Nach 11.000 km DRZ 400 SM und 5000 km Husky SM 610 möchte ich die gewonnenen Erfahrungen zum besten geben
Fahrwerk:
Die DRZ konnte ich nach kurzer Zeit ziemlich zügig bewegen, dass Fahrwerk ist extrem gutmütig und verzeiht einige Fahrfehler wenn man es nicht übertreibt (Hi Domenic

). Mit der Husky brauchte ich gut 1500 km und diverse Einstellungsversuche (Gabel absenken etc.) bis ich vergleichbar locker um die Kurven kam. Wobei das "Fahrradfeeling" der DRZ (durchaus positiv gemeint) der Husky fremd ist, dass Motorrad wirkt träger, größer. Das Huskyfahrwerk ist auch bei Tacho knapp 170 völlig ruhig, der DRZ Tacho zeigt übrigens immer etwa 5 km/h mehr an wenn wir nebeneinander fahren.
Motor:
Der Huskymotor kann fast bei Leerlaufdrehzahl eingekuppelt werden und zieht natürlich schon deftig durch. So bei ca. 6000 1/min legt er noch einmal richtig los, da ist man richtig überrascht, und geht bis gut 7500 wie`d Sau (bin Schwabe) bevor er bei 8250 übelst in den Begrenzer hackt

Da denkst du, einer zieht dir den Kerzenstecker
Ein grosser Vorteil ist das 6-Gang Getriebe das sich super ohne Kupplung schalten lässt, allerdings nicht so knackig wirkt.
Die DRZ kann man eben drehen bis der Arzt kommt und muss dadurch teilweise sogar weniger Schalten beim Überholen, allerdings Kartbahnspitzkehren im 2. oder 3. sind mit der Suzuki nicht möglich. Spritmässig brauch die Husky im Schnitt einen Liter mehr, hat auch mit 5000 km kürzere Wartungsintervalle.
Der Hubraum bedingt auch, das in engen Kehren nicht so einfach voll am Griff gedreht werden darf, da kommt dann Freude auf wenn der Reifen keine Lust mehr hat und einfach mal eben wegwischt, alles Übungssache, aber ist mir am Anfang einige Male passiert.
Verarbeitung:
Eine DRZ funktioniert einfach, eine Husky kommt aus Italien
Etwas mehr "Begeisterung" für die Technik sollte man schon haben, allerdings sind die Ersatzteilpreise zum Teil einiges günstiger.
Reifen:
Der Dunlop war nach 2100 fertig mit der Welt, der Pirelli Diablo hat nach knapp 2800 noch gut 3mm, trotz 2x Walldorf und 1 x Bisingen. Bei der Suzi ist die Wahl einfach (im legalen Bereich) Dunlop DB 208 SM, ist breiter als der 150 er Pirelli !!!
Auf der Strecke:
Die DRZ Sitzbank ist hart, die Huskybank aus Holz
Der Tank fass 12,5 Liter, gut für etwa 200 km! Auf der Kartbahn ist es mir nicht möglich eine DRZ einfach so abzuhägen, die 10-15 kg Mehrgewicht merkst du
Die Suzuki fährt sich leichter, spielerischer, die Husky ist straffer, steifer, Off Road super. Die Huskybremse ist perfekt, Hammerwirkung ohne Veränderung im harten Einsatz, auch bei 80 jederzeit das Hinterrad in der Luft
Also einfach eine Husky kaufen und DRZ abhängen ist nicht so einfach. Natürlich muss man auf der Strecke die DRZ dann bis zum Anschlag drehen um dran zu bleiben, aber es geht oft
Im direkten Vergleich würde ich bei der DRZ als erstes die Bremse optimieren, der Motor käme am Schluss!
Das soll mal genügen, ich habe beide Motorräder und bin nach wie vor ein DRZ Fan. Ist eines der am meisten unterschätzten Motorräder auf dem Markt

Die Italians und die Ösis habe Glück, dass Suzuki keine DRZ 600 SM mit Einspritzung und Titanauspuff baut
Gruss Thomas
