Hi Nachbarin (na ja, fast

)
War nun wirklich einige male unterwegs - und das auf etlichen Kilometern. Platten kann man sich immer einfangen, die Frage ist bloss wann und wo. Das letzte Mal (Überführungsetappe auf der Tuareg-Rallye) hat es meinen Kollegen erwischt - und zwar bei der Einfahrt zur Tankstelle. Cool, könnte man meinen, bloss - einen 18" Schlauch an einer Tanke in Marokko zu bekommen, kannst Du gleich vergessen, da kannst Du den Reifen auch mitten in den Dünen killen.
Gibt keinen Weg vorbei: ausser Du fährst nur offiziell Strasse und/oder mal einen legalen Schotterweg, wo Du den TCS oder einen Kumpel per Handy anrufen kannst, gehört ein Ersatzschlauch mit an Board. Wenn möglich nicht nur einer den man im Notfall mal reinfriemeln kann (geht zur Not beispielsweise mit einem 19" Schlauch, ist aber ein furchtbares Würgen und ein brutales geeiere bis nach Hause), sondern gleich einen richtigen Schlauch für vorne und für Hinten. Platz am Mopped findet man immer. Beispielsweise aus einem Stück Abflussrohr einen Behälter am Motorschutz unten befestigen
http://www.berndundbine.de/Reisemobil/Reisemobil.htm, oder, wie ich an der Rallye, den Schlauch in ein leichtes Tuch einwickeln, mit Panzertape fest einschnüren und dann mit grossen Kabelbindern irgendwo ans Mopped pappen (ich hatte das Ding vorne an der Gabel zwischen den Gabelholmen festgepappt, gibt dafür auch nette Fender-Bags wo man einen Schlauch reinbekommt).
Problemlos natürlich auch die Rucksack-Variante - wer nicht auf ganz brutale Action steht und sowieso einen dabei hat (z.B. für "Znüni" und Getränk, gibt ja Rucksäcke mit extra Fach für den Camelbag), hat hier keine Probleme.
Bei den Reifenhebel das gleiche: entweder irgendwo direkt ans Mopped pappen (z.B. Rahmenunterzüge, Werkzeugbox, eventuell durchbort mit einer Flügelschraube an den Motorschutz) oder dann eben auch in den Rucksack. Problem gibt hier eher die Wahl der Hebel: grosse sind gut im Handling, dafür eben schwer und sperrig, kleine sind eben klein - und meine schlechteste Wahl waren bissher die kleinen Hebel von Touratech (geht aber, mit etwas mehr bösen Worten als üblich, auch). Optimal und oft gebraucht sind die offiziellen Metzeler Enduro-Reifenhebel.
Übrigens: Rad ausbauen, bei warmem Reifen eine Seite raushebeln und neuen Schlauch einbauen braucht zwischen 10 und 20 Minuten (kommt darauf an wie lang man Rauchpause macht

) - ist also so weit problemlos. Wer noch 5 Minuten draufgibt, kann gleich einen selbst-Vulanisierenden Flicken nehmen und den Schlauch flicken - geht aber nicht, wenn das Ventil abgerissen oder der Schlauch extrem zerstört ist.
Reifenschaum: vergiss es. Gibt nur eine Sauerei, hält trotzdem nicht richtig und vermiest einem die Laune, wenn man den Schlauch zu Hause dann doch wechseln will.
A propos Schläuche: am Besten DAHEIM verstärkte Cross-Schläuche einbauen - und nur einfache Schläuche als Ersatz mitnehmen. Erstens sind die einfacher reinzufriemeln, zweitens können die, falls auch die mal gelöchert werden, besser geflickt werden als die verstärkten (Probleme geben hier öfters die Michelin Airstopp - die Vulkanisierung hält hier einfach nicht optimal auf dem Natur-Kautschuk). Vorteil ist aber vor allem, dass die normalen Schläuche nur halb so schwer und voluminös sind, wird bei einem Satz sonst schwierig einen Platz auf dem Mopped zu finden.
Und wenn Du auf Nummer ganz sicher gehen willst/musst, dann lass Dir gleich Mousse einbauen (gibt spezielle für Cross, Endruo und Rallye). Sind zwar sehr teuer und brutal in der Montage (Selbstmontage nur für Leute mit ganz starken Nerven zu empfehlen, ausser man sei Profi und mache das fast täglich), dafür sind Reifenschäden ausgeschlossen. Für Strasse NICHT zu empfehlen (entspricht 1 Bar Druck in Neuzustand- höchstens! und wird mit der Zeit immer weniger), aber fürs Gelände erste Wahl.
Bei der nächsten Rallye würd ich mir das schwer überlegen, da fährt mittlerweile etwa 2/3 mit Mousse.
Marc