Hallo Frido,
Frido hat geschrieben:
also wird sich der Preis der DRZ oder XR zukünftig in welche Richtung orientieren?
Die Antwort ist doch nur Kaffeesatzleserei, wer kann ernsthaft beurteilen wie sich die Nachfrage entwickeln wird?
Na ja, so schwer ist das doch nicht. Im Moment entwickelt sich der Preis nach oben. Wir haben eine Retro-Welle, die Yammi SR kommt wieder, Ducati bietet Scrambler an, viele Hersteller schielen auf diesen Trend. Für die breite Masse sind also alte (ältere / "klassische") Motorräder wieder interessant, weil man sich mit ihnen wieder sehen lassen kann - und weil sie halt noch andere Qualitäten haben.
So lange die Industrie keine leichte Enduro oder SuMo vergleichbar mit der DRZ zu einem überschaubaren Preis anbietet, werden eben ältere DRZ nachgefragt. Und damit geht der Preis - im Moment - hoch.
Frido hat geschrieben:
Auch eine Zette mit nachweislich wenig km ist um die 10 Jahre alt und m.E. unter Berücksichtigung des Neupreises keine 4.000 € wert, das ist natùrlich Ansichtssache und der Zusammenhang von Angebot und Nachfrage ist mir durchaus bekannt.
Richtig, der aktuell geforderte Kaufpreis entspricht nicht direkt einem realen Gegenwert, zumindest, wenn man "real" mit anderen japanischen Motorrädern vergleicht. Irgendwelche gebrauchten Kawas oder Yammis oder Suzukawondas (im Moment halt meist Straßenkarren) sind unverkäuflich oder für Minibeträge zu haben.
Einen Mercedes 190 SL bekommt man auch nicht mehr für den damaligen Neupreis. Der Vergleich mag hinken, da ein solches Fahrzeug im Moment (!) als "Garagengold" auch Nicht-Oldtimerfreunde als Geldanalge reizt und seinen stabilen Marktwert schon unter Beweis gestellt hat. Ob die DRZ in knapp 60 Jahren eine vergleichbare Wertsteigerung durchlaufen hat, werde ich nicht mehr erleben. : )
Frido hat geschrieben:
Die wenigsten Zetten sind mit nachweislich wenig km aus 1. Hand und für 1.500 € hab ich schon lange keine mehr gesehen, das Angebot liegt doch überwiegend in der Mitte, meistens sind die km nicht nachweisbar, evtl. aber Motorrevisionen und ein Glücksspiel ist der Gebrauchtkauf immer, auch wenn der Verkäufer seriös ist.
Richtig, es gibt keine Garantie. Ich halte mich für seriös, kann aber natürlich auch nicht beim Verkauf eines gebrauchten Motorrads garantieren, dass der Motor noch 20.000km ohne jedes Problem laufen wird. Ich kann aber mein Risiko als Käufer ganz klar verringern, in dem ich eine Maschine mit möglichst wenigen Vorbesitzern und möglichst wenigen Kilometern kaufe, da ich mit EINEM Vorbesitzer direkt reden kann und eine Chance habe, dessen Angaben zur Historie und zur Wartung /Reparatur einzuschätzen.
Wenn ich ein angeblich "top gepflegtes und lange selber gefahrenes" Motorrad, in das "viel Geld reingesteckt wurde" in einer üblen Gegend von einem "üblen" Typen kaufe, der durch sein Umfeld erkennbar offensichtlich kein Geld hat (und vermutlich mit mieser Bastelei und Umbauerei von Unfallkarren irgendwie Profit macht), im schlimmsten Fall die Bude noch mit halb zerrupften anderen Karren voll steht, dann brauche ich auch nicht erwarten, dass die Angaben stimmen.
Frido hat geschrieben:
Aus einem Schlachtmopped hab ich mal einen Tacho mit ca. 4.000 km verkauft, ob der Käufer beim evtl. Verkauf wohl auf den ausgetauschten Tacho hingewiesen hat?
Ich habe beim Verkauf auf den echten Kilometerstand hingewiesen. Und für alle, die evtl. in x Jahren meine dann historische BMW R80 G/S kaufen wollen (so lange ich lebe, wird sie wohl nicht verkauft): Die Karre hat jetzt ca. 180.000 km gelaufen. : )
VG
Peter