Hallo Miteinander,
ich hatte hier ja mal Tipps für Endurotouren angefragt; geworden ist es bei uns letztendlich die Algarve (Portugal)
Jemand, der schonmal da war und die Touristenburgen am Strand gesehen hat, kann sich schwer vorstellen, daß dort im Tourigetümmel Enduro möglich ist.
Ist es aber !
Die Touris bleiben am Strand und ein paar Kilometer weiter im Hinterland, wo's mit der Enduro erst richtig interessant wird, herrscht fast Menschenleere.
Aber mal ganz von Vorne und der Reihe nach:
Gebucht haben wir bei
Algarve-Offroad.
Der Veranstalter Adriaan ist gleichzeitig Tourguide und spricht holländisch, englisch und deutsch, sowie portugiesisch.
Adriaan ist ruhig, entspannt, freundlich und was einen guten Guide zussätzlich ausmacht
- er kennt die Strecken und kann ziemlich zielsicher einschätzen,
welches Fahrkönnen vorhanden ist und was er seiner Gruppe zumuten kann.
Ein besonderer Top-Service, den er der Gruppe geboten hat:
Er hat viele schöne Fotos und Filmchen aufgenommen, die wir nachher als DVD mitbekommen haben.
Wir haben uns viel zu sehr für's Fahren begeistert und wären sonst fast ohne Urlaubsfotos von diesem tollen Event wieder zurückgekommen.
Der Fuhrpark ist vorbildlich gewartet, uns standen Husaberg FE 450, 501 und 550 zur Auswahl.
Alle Maschinen waren relativ frisch bereift, d.h. wir waren immer mit bissigem Profil unterwegs.
Auf Wunsch standen für alle Maschinen Lenkererhöhungen zur Verfügung, so daß auch die Größeren unter uns nicht zu Kurz kamen.
Ansonsten hieß es: normale Sturzspuren, wie Schrammen werden akzeptiert;
wenn etwas zu Bruch geht, zahlt derjenige Ersatz.
Trotzdem wir beim Fahren nicht zimperlich waren und ich einen ziemlich üblen Abflug hingelegt habe, hat das aber Keiner geschafft.
Die Maschinen haben konifizierte Lenker und kompletten Motorschutz - beim "normalen" Enduro passiert da nix ....
Vom Gelände her kann man sich die Algarve in etwa wie eine große Eierpappe vorstellen
Viele Hügel, viele Täler und z.T idyllische Stauseen.
Das ganze wird von einem gut ausgebauten Netz von Wirtschaftswegen durchzogen.
Adriaan sagte, daß Portugal wohl das einzige Land ist, wo auf jeden Einwohner eine Planierraupe kommt
Der Boden ist sandig bis steinig und bietet daher guten Grip.
Im Februar, als wir dort gefahren sind, hatte es überdurchschnittlich viel geregnet, so daß manche Sektionen auch etwas schmierig waren - dank guter Bereifung jedoch kein Thema !
Das Wetter war mit Temperaturen zwischen 17 und 20°C ideal zum fahren.
Vom Schwierigkeitsgrad her wird alles geboten:
längere ebene Schotter- und Sandpisten; Serpentinen bergrauf und Berg runter, sowie knackige Steilauffahrten.
Selbst die Wege sind an vielen Stellen so anspruchsvoll, daß man nicht von den Pisten runter muß um was zu erleben.
Aber der Guide wäre nicht der Guide, wenn er nicht noch einige zusätzliche Bonbons in Form von schönen Singletrails gehabt hätte .....
zu den Steilauffahrten: jeder durfte - keiner musste !
Es gab immer einen Weg diese zu umfahren, wovon wir z.T. auch Gebrauch gemacht haben, da das Fahrkönnen in der Gruppe unterschiedlich war.
Neben anspruchsvollen Strecken gibt es wunderschöne idyllische Landschaft quasi gratis mit dazu.
Da kann es auch schon mal passieren, daß man anhalten und Kuh-, Schaf- oder Ziegenherden passieren lassen muß.
Wenn man, wie wir, zur richtigen Zeit da ist, kann man als zusätzliches Lecker die Orangen direkt vom Baum pflücken ...
Dieses Rundum-sorglos-Paket hat naturlich seinen (fairen) Preis.
Daher nix, was ich mir jedes Jahr leisten kann, aber es war auf jedenfall sein Geld wert !
Viele Grüße
MM
P.S.: Später musste ich von Adriaan per Mail erfahren, daß Ihm eine Woche nach unserer Tour 5 der Husabergs gestohlen wurden.
Grade weil's so eine klasse Woche war, eine Sache die mir besonders leid tut ...
Für's Fernweh im Anhang noch ein paar Impessionen in Form von Fotos (Copyright: Adriaan
)
Ein paar Filmchen bei Youtube kommen noch ...
Panorama:
Sandpiste:
Enduro-Achterbahn:
Wasserdurchfahrt:
Der "Lange" ganz Links ist Adriaan: