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 Betreff des Beitrags: "Raid de l'amitié" 2006
BeitragVerfasst: 02.08.2005 20:32 
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Marc hat geschrieben:
Wäre nett, wenn Ihr (nach der Veranstaltung) mal einiges an Infos rausbringen könntet. Euch als "alte Hasen" schreckt ja bei solchen Events nichts mehr, aber für Neueinsteiger, vielleicht sogar ohne jegliche Wüstenerfahrung, wäre es wertvoll viele Infos zu bekommen wie denn was genau abläuft.

Natürlich sind auch Infos über Spritverbrauch (bzw. Tankmöglichkeiten) gefragt, denn nicht jeder hat Lust beispielsweise seine -S- mit Plastiktank auszustatten für den man dann doch keinen Eintrag bekommt. Auch wie das mit dem Gepäck geregelt ist (viele haben ja keinen Gepäckträger), wie die Unterkünfte sind, oder wo/ob Servicemöglichkeiten vorhanden wären, könnten interessieren - hier vielleicht eher die -E- Fahrer welche es mit den Serviceintervallen genau nehmen wollen.

Und schliesslich wie einfach die Ganze Sache sonst so aufgezogen ist. Selber hätte ich sicher keine Probleme (hab 10 Jahre in der französischen Schweiz gearbeitet), aber wenn's schon mit Sprachschwierigkeiten anfängt kann es im Extremfall (z.B. Unfall - man kann nicht nur in Europa von einem Auto über den Haufen gefahren werden oder sich bei einem blöden Abgang was brechen) schnell mal kritisch werden. Und das die Franzosen keinen Bock auf deutsche Sprache haben (oder sich standhaft weigern auch nur ein Wort zu verstehen) macht es ja nicht einfacher.

Mich persönlich würde denn noch interessiern was so eine Veranstaltung insgesamt so an Kosten bringen würde und wie die Anfahrt seitens Orga aus dem deutschsprachigen Raum organisiert ist. Und noch was: da Sporteinsatz nicht jedermann's Sache ist - gibt es auch Möglichkeiten Touristisch (z.B. mit Strassenmaschinen) oder normalen Autos mitzufahren? (mir schwebt vor mit Auto/Hänger die Anfahrt zu machen, selber mit dem Mopped zu fahren - und meine Familie mit dem Auto zum Treffpunkt/Hotel fahren zu lassen. Da wir keinen Offroad-4x4 haben und keine Lust unser Auto auf Schotterpisten zu verheizen, beispielsweise bei der Tuareg nicht ohne weiteres möglich)

Marc


Also der "Raid de l'amitié" ist ein 2-wochige abenteuerliches Raid in Morocco. In 13-14 Tage werden 3500-5000 km gefahren - mit das eigene Motorrad.

Es ist kein Rennen. Das Wort "amitié" (Freundschaft) weist dazu. Freundschaft zwischen die Fahrer - man haltet wenn ein andere Fahrer Hilfe braucht - und Freundschaft mit dem Volk des Morocco: in die kleine Dörfer nimmt man sich ein bisschen Zeit um die Leute zu grüssen, manchmal auch die Gastfreundlichkeit um eine Tasse Pfefferminztee zu erleben. Die Geländewagen verteilen Schulheften und Bücher. Respekt auch auf die Strasse, wo Unfallgefahr besteht.

Aber man soll sich nicht irren: es ist nicht einfach !! Manchmal sehr Anspruchsvoll und Gefährlich. Viele Verletzen sich, mehr wegen zunehmende Müdigkeit durch die Tage und Überschätzung sein eigenes Fahrkönnen.

Die Motorräder werden - sammt Fahren auf ein grosses Ferryboat in Sète in Südfrankreich geladen. Ein Übernachtung auf dem Boot und dan geht es los.

Das Motorrad braucht mindestens za 200 km Reichweite. Das Entspricht 16 bis 20Liter Minimum - je nach Motorradtyp. Übersetzung soll sehr Gemütliches 90 kmh erlauben, da welche Etappen über 400km lang sind.
Am erste und letzte Etappen gibt es mehr "Verbindung", also Landstrasse. Reine Crossreifen snd deshalb zu vermeiden.

Die übernachtung findet statt in ein grosses Bedouinzelt - auf eigene Schaummatraze+Schlafsack. Der folger LKW transportiert für jeder ein eigene Metallkoffer za80x50x40 (Werkzeuge usw.) ein Sack mit "weiche" Sachen wie Bekleidung usw. und zwei Ersatzreifen bzw. Räder.

Die Organisation ist sehr "französich". Also nicht sehr "präzis" aber gemütlich und flexibel. Auch nur französich wird gesprochen. Aber jedes jahr kommen za. 15-20 deutschsprachige Fahrer. Wer kein französich kann sollte sich anschliessen.

Es gibt ein Bewertung durch Punkte auf Orientierung basiert. Man kann mit seine Freunde in Gruppe fahren. Es ist eben Empfohlen.

Grüsse,

Franck

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BeitragVerfasst: 02.08.2005 22:36 
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Hi Frank
Tönt eigentlich ganz vernünftig. So ne Art Gepäcktransport-Service mit reservierter Unterkunft. Was mir nicht ganz klar ist: wie wird denn navigiert? Gibt es da Roadbooks (wie bei Rallyes) für welches man genaue Tripmaster braucht, werden GPS-Trecken und Punkte geladen - oder ist das mehr so eine Art "wir fahren von A nach B - und jeder sucht sich irgendwie seienen Weg"? Oder mehr eine Art "ausgedehntes Endurowandern" mit Tourguide? Oder muss man sich das eher so vortellen wie die Enduromania in Rumänien wo jeder sich Punkte holen kann wo er will?

Was mich (aus leidvoller eigener Erfahrung) weiter interessiert: was passiert im Falle eines Unfalles? Sind Notfallärtze auf den Strecken postiert (je nach Art des Events stell ich mir das unmöglich vor, bei der Chott oder der Tuareg sind ja bereits mehrere Notfallfahrzeuge und ausgewiesene Rallye-Notärzte aufgeboten - und selbst die können nur einen Bruchteil der Strecke wirklich sichern).

Das mit dem Sprit scheint auf den ersten Blick klar zu sein. Nur: da es ja in Süden (bei den Dünen) keine Spritversorgung gibt und der Sandverbrauch doch nicht ohne ist, ist mir nicht klar wie das genau laufen soll. Bei der Tuareg werden im Versorgungs-LKW ja Spritkanister transportiert (daher ist der "Service" ein Muss) - und die Reichweite ist mit 150 Kilometern ja nicht gross drunter. Könntest Du mal eine "Beispielstrecke" angeben welche sozusagen als "typische" Tagesstrecke gelten könnte? (nur damit man sich etwa einstellen kann wie viel Teerstrasse/Schotter, Enduro-Pfade (z.B. Bachbetten) oder eben Sandfahrten so an einem Tag drin wären.

Und schliesslich soll das Ganze noch bezahlt werden - und da wäre es schön in etwa zu wissen was das Komplettbudget beträgt. Auch nicht übel wenn man wüsste wie man am besten nach Sête kommt, bzw. wo man da Auto/Hänger abstellen kann - und sicher sein kann das man das Zeug nach 2 Wochen wieder findet. Gerade Südfrankreich (und erst noch die Gegend um Sête) hat ja in der Hinsicht nicht gerade einen sensationellen Ruf. Will keinem was unterstellen, aber zwischen Marseille und Sête würde ich nie ein Auto mehr als ein paar Tage unbeaufsichtigt stehen lassen wollen :roll:

Marc


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BeitragVerfasst: 02.08.2005 22:48 
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Die "Raid de l'amité" ist in Frankreich sehr bekannt und begehrt.
Es geht, wie es Franck beschrieben hat vor allem um (grenzenlose) Freundschaft !

Ich selbst habe mir in den Kopf gesetzt 2007 genau die Rallye mitzumachen (erst 2007, da ich noch etwas Uebung brauche (Fahrtechnich + Navigation)).


Villeicht etwas off-topic, aber:
Vom hören sagen, echt empfehlenswert ...

cya,
kochi


P.S.: @Franck: Hast du schon eine "Raid de l'amité" mitgemacht ?

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BeitragVerfasst: 07.08.2005 11:53 
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Marc hat geschrieben:
Hi Frank
1/Gibt es da Roadbooks (wie bei Rallyes) für welches man genaue Tripmaster braucht, oder ist das mehr so eine Art "wir fahren von A nach B - und jeder sucht sich irgendwie seienen Weg"? Oder mehr eine Art "ausgedehntes Endurowandern" mit Tourguide? Oder muss man sich das eher so vortellen wie die Enduromania in Rumänien wo jeder sich Punkte holen kann wo er will?

2/Was mich (aus leidvoller eigener Erfahrung) weiter interessiert: was passiert im Falle eines Unfalles? Sind Notfallärtze auf den Strecken postiert (je nach Art des Events stell ich mir das unmöglich vor, bei der Chott oder der Tuareg sind ja bereits mehrere Notfallfahrzeuge und ausgewiesene Rallye-Notärzte aufgeboten - und selbst die können nur einen Bruchteil der Strecke wirklich sichern).

3/Das mit dem Sprit scheint auf den ersten Blick klar zu sein. Nur: da es ja in Süden (bei den Dünen) keine Spritversorgung gibt und der Sandverbrauch doch nicht ohne ist, ist mir nicht klar wie das genau laufen soll. Bei der Tuareg werden im Versorgungs-LKW ja Spritkanister transportiert (daher ist der "Service" ein Muss) - und die Reichweite ist mit 150 Kilometern ja nicht gross drunter. Könntest Du mal eine "Beispielstrecke" angeben welche sozusagen als "typische" Tagesstrecke gelten könnte? (nur damit man sich etwa einstellen kann wie viel Teerstrasse/Schotter, Enduro-Pfade (z.B. Bachbetten) oder eben Sandfahrten so an einem Tag drin wären.

4/Und schliesslich soll das Ganze noch bezahlt werden - und da wäre es schön in etwa zu wissen was das Komplettbudget beträgt. Auch nicht übel wenn man wüsste wie man am besten nach Sête kommt, bzw. wo man da Auto/Hänger abstellen kann - und sicher sein kann das man das Zeug nach 2 Wochen wieder findet. Gerade Südfrankreich (und erst noch die Gegend um Sête) hat ja in der Hinsicht nicht gerade einen sensationellen Ruf. Will keinem was unterstellen, aber zwischen Marseille und Sête würde ich nie ein Auto mehr als ein paar Tage unbeaufsichtigt stehen lassen wollen :roll:

Marc


1/Navigation ist mit Papier-Roadbook. Also man braucht kein sehr kompliziertes Zeug. Ich hatte selbst 2 Nagel+Gummi und ein Normales Tacho. Es war ausreichend. Selbstverständlich gibt es kein "Guide". Manche Etappen bekommst du auch Peilungen mit Abstand (Kompass nötig), manchen auch Skize von den Bebirge...

2/ Es gab Ärzte auf Motorräder, in Gelände Wagen, und ein ggf. 2 Hubschrauber. Es war kein Luxus, da es jedes Jahr schwere Unfälle gab.

3/ In die Wüste wird ein zwischentanken durch ein spezielles Offroad-TankLKW besorgt. Es gibt alle Art von Untergrund, von Sanddünnen, durch grobe Steinige Flussbett, Hard Pack, aber überwiegend Pisten mit groberes Schotter und viele Löcher, Wasserrillen usw. Insgesammt etwa 1000 km Asphalt sind auch drin.

4/ Viele haben Autos und Anhänger in Mazans (?), ein Dorf etwa 30 km nördlich von Marseille und Sete, gelassen. Dort wurde die Raid LKWs beladen. Dan gab es ein "Prologue" bis zum Boot. Es gab - soweit Ich mich erinnere - kein Problem.

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BeitragVerfasst: 07.08.2005 11:55 
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kochi hat geschrieben:
P.S.: @Franck: Hast du schon eine "Raid de l'amité" mitgemacht ?


Ja ! Ich war 2 mal dabei.

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