grossen Nacked Bikes wie der Fazer, die bis zu 600 Kilometer langen Tagesausflüge in den Alpen zu machen - da fahre ich auch mit der Sportmaschine nicht mehr mit
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