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 Betreff des Beitrags: Laufleistug
BeitragVerfasst: 25.07.2021 09:30 
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DRZ-Junior

Registriert: 02.10.2018 07:33
Beiträge: 13
Moin Gemeinde,
fahre eine 2006er SM und würde gern wissen wie hoch die Laufleistung des Motors in der Regel ist bis
der erste Verschleiß an den noralgischen Teilen auftritt und welche Motorteile davon als erstes betroffen sind.
Ich weiß das die Frage ein wenig theoretisch ist und von vielen Faktoren abhängig ist.
Ich habe die Zette 2018 mit 7500 Km gekauft. Sie hatte Endurofelgen und war wohl unter anderem als Reisemopped auf Island im Einsatz.
Habe jetzt 16Tsd auf der Uhr und ich glaube anhand meiner bisherigen Schrauberaktivitäten hat der
Vorbesitzer das Mopped pfleglich behandelt.
Ich habe die DRZ wieder zur SM umgebaut und benutze Sie als Kurzstreckentourer, keine Autobahnen,
nur ab und zu mal im Vollgasbetrieb wenn die Strecke es verlangt :crazy:
Ich achte auf den Ölstand, fahre das Mopped schön warm (Temeperaturanzeige) mache jedes Jahr
brav den Oel und Filterwechsel und versuche ihr nicht Weh zu tun :opa:
Habe immer ein Auge auf den Drehzahlmesser.

Dann würde ich noch gern wissen wann es Sinn macht die Ventiele zu kontrolieren, Wartngsintervall 24 Tsd. ?

Und ein Punkt noch, bei Drehzahlen bis 4500 U/min im 5 Gang fühlt sich die DRZ immer noch ein wenig
untertourig an. Da läuft meine Beta mit dem DR 350er Motor viel geschmeidiger.

Ich weiß, viele Fragen, aber ich würde mich freuen wenn mir jemand meine Fragezeichen beseitigt :bounce:

Schon mal besten Dank, noch ne schöne Saison,
Hand zum Gruß
Dirk


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 Betreff des Beitrags: Re: Laufleistug
BeitragVerfasst: 25.07.2021 10:54 
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DRZ-Junior

Registriert: 11.06.2007 20:34
Beiträge: 30
Hallo Dirk,

meine SM hat jetzt über 89.000 Kilometer runter. Ich habe Sie gemäß Handbuch die ersten 1.600 Km sorgsam eingefahren und mache es ansonsten so, wie Du es beschreibst. Außer einer neuen Steuerkette bei ca. 30.000 und dem mittlerweile 3. Stator und den 3. Ori-Kennzeichenträger (reisst bei mir gerne über den Blinkern) war bisher gottlob nix besonderes.
Die Ventile lasse ich ca. alle 24tausend checken, aber da war die letzten Male kein Handlungsbedarf zum Einstellen.
Zu den Drehzahlen kann ich nix sagen, da ich nach Gehöhr fahre und ab 100-120 km/h wirkt der Motor mit der Originalübersetzung je nach Ölstand schon arg gequält, mache ich aber regelmäßig auf der Autobahn um in die Peripherie zu gelangen.

Ebenfalls ne schöne Saison!

Ralph


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 Betreff des Beitrags: Re: Laufleistug
BeitragVerfasst: 25.07.2021 23:02 
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DRZ-Junior

Registriert: 02.10.2018 07:33
Beiträge: 13
Hallo Ralph,
knapp 90 Tsd Km sind für enen Eintopf schon beeindruckend, Respekt :daumen:
Bei den Ventielspielintervallen hab ich die gleichen Erfahrungen bei meinen bisherigen Möppis gemacht.
Ab 40-50 Tsd. Km tut sich da nicht mehr viel, aber Kontrolle ist beruhingender.
Hatte den Eindruck das bei 30 bis 40 Tsd. die erste Revision fällig wird wenn man sich den DRZ- Markt anschaut.
Mit Deinen bisherigen Verschleißerfahrungen kann ich leben.
Besten Dank für Deine Schnelle Antwort,
Gruß Dirk


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 Betreff des Beitrags: Re: Laufleistug
BeitragVerfasst: 26.07.2021 07:31 
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DRZ-Stamm-User

Registriert: 16.05.2011 13:34
Beiträge: 90
Wohnort: Rhein-Sieg-Kreis
Das mit der Drehzahl im 5. Gang kann ich nicht bestätigen. ich habe sogar die Übersetzung auf 39 Zähne hinten verlängert und im 5. Gang bei knapp 80km/h läuft die sehr rund und geht auch gut ans Gas.

90.000Km!? :daumen: :daumen: :daumen:


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 Betreff des Beitrags: Re: Laufleistug
BeitragVerfasst: 26.07.2021 17:09 
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DRZ-Platinuser

Registriert: 25.01.2015 10:17
Beiträge: 1655
Hi,

die DR-Z Modelle sind extrem langlebig und gut ausentwickelt.

Bei ca. 70.000 km sollte die Ölpumpe vorsorglich getauscht werden. Pauschale Angaben sind natürlich nicht zu machen, der Instandhaltungs- und Wartungszustand beeinflusst stark, wann welche Schäden auftreten.

Generell:
    Ventilspiel und Steuerkettenspannung und -Längung lieber zu oft als nie kontrollieren.
    Öldruck bei höheren Laufleistungen kontrollieren (die Nockenwellen laufen direkt im Aluminium des Zylinderkopfs, hier hat Schmiermangel sofort gravierende und sehr kostspielige Auswirkungen).
    Lenkkopflager durch Ausbau der Steuerkopfachse prüfen und alle paar Jahre (je nach Einsatz der Maschine) tauschen (die LKL drehen auch dann noch fast unverändert, wenn sie zu einem Block zusammengerostet sind, speziell das untere Lager)!
    Schwingenlager und Lager der Umlenkung regelmäßig warten, alle paar Jahre tauschen.
    Bremssättel im Auge behalten, bei häufigem Schlamm- oder Wassereinsatz (Flussdurchfahrt) regelmäßig Beläge rausnehmen und Bremskolben + Sattel reinigen und konservieren.
    Öl in guter Qualität fahren. Besser günstiges Öl und Wechselintervall verkürzen als teueres Öl und jahrelang im Motor lassen.

VG
Knacker

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 Betreff des Beitrags: Re: Laufleistug
BeitragVerfasst: 27.07.2021 13:00 
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DRZ-Junior

Registriert: 02.10.2018 07:33
Beiträge: 13
Hallo Knacker und SVKnecht,
erst mal Danke für Euer Feedback.
Für den "unrunden Lauf" werde ich mir im Winter mal den Vergaser anschauen.
Bisken säubern und warten hilft villeicht :crazy:
An sonsten werde ich so tun wie Knacker es empfielt.
Die Schwingenumlenkung habe ich mit einem verlängerten Spritzschutz geschützt
so das vom Hinterrad nichts mehr in die Feder oder Lager gelangen kann, und schön mit
Lagerfett gefettet. Früher gabs Abschmiernippel, da hat son Lager ne Ewigkeit überlebt.
Hand zum Gruß,
Dirk


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 Betreff des Beitrags: Re: Laufleistug
BeitragVerfasst: 27.07.2021 20:34 
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DRZ-Platinuser

Registriert: 25.01.2015 10:17
Beiträge: 1655
Fazer6 hat geschrieben:
Früher gabs Abschmiernippel, da hat son Lager ne Ewigkeit überlebt.

Hi Dirk,

die Modelle vor der S hatten noch Schmiernippel an der Schwinge und der Umlenkung montiert. Bei der S sieht man an den Gussteilen noch die vorgesehenen flachen Stellen, an denen die Bohrungen für die Schmiernippel eingebracht wurden. Wenn man will, kann man also Schmiernippel nachrüsten.

Allerdings sind einige Schmierstellen so ungünstig gelegen, dass sie konstruktionsbedingt das Fett gar nicht ins Lager bringen können. Wenn man an den Stellen, die sich per Schmiernippel nachfetten lassen würden, mit einer guten (= kräftigen) Fettpresse nachschmiert, kann es die schmalen Dichtringe rausdrücken.

Man muss aber auch ehrlich sagen, dass bei vielen Herstellern die Lagerung der meisten Schwingen / Umlenkungen incl. der der DR-Z konstruktiv - besonders unter Betrachtung der heutigen Möglichkeiten einer Lagerung - einfach vom Prinzip her schon schlecht gemacht sind - schlechter geht es kaum!

Radial-Nadellager sind bei einer Lagerung, bei der die gelagerte Achse in ihrer gesamten Nutzungsdauer NICHT EINE EINZIGE VOLLSTÄNDIGE UMDREHUNG MACHT, die wirklich schlechteste Lösung! Das kannst du auch sofort beim Ausbau der alten Nadellager (solange diese noch nicht zu einem Block verrostet sind) mit bloßem Auge sehen.

Axial-Nadellager, wie sie an der Schwingenlagerung verwendet werden, sind sowieso technischer Unsinn (die Nadeln haben an der Seite, die näher zur Mittellinie der Drehachse liegt, eine geringere Umfangsgeschwindigkeit als an der weiter von der Mittellinie entfernten Seite. Wie soll das funktionieren?

Die schwächlichen Dichtringe, die an den Lagerstellen verwendet werden, können das Eindringen von Wasser nicht verhindern. Das serienmäßig verwendete Fett kann dem Wasser nichts entgegensetzen.


Bild




Eine solche Lagerung MUSS INNERHALB KÜRZESTER ZEIT VERSAGEN! Daran ändert sich auch nichts, wenn man partiell irgendwo ein wenig Fett nachpresst! Nachschmieren mit Fettpresse bringt nur etwas, wenn das mit Abrieb verunreinigte und ausgelaugte alte Fett von frischem Fett an der belasteten Stelle verdrängt wird und nach außen gelangt - das geht aber nicht, wenn die Dichtringe verhindern, dass das alte Fett heraus kann. Wenn sie es nicht verhindern, sind sie auch keine Abdichtung mehr.


Wenn man dauerhaft mit der Lagerung der Schwinge und Umlenkung Ruhe haben will, muss man die Lagerung von Grund auf umkonstruieren. Ich habe damit im CAD angefangen und habe Lösungen, die funktionieren, aber es ist erheblicher Aufwand notwendig (neu gefertigte Schwingenachse ...) und solche Umbauten sind auch nicht unbedingt TÜV-konform, da sie nicht vom Hersteller des Motorrads stammen. Das kann man für sich selbst bauen, Umbausätze verkaufen kann ich auf Grund der Haftungsfrage nicht so einfach. : )



VG
Knacker

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 Betreff des Beitrags: Re: Laufleistug
BeitragVerfasst: 27.07.2021 22:04 
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DRZ-Junior

Registriert: 02.10.2018 07:33
Beiträge: 13
Hallo Peter,
kann mich waage an ein Praktikum vor vielen Jahren bei Mercedes in der LKW-Abteilung erinnern.
Da habe ich die Abschmierinterwalle bei den Brummis gemacht.
Stecke nicht so tief im Thema deshalb sind Deine Ausführungen sehr interessant.
Hängen geblieben ist aus dieser Praktikumszeit das Säubern und Fetten aller beweglichen Teile.
Das mache ich seit fast vier Jahrzenten bei meinen Moppeds und ich hatte bis jetzt noch keine Lagerschäden,
außer mal ein Lenkkopfkugellager aber da wars ja konstruktionsbedingt absehbar.
Für die Umlenkung und das Federbein habe ich am Luftfilterkasten ne Art Kotflügel aus ner Kunststoffabdeckung montiert,
schön weit runtergezogen so das der Bereich keinen Dreck oder Wasser mehr ab bekommt.
Damit dürfte der Verschleiß minimiert sein.
Habe mal gutes Hydraulikfett aus dem Bergbau geschenkt bekommen, damit werden Radlager und Steckaksen nach jedem
Refenwechsel gefettet.
Und damit keine Schraube mehr festgammelt ein wenig Kupferpaste ins Gewinde und die Schrauberei bleibt geschmeidig :idee:
Hand zum Gruß
Dirk


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 Betreff des Beitrags: Re: Laufleistug
BeitragVerfasst: 27.07.2021 22:50 
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DRZ-Platinuser

Registriert: 25.01.2015 10:17
Beiträge: 1655
Fazer6 hat geschrieben:
Und damit keine Schraube mehr festgammelt ein wenig Kupferpaste ins Gewinde und die Schrauberei bleibt geschmeidig

Hallo Dirk,

laufende Instandhaltungsmaßnahmen (Auswaschen und Neubefettung von Lagern) verlängern die Nutzungsdauer bis zum Ausfall der Bauteile. Das ist eine sinnvolle Maßnahme.


Kupferpaste kann ich nicht als "Allheilmittel" empfehlen. Du schreibst nicht, bei welchen Verschraubungen du Kupferpaste einsetzt. Stichwort "elektrochemische Spannungsreihe".

Beispiel:
Bei Verwendung von Schrauben aus dem Werkstoff mit der Nummer 1.4301 (allgemein verwendete Bezeichnung "rostfrei A2") in Motorgehäusen aus Aluminium (Gusslegierung mit unterschiedlichen Legierungsbestandteilen zur Verbesserung der Festigkeit (z.B. Silizium) oder der maschinellen Zerspanbarkeit (z.B. Blei)) fügst du der Spannungsreihe bei Verwendung von Kupferpaste ein weiteres chemisches Element hinzu. Bei diesem Beispiel wäre ein anderer Schmierstoff zur Vermeidung von "Festfressen" besser geeignet.

Auch für die Materialpaarung "Zündkerzengewinde in Alu-Zylinderkopf" gibt es besser geeignete Mittel zur Vermeidung von "Fressen".


VG
Knacker

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 Betreff des Beitrags: Re: Laufleistug
BeitragVerfasst: 27.07.2021 23:56 
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DRZ-Stamm-User

Registriert: 31.08.2020 19:22
Beiträge: 98
Wohnort: Nähe Biggesee
Zitat:
Wenn man dauerhaft mit der Lagerung der Schwinge und Umlenkung Ruhe haben will, muss man die Lagerung von Grund auf umkonstruieren.


Da hab ich es mir etwas leichter gemacht:
Nach dem Versagen der Schwingenlager an meiner SM (waren komplett verrostet), habe ich nach langlebigeren Alternativen gesucht.
Wie knacker schon erklärt hat, sollte es unempfindlich gegen Korrosion sein und auch kein Problem damit haben, niemals eine volle Umdrehung zu machen, was bei manchen Schmierungsmethoden schon problematisch ist.

Gelandet bin ich bei TriplecageVollkeramikkugellagern (Triplecage = drei Kugellager in einem, damit die Dimensionen denen der Nadellager gleichen [weitere Vorteile von Triplecage Lagern dürft ihr selbst recherchieren, sind aber in diesem Fall nicht wichtig :hihi: ]).
Keramik rostet nicht, die Dinger brauchen praktisch keine Schmierung und sind dreckresistenter als Stahllager. Außerdem sind sie sehr Vibrationsresistent, was nicht zuletzt bei Eintöpfen eine Rolle spielt.
Die anderen Hauptvorteile von Keramiklagern, wie z.b. thermische Belastbarkeit und geringeres Gewicht sind natürlich vernachlässigbar, müssen aber leider mit bezahlt werden, weshalb die Vollkeramiklager Lösung nicht gerade Geldbeutel freundlich ist.

Mit freundlichen Grüßen
.com


Edit:
Für alle zukünftigen Leser, die nur nach einem preiswerten Ersatz für ihre kaputten Lager
suchen, ist das hier keine gute Lösung. Wirklich schlecht sind die standard Nadellager auch
nicht, dafür aber um ein Vielfaches günstiger im normalen Handel.


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