Vielleicht noch ein paar Infos für Mitfahrbegeisterte, die sich noch nicht vertieft mit dem Thema auseinandergesetzt haben:
Zeitbedarf:
Ich rechne wie der Judge:
14 Tage. Davon 1 Tag um zur Fähre in Genua zu kommen. Dann weitere 24h für die Überfahrt und dann ein Tag, um in den Süden von Tunesien zu kommen. Macht für hin und zurück 6 Tage, bleiben
8 tolle Fahrtage im Land. Keine Sorge, das reicht
Nachtrag: beste Reisezeit: die beste Reisezeiten für Nordafrika ist allgemein der Herbst (Oktober/November) und das Frühjahr (März/April), sonst ist es viel zu heiß. Im Winter (Dezember - Februar) ist es auch in Tunesien ganz schön kalt und es kann nachts öfter mal Frost geben. Mir persönlich ist es in dieser Zeit zu kalt, habe mir im Dienst für's Vaterland die Hände erfroren und die tun bei Kälte weh
Geldbedarf:
Am teuersten ist die Anreise, die Kosten im Land sind eher gering. Die Fähre für eine Person mit Mopped hin und retour dürfte mittlerweile ca. 350-400 Euro kosten. Insgesamt würde ich mit ca. 900-1000 Euro rechnen, ohne Begleitfahrzeug und ohne Moppednachbereitung (Verschleißteile). Und natürlich ohne Ausrüstung, die eventuell noch angeschafft werden muß (z.B. Campingausrüstung, GPS, Foto, etc)
Organisationsbedarf:
Für Tunesien braucht man kein Visum, insgesamt ist der Organisationsbedarf sehr gering, sodass man die Reise relativ kurzfristig planen kann. Der Süden von Tunesien ist wegen der Ölförderung militärisches Sperrgebiet, für das man eine Sondergenehmigung braucht, die man aber vor Ort beantragen kann.
Um zwei Sachen muß man sich im Vorfeld kümmern:
Fahrzeugversicherung
Tunesien ist Mittelmeeranreinerstaat, so dass dort die grüne Versicherungskarte gilt. Per default ist die grüne Karte allerdings nicht gültig geschrieben, normalerweise reicht ein Anruf bei der Versicherung aus, dann erhält man eine neu. Manche Versicherungen zicken allerdings rum, in dem Fall mit Kündigung drohen und schwups geht es doch
Zur Not kann man auch eine Versicherung vor Ort (Tunesien) abschließen.
Impfungen
Wer zum ersten mal nach Afrika fährt, sollte seine Impfungen auffrischen. Am besten mit dem Hausarzt drüber reden. Die meisten Impfungen, die früher auf 3mal und im Abstand von entlichen Wochen verabreicht werden mussten, gibt es mittlerweile als Kombispritze, trotzdem sollte man nicht zu spät mit dem Impfen anfangen.
Aurüstungsbedarf:
Man kann auch in Tunesien im "Hotel" oder in Herbergen übernachten. Viel mehr Spaß macht natürlich die Übernachtung unter freiem Himmel. Ganz hartgesottene nehmen nicht mal ein Zelt mit. Zu denen gehöre ich nicht, schließlich regnet es in der Wüste öfter als man denkt
Man braucht also eine
Campinggrundausstattung: Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kocher (einer für 2-3 Mann reicht), Geschirr, etc.
Wenn das Gepäck selbst transportiert werden muß, dann braucht man natürlich ein entsprechendes
Gepäcksystem (Satteltaschen oder Alukoffer).
GPS: Ich denke mal, es sind genug Geräte im Umlauf, es muß auch nicht jeder eins haben
Grundsätzlich kann man auch alles mit Karte und Kompass machen, das ist im Sand aber schwierig und vor allem sehr zeitraubend.
Der Große Vorteil bei gleichen Moppeds ist, dass sich der Werkzeug und Ersatzteilbedarf extrem reduziert. Details sollten wir dann im Detail besprechen
, wenn es ernst wird.
Fahrkönnen
Grundsätzlich ist die Wüste sehr einfach zu befahren, wenn man sich an Hauptpisten hält. Für die meisten Pisten braucht man noch nichtmal einen 4x4. Auch in Tunesien gibt es jede Menge Anfängertaugliche Schotterpisten. Anders sieht es aus, wenn man das Sandabenteuer explizit sucht
Deswegen ist es wichtig, das Fahrkönnen und damit die Erwartungen an die Tour vorher abzuklären.
Kondition:
Fast das wichtigste bei so einer Reise und leider oft vernachlässigt. Moppedfahren bei der Hitze ist anstrengend, auch wenn man es langsam angehen lässt. Kondition bedeutet Sicherheit! Also seht zu, dass ihr fit werdet
Es reicht nicht, eine Woche vorher anzufangen. Erfahrungsgemäß kommt kurz vor der Tour nochmal Hektik auf und es bleibt keine Zeit für Sport.
Literatur:
Für wen die Materie noch neu ist: es gibt eine Art Bibel für Wüstenfahrer(Motorrad): "Motorradreisen - zwischen Urlaub und Expedition" - von Thomas Troßmann, Verlag: Reise Know How.
Da steht wirklich
alles drin, was man wissen muß
Soweit erstmal, Ergänzungen erbeten. Um Details können wir uns latürnich erst kümmern, wenn es soweit ist.