Hi Leute,
hier mal ein Bericht aus der ENDURO-ML und drm:
Habe jetzt keinen Bock, selber was zu schreiben
Bilder zZ grad mal ne kleine Auswahl hier:
http://www.rrr.de/enduro/slowakei06/index.htm
Zitat:
Endurieren in sk, oder es gibt nix wo man nicht lang kommt.
Abfahrt war in B. für 11 Uhr geplant. Kay G. war also pünktlich um 11.30 bei mir und los ging es in Richtung Cottbus. Nach 60 min waren wir bei Falk und Co. Otschko fuhr auch gerade vor, er hatte noch "kurz" die Papiere seiner DRZ gesucht, vergeblich. Na ja, auch egal. Otschko meinte wir könnten nun sein Mopped in den Sprinter hieven. "??????" Irgendwie hatten weder Else noch meiner Einer davon etwas mitbekommen. Der Sprinter war nicht so gepackt, das da 3 Moppeds reinpassten. Noch ein paar Kanister rein und ab gings. Hatte nun 60l +3leere Kanister dabei. Also Hänger umspannen und dort Otschkos Liesl verzurrt. Irgendwann ging es dann endlich los. In Pl erwartete uns eine Strecke, die noch aus Adolfs Zeiten war. Aufgelockert durch Pilzverkäufer und Radfahrer. Jede Baustelle (derer gibt es massig) wird nachts durch eine arme Person im Winzwohnwagen bewacht. Nach ca. 5km kamen wir dann in den Genuss einer neuen Autobahn. Mit nur wenig verfahren kamen wir an die Grenze zu Tschechien. Nach 40km waren wir dann in .sk . Keiner wollte auch nur ansatzweise sehen was hinten im Sprinter ist. Das zeigen auf das Gespann vor uns reicht immer. "Wir eine Gruppe." Nette Landstrassen in der Dunkelheit begleiteten uns durch sk. Irgendwann wurden die letzen 3 Kanister gefüllt und ich eierte mit einem Tankwagen "light" durch die Pampa.
Eintreffen am Hotel so gegen 23 Uhr. Rita und Frank waren schon seit Stunden da und hielten dort alle bei Laune. Es gab erst einmal ein Willkommensbier und dann Essen. Bezug der Zimmer. Alle Zimmer neu gebaut. Unser 2 Bett- Zimmer war spartanisch und klein. Die Badezimmertür ging nicht vollständig auf, weil das Waschbecken im Weg war. Dafür ging sie auch ned richtig zu, weil sie irgendwie schief war. Es sollte eine Entlüftung geben, aber es war kein Lüfter montiert. Ergo schimmelte es im Bad. Schade eigentlich. Dem Schimmelgeruch konnte man nur mit geöffnetem Fenster entgegen wirken.
Montag:
Rüsten zum ersten Kampf. Alles anziehen, zusammensuchen, wo ist mein Helm, wo meine Brille, wo meine Handschuhe...Herzstillstand. Das Komplettpaket steht im Flur in.BERLIN. SCHEISSE. Panikartig zum Guide gerannt. Der nur "kein Problem" telefoniert kurz. "Du fahren mit Ihm hier 40km nach XXX dort Helm" Na gut, nur die Hälfte kapiert, aber den Mann genommen in den Sprinter gestopft und los ging es. 40km 1a Supermoto -Strecke bis in die nächst größere Stadt. Dort suchte ich verkrampft einen Moppedladen während der Guide nur Anweisungen gab "rechts, links" na ja Ihr wisst scho. Plötzlich hielten wir vor einer düsteren Hofeinfahrt. "Hier Stop" "?????" .oOh was wird das. Wir gehen in den Hof, er klopft, eine Tür öffnet sich. Eine Schneiderei. Hier kann ich Helm, Brille und Handschuhe kaufen? Der Besitzer zaubert einen Helm, gerade noch frisch trocken gefönt, hervor incl. Brille und Handschuhe. Leihgebühr? "Nix, is ok" SUPER. Um eine große Last erleichtert dresche ich die 40km wieder zurück. Dort angekommen wollen die Anderen gerade los. Also aufgesessen und... die Kiste startet nicht. Andere kicken.. nix. Anschieben. nix. Ich merke, das wird dauern und gebe die Fahrt frei ich komm zum Mittag nach. Die Gruppe düst los. Tank demontieren, Kerze raus, überprüfen. Kein Funke. Andere Kerze, kein Funke. Stecker ab, Kerze direkt ins Kabel, kein Funke. Anderes Kabel (irgendwo demontiert. Man hielt es mir plötzlich vor die Nase) kein Funke. Sollte die Zündspule defekt sein? Hektisches Telefonieren nach .de. Dort aber nur den AB bei KTM erreicht. Mist. Plötzlich wird es laut. Die Gruppe fährt wieder auf den Hof. Otschko hat nen Platten und Falk keinen Bremshebel mehr.
Alle geben gute Ratschläge bis einer ein durchgescheuertes Kabel am li. Lenkerteil bemerkt. Grmbl. Kabel isoliert, Kerze in Stecker, treten: FUNKE AARG. Hatte sich beim Transport am Regaleinbau verfangen und durchgewetzt. Alles zusammengebaut, 1 Tritt plöpp, plöpp, plöpp. Läuft als wenn nie was gewesen sei.
Otschko hat nen neuen Schlauch drin, Falk nen neuen Bremshebel, es kann losgehen (11.30 Uhr) Ab in die Wälder über geile Singletrails, nette Waldwege und viele Baumstämme. So gegen 12.30 Mittagsgrillen mit undefinierbaren Würsten, aber lecker. Otschko musste wieder beim Vorderrad bei, weil sein "neuer" Schlauch defekt war. Raus das Ding und siehe da, der Made in GDR- Flicken war etwas sparsam gewesen. Guter West- Flicken machte den Schlauch dann auch dicht. Danach wieder los. Hier hoch (Wo, da ist nix, da kann man nicht hoch), ging dann aber irgendwie. Über Stock, Baum und Stein. Mitten im Nowhere, glücklicherweise kurz nach einem sehr schmalen Singletrail mit einer Seite direkt am Abgrund muckt die LC4 von Kay. Hört sich nicht gesund an. Einer wird vor geschickt Lage sondieren, wann man denn in der Nähe eines Weges sei. 300mtr weiter ist ein solcher. Aber auch ca. 50 Höhenmeter liegen dazwischen (oder weniger, egal es war steil, das Mopped schwer und wir warm angezogen). Mit vereinten Kräften wurde das Mopped bis zu dem Weg geschoben, gezogen. Dort sollte es nur noch Bergab gehen bis zur Zufahrtsstrasse zum Hotel. Das konnte Kay rollen. Kay rollte los. Wir versuchten unsere Zungen wieder in den Mund zu bekommen und fuhren hinterher. Auf der Strasse angekommen fuhr ich gleich weiter nach oben, zum Hotel den Rescue- Sprinter holen. LC4 eingeladen, den anderen noch kurz nen Reifencheck gegeben (Der Kompressor war eine gute Wahl) und dann ging es mit Kay nach oben. Kay wartete dort auf das Servicefahrzeug, welches vom Grillplatz kommen sollte. Ich fuhr mit der EXC zurück. Dort weiter in dem Hammergelände. Alles auf rel. kleinem Raum, aber es reichte um einen total zu erschöpfen. Gegen 16 Uhr trafen wir wieder auf dem Hof ein. Kay fing gerade an zu schrauben, da das Servicefahrzeug nur unwesentlich vor uns eintraf. Er wurde aber von den Örtlichen gut unterstützt. Man fand nix was abartig aussah. Auch eine Telefon- Live- Schalte nach Berlin zum KTM-Stützpunkt ergab nix Neues. Also packte er wieder ein und schob die LC4 in den Sprinter. Max, unser Guide drängte ihm eine 450 YZ auf, die Kay dann auch nach langem Zögern annahm. Wer zerstürzt schon gern fremde Moppeds? Abends dann Bier, Bier, Bier, Essen, Bier, Bilder schauen und recht früh ins Bett.
Dienstag: Frühstück und abritt. Kay auf der YZ und ist begeistert vom Anriss und vom Grip. Im Grunde das gleiche Programm. Irrwitzige Auffahrten wo man Minutenlang das Gas voll aufreißt und nur hofft, dass es reicht, Auf- und Abfahrten durch kleine Bäche mit glitschigen Steinen, Schlammdurchfahrten mit anschließenden, fast senkrechten Wurzelgebilden. Bei einer dieser habe ich meine Fango-Packung abgeholt und die neuen Crossklamotten zünftig eingestürzt. Dann wieder Singletrails mitten Durch den Wald zwischen Steinen groß wie Monsterkürbisse. Kay bekommt ein Carbonhörnchen nach dem Anderen und singt die ganze Zeit Loblieder auf die YZ. Relativ zum Schluss eine Bachdurchfahrt, die er am Vortag so titulierte: "Is A nur für Durchgeknallte" So war es dann auch. Mehr schieben als fahren. Am Ende Menschenfresserschlamm und danach ein übelster Anstieg durch ein Kettensägenmassaker. Max, der Guide, kam irgendwann, irgendwie durch. Kay scheiterte 3mtr vor Schluss, weil er keine Kraft mehr zum Kickn hatte. Otschko und Spati schafften ca. 20mtr im Kettensägenmassaker und strandeten dort. Die Karren von Falk und mir steckten im Menschenfresserschlamm. Rita und Frank hatten sich das erst gar nicht gegeben. Meinen Reifen hatte ich auf den Steinen komplett geschafft.
Rita hat in diesem Gelände das "Noestdalen" perfektioniert. Eine Unterart des Endurowanderns. Der Guide fährt das Mopped hoch, man selbst läuft hinterher.
Irgendwann war auch dieser Tag zu Ende und wir kamen heim. Dort dasselbe Programm wie am Vortag, bis Max meinte "Überraschung". Es folgte ein kleiner Strip einer vollschlanken Dorfschönheit. Na ja, hat ja nix gekostet, war zumindest unterhaltsam. Danach fing Max an mit zwei Fernet. Pullen zu wedeln wollte saufen spielen. Ich verzog mich schnell in die Heia.
Mittwoch: Am nächsten Morgen kamen dann wüste Storys hervor. Otschko hatte es sich übelst gegeben und wohl große Teile seines Fernet- Konsumes in seiner Matratze deponiert. Auch Max war nicht wirklich frisch. Aber egal rauf auf die Böcke und wieder ab in den Wald. Das Gelände bot für jeden Schwierigkeitsgrad ausreichend Spielplätze. Wem etwas zu schwer war, der konnte böse Sachen meist umfahren, oder der Guide prügelte das Mopped hoch und man noestdalte.
Rita verfehlte bei einer Auffahrt die Lücke zwischen Baum und Stein und rammte sich den Lenker in den Knieschutz. Glücklicherweise direkt an der Strasse, so das ein Fahrzeug sie abholen konnte zur Überprüfung ins Krankenhaus bringen konnte. Glück im Unglück, nur geprellt. Wir fuhren die Auf-/ Abfahrt noch zwei Mal weil die einfach zu geil war. Danach ging es noch einmal zu dem Bach vom Vortag. Ich schaute von oben zu wie die harten Junx Moppeds zu Dritt über Baumstämme hievten. Irgendwann war auch dieser Tag vorbei und wir ritten zum Hotel. Dort überbrachte uns Max die traurige Nachricht, das am nächsten Tag dieser Wald gesperrt sei, weil der Minister jagen wolle. Wir könnten 40km weiter fahren und dort Spaß haben, dafür dann auch den ganzen Tag, oder beim nächsten Besuch einen Extra-Tag bekommen. Da wir fast alle am Freitag Termine hatten, nahmen wir letzteres und fingen an die Moppeds zu verladen.
Donnerstag: Abreise gegen 8.15 Uhr den Weg zurück, den wir gekommen waren. Diesmal jedoch die Landstrassen voller Laster. In Tschechien lecker Steak gegessen, für ganz Dünnes und gegen 20 Uhr waren wir in Berlin.
Zusammenfassend kann man sagen, das für 250EUR/3,5 Tage (hier nur 3 Tage) +20EUR für exzessives Saufen mehr als ein Super-Angebot waren mehr als gut angelegt und sehr günstig. Da enduro.sk dort insgesamt an drei verschiedenen Orten Touren macht haben wir beschlossen Ende Mai an einem der anderen Zwei Punkte auf zu schlagen. Das dieser Mega-Trip eigentlich mind. 1x jährlich fest ins Programm gehört ist die einhellige Meinung.
Gruß
Christoph