Morgääähn, Richie
Richie hat geschrieben:
Jo Theo,
die offene (runde) Kleiderstange wird sich ungefähr 3x(Radius des Rohrs)/ (Wandstärke des Blechs) leichter verdrehen lassen als meine geschlossene.
Nein, die Spannung in der offenen Kleiderstange wird 3*(R/t) höher sein als in der geschlossenen. Die Verdrillung wird um den Faktor 3*(R/t)² höher sein, und damit kannst du sagen, dass dir das Verdrehen um diesen Faktor (3*(R/t)²) leichter fällt.
Die Spannungen sind einem in diesem Fall ja erstmal egal, es interessiert nur die Verformung. Das ist der Unterschied zwischen Festigkeit und Steifigkeit.
Richie hat geschrieben:
Die Frage, die sich mir stellt ist, obs denn relevante Torsion in der Schwinge gibt.
Oh ja, die gibt's! Stell dir einfach das Mopped in Schräglage vor, am besten in einer Kurve mit bösen Bodenwellen.
Torsionssteifigkeit ist heute das A und O bei der Konstruktion von Schwinge und Rahmen. Es ist kein Problem, diese beiden Teile biegesteif zu machen, gefragt ist Torsionssteifigkeit. Z.B. der Gitterrohrrahmen: äußerst biegesteif, aber Torsionsteifigkeit eher mangelhaft. In den 70er Jahren hat die Motorentwicklung einen riesen Sprung gemacht. Da hattest du plötzlich Motoren mit Leistungen zwischen 70-100PS in Fahrwerken, die dafür überhaupt nicht ausgelegt waren. Die sogenannten Gummifahrwerke. Das führt dann zu Pendel und "Eiern".
Richie hat geschrieben:
Die Schubspannungen infolge Querkraft sehen dabei so übel nicht aus. Das wird wohl auch die Hauptbeanspruchung der Schwinge ausmachen.
Nein. Wenn es sich nicht gerade um sehr gedrungene Bauteile handelt, dann ist die durch Biegespannung hervorgerufene Zugspannung die Maßgebende Größe, oder eben Torsion. Zugspannung deshalb, weil die meißten Materialien (auch Alu und Stahl) wesentlich mehr Druck als Zug vertragen.
Du kannst dir ja selbst mal ein Rechenbeispiel erstellen: nimm einen 1m langen Kragträger und lass an dessen Ende eine Kraft von 10.000N angreifen. Bei einem Querschnitt von 50mm x 50mm ergibt das eine Schubkraft in Folge der Querkraft von 4 N/mm².
Die maximale Zugkraft durch Biegung herrscht in der oberen Randfaser an der Einspannung. Sie beträgt 480 N/mm². Das ist um den Faktor 120 mehr als die Schubspannung.
Sobald Biegung im Spiel ist, kannst du Schubspannungen durch Querkraft in der Regel vernachlässigen.
Zitat:
Also wenn bei der Bauteilbeanspruchung Werkstoffkennwerte überschritten werden, weil man mal auf gut Glück die Schwinge anders gebaut hat als alle anderen, fänd ichs schon fahrlässig... oder eher dumm.
Naja, ich glaube schon dass das Ding hält. Die werden das einfach mit "Erfahrungswerten" konstruiert haben, ohne viel Rechnerei oder FE-Analyse. Ich habe halt gemeckert, weil ich meine, dass man sich mit diesem Loch ein Ei ins Nest gesetzt hat. Das sieht zwar gut aus, aber sonderlich viel (konstruktiven oder Leichtbau-)Sinn macht das nicht.
@rainercross
rainercross hat geschrieben:
Aber mal nebenbei, du hast ja sone Ahnung, du bist ja so toll, keiner kann dir das Wasser reichen-außer bestimmten BestAgern natürlich-
Hallo Rainer,
ich wollte hier bestimmt nicht klugscheissen oder mich profilieren. Tut mir leid, wenn das so rübergekommen ist. Mir ist an der Schwinge ein (wie ich glaube) grober Konstruktionsfehler aufgefallen, das wollte ich mitteilen und zwar in einer Form, die jeder versteht (anschauliche Version) und in einer Version in der die echte Begründung steckt (kurze + Theoretische Version).
rainercross hat geschrieben:
Soo und jetzt leg dich schön wieder hin, ne!
Würde ich echt gerne machen
Ist dir eigentlich schon meine neueste Gemeinheit in Sachen BestAger aufgefallen? Schau mal
hier
Noch kein Kommentar von dir? ist das jetzt deine neue Taktik? Ignorieren?
Zuviel SuperNany gesehen?
(dort wird das doch immer vorgeschlagen)
Nichts für ungut, nur ein paar postpubertäre Anfälle meinerseits
Gruß
Theo