DRZ - Forum

Rainer,Du kannst wirklich alles tragen..........

Eben nix für Mädels

Stimmt, da hast du recht.

Aber ich seh' echt nicht mehr ein, den namhaften Herstellern mehr als 200 Euro für was haltbares, robustes aus der Oberliga zu zahlen, das letztlich doch in China oder im Ostblock gefertigt wurde. Und das auf Kosten europäischer Arbeitsplätze, um den Reingewinn fett einzustreichen und weiter munter Arbeitsplätze zu streichen.

Schau bloß mal in die Nachrichten, gerade ist BMW mit 8.500 Stellen am Abbau, die ersten, die rausfliegen, sind 5.000 Zeitarbeiter, die ja "flexibel einsetzbar" sind, wie die Wirtschaft es erfordert, wie Herr Clement so schön betont.

Der Motor der aktuellen G 450 X wird in Taiwan gebaut, auf dem Bike steht dann "made in Germany". Dieser Umgang mit menschlichem Kapital und Ressourcen macht mich krank. Und das Volk kauft, weil ja BMW auf dem Tank stehen muß...*knurr*

Und ich seh nicht mehr ein, vieles 2x zu kaufen.
Nur weil man immer wieder vermeintlichen Schnäppchen auf den Leim geht

Wo das Zeug produziert wird, ist mir ehrlich gesagt schnuppe (wenn die Qualität stimmt).
Die Weltverbesserung überlasse ich anderen

Ist das dein Ernst? Schade, daß sich die Verbraucher ihrer Marktmacht nicht bewußt zu sein scheinen.

Mir geht's nicht um Weltverbesserung, aber irgendwann gibt's nicht mehr den kleinen MX-Dealer um die Ecke, weil der die Waffen im Konkurrenzkampf strecken mußte, siehe Götz. Ich habe viel im Einzelhandel gearbeitet und echt keinen Bock mehr, den Leuten zu erklären, daß man "billig" und "Schnäppchen" in 99% der Fälle zwei- oder mehrmals kauft.

Was ich aber nun gar nicht einsehe ist, bei den großen Konzernen zu kaufen, die ihren Arbeitnehmern Löhne zahlen, von denen man kaum existieren kann, ihre Produkte aber preislich derart platzieren, daß man glauben könnte, wir hätten noch die Einkommensverhältnisse von vor 10 Jahren und lebten alle wie die Fürsten.

Und wenn ich an die beiden Rollerfahreinnen denke, die sich gestern im Supermarkt (!!) bei mir um die Ecke einen Integralhelm für 79,95 € andrehen ließen, ohne auch nur einen einzigen Gedanken daran zu verschwenden, ob das Ding sowas wie ECE-Prüfung oder aktiven Schutz hat, wird mir schlecht. Aber so sind die Zeiten wohl...

Ja.



OK, dann sag mir mal, wie du das bei:

- Autos
- Haushaltsgeräten
- IT-Komponenten
- etc
- etc
- etc

machen willst.
Ich finde diese ganzen Aktionen wie "ich tanke nicht mehr bei Shell" und "ich kaufe nichts mehr von Müller" einfach lächerlich.
Könnte man bis ins Unendliche fortführen und am Ende wacht man dann in einer entlegenen Höhle auf und baut sein eigenes Gemüse an



1. Ist bzw. war Götz kein kleiner "Händler um die Ecke"
und
2. War Götz imho einer der Ersten, die einen Katalog voll billigem Schrott an den Mann gebracht haben.

Lokalen Handel unterstützen ist schön und gut.
Mache ich auch, jedoch nicht zu jedem Preis.

Nun, lies dir mal dir Firmenhistorien von Detlef Louis, Josef Zupin und Götz durch - die haben nicht mal eben so einen Versandhandel aus der Erde gestampft, sondern in irgendwelchen Hinterhöfen als Schrauber angefangen.
Genau wie mein Händler hier im Nordwesten.

Aber die Realität sieht mittlerweile so aus, das ein hier ansässiger Motorradhändler schon gar kein Festpersonal mehr beschäftigt, sondern lieber mit Umschülern und Praktikanten arbeitet - die sind billig oder kostenlos, und was man da an Personalkosten spart, wandert direkt in die eigene Tasche. Und Umschüler und Praktikanten gibt's wie Sand am Meer, die bleiben zwei Jahre, werden ausgenommen, beziehen für Vollzeitarbeit Hartz IV und sind nach Ausbildung arbeitslos, weil der Händler sich lieber drei neue Praktikanten sucht als auch nur einen einzustellen. Blöd nur, das unser ganzes System auf Sozialabgaben und Sozialversicherungsbeiträgen aufgebaut ist und da nichts eingezahlt wird von Arbeitslosen und Umschülern bricht das irgendwann in absehbarer Zeit ganz zusammen.

Und Papi Staat finanziert über's Arbeitsamt diese Scheiße, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, was er da macht, ob man Tausende arbeitsloser Mopedschrauber braucht und es nicht sinnvoller wäre, die Leute gleich in Vorruhestand zu schicken. Und das sind nur die Mechaniker. Genauso sieht's im Einzelhandel, im Großhandel, in Gastronomie und Dienstleistung aus. Mir wurde gerade ein Job angeboten, da hat's mich im Vorstellungsgespräch fast umgehauen: 200 Stunden Arbeit im Monat, Feiertagsarbeit, Nachtarbeit, Sonntagsarbeit. Gehalt: 791 € brutto. Dazu erstmal vier Wochen Praktikum auf eigene Kosten, ohne Bezahlung. Und es wird noch erwartet, daß man über solchen Dreck jubelt und sich vor den Karren spannen läßt.

Nee nee, ich weiß nicht, wo diese Republik hinwandert. Aber wenn ich die Augen etwas aufhalte und mich umschaue, sieht's verdamt nach Abgrund aus.

Wir können jetzt noch hundert weitere Postings zu dem Thema schreiben, aber eigentlich wollte ich nur darauf hinweisen, daß es bei Büse einen (meiner subjektiven Meinung nach) guten, günstigen Helm gibt; für die Leute, die nicht mehr bereit oder in der Lage sind, für "Markenhelme" made in Taiwan ein kleines Vermögen auszugeben. Ich bin ehrlich genug um zuzugeben, daß ich auch lieber einen NZI-Helm hätte, nur kostet der fast das dreifache vom Büse-Helm, ist aber spätestens in vier, fünf Jahren genauso verschlissen und zu ersetzen. Und der Typ in Korea, der den produziert hat, kann von seinem Hungerlohn nicht mal seine Familie ernähren...

@Johnston: bisher gut gesprochen und nahezu 100% ACK von meiner Seite.
Wobei ich mich frage, ob das in diesem Forum, wo Felgenrandaufkleber und der 30ste Heckumbau zu den Top-Themen gehören, nicht Perlen vor die Säue ist ....
( ... na, kommt jetzt der Aufschrei der Empörung ?)

Aber zurück zu Deinem Thema:
Ich denke der Spagat zwischen Boykott einer realitätsfernen Preispolitik von Markenherstellern einerseits
und einzelhandelsschädlicher "Geiz ist geil" Mentalität ist extrem schwer.
Die meisten Käufer sind nicht bereit/in der Lage, sich vor dem Kauf von Wasauchimmer darüber kritische Gedanken zu machen.

Und jetzt mal ganz "Back to the roots" - das Thema Helmkauf:
Zum Thema Helmkauf gibt es einige ganz einfache Fragen, die zu beantworten sind:
- lege ich Wert auf optimalen Schutz ?
- ja ? Dann muß der Helm den aktuellen Sicherheitsnormen genügen, was leicht zu überprüfen ist
- passt der Helm ? Ein guter Helm muss "satt schmatzend" auf die Murmel gehen, darf dabei aber nicht drücken. (führt nach längerer Fahrzeit meist zu fiesen Kopfschmerzen)
Wem das zu eng vorkommt, der möge daran denken, daß das Polster später noch ausleiert und etwas Platz von allein kommt.
Daß der Helm passt, ist nicht von der Preisklasse, sondern von der Form und Gestaltung des Innenpolsters abhängig.
Dort unterscheiden sich alle Hersteller etwas.
So kann es denn auch sein, daß der billigste Helm am Besten sitzt ...
... oder aber der Teuerste der einzig Wahre ist.
Das kommt darauf an, wie die eigene Murmel geformt ist.
- aus diesen Gründen verbietet es sich schon fast, einen Helm per Versand zu kaufen,
ohne Ihn vorher probieren zu können.
Es fehlt der Vergleich, ob andere Helme vielleicht noch besser sitzen, als der, den man sich nach Hause schicken lassen hat.

Wegen des Sicherheitsgedankens könnte ich einem teureren Helm eines Markenherstellers den Vorzug geben, der (vielleicht ??) o.g Normen übererfüllt.
Bei genauerer Überlegung:
- was hilft es mir, wenn der Helm eine Schlagenergie "X" abhalten kann, wenn bei den dann auftretenden Kräften im Gehirnkasten eh nur Gemüsesuppe übrigbleibt ?
- diese optimale Schutzwirkung wird mir erst dann zuteil, wenn der Helm, wie oben beschrieben, auch richtig sitzt.
Sonst kann evtl. der "nicht so robuste" Helm mit besserem Sitz sogar noch größere Schutzwirkung bringen !

@Mattis: warum muß der Helm denn unbedingt so leicht sein ?
Ich hab' immer den gekauft, der passt und einen Sch.... auf das Gewicht gegeben.
Selbst ich als Sesselfurzer habe bei längeren Touren kein Problem mit normalgewichtigen Helmen (aktuell: Berik "Crossmaster" mit 1450g)
Bei der ersten Ausfahrt des Jahres zieht's vielleicht 'n bißchen im Nacken.
Das fällt dann aber wegen des restlichen Muskelkaters in Armen und Rücken fast nicht auf ...
Grade im Endurobereich ist's zumindest für mich eh' schnuppe, da der Helm dank Protektoren-Halskrause z.T. von den Schultern mitgestützt wird.

Ansonsten meine ganz ketzerische Ansage:
ein gewisses Maß an körperlicher Fitness sollte zum Motorrad-/Endurofahren vorhanden sein, sonst wird man damit eh nicht glücklich ....

Gruß

MM